Ihre Leidenschaft: Segeln und Maschinenbau
Als Jugendliche räumte sie nur so die Medaillen bei Meisterschaften in Deutschland, in Europa, auf der Welt ab. 2018 passierte es beim Abfallen an der Luv-Tonne: Das Knie kugelte aus und alles, was nur ging, war kaputt. Das Regattasegeln schien in den Sternen zu stehen. Ihr Sponsor, die Lubinus Kliniken in Kiel machten Unmögliches möglich. „Wir schafften es gemeinsam! Das war mein größter Erfolg!“ denkt die Sportlerin dankbar an diese schwere Zeit zurück, als ihre Eltern, ihre Schwester, ihre Freundinnen und Trainer ihr immer wieder Mut machten.
Sie konnte im Jahr 2020 tatsächlich in den Erwachsenenbereich der ILCA 6-Klasse wechseln. Jetzt, hier angekommen, purzeln die Medaillen nicht mehr so schnell. „Ich bin auf den Boden der Tatsachen zurückgekommen. Sechster wurde ich bei den Europameisterschaften 2021. Kleine Schritte sind angesagt und Durchhaltevermögen.“ Das predigt auch immer wieder ihr niederländischer Trainer, der sie seit zwei Jahren unterstützt. „Maurice Paardenkooper hat mir beigebracht, nach den Verletzungen wieder aufzustehen und das Segeln zu genießen. Wir gehen offen, ehrlich, fair miteinander um. Auf Augenhöhe. Manchmal muss ich auch harsche Kritik einstecken. Das ist mir aber lieber als seichter Schmus.“ Und jetzt? „Mein großer Traum ist Olympia in einem Jahr. Beim ILCA Europa Cup in der Warnemünder Welle möchte ich noch etwas Rennerfahrung sammeln. In meinem Heimatrevier!“ Als wichtiger Meilenstein auf dem Weg nach Olympia steht im August die Weltmeisterschaft in den Niederlanden an. Dort werden die Nationentickets für die Olympischen Spiele vergeben.
Kleine Schritte geht sie auch bei ihrem Maschinenbaustudium an der Rostocker Uni. „Ich möchte in ein paar Jahren den Absprung schaffen vom Leistungssport und das Studium als Master beenden.“ Und so ganz ohne Segeln leben? „Dazu bin ich viel zu ehrgeizig. Ich will beide Leidenschaften verbinden, denn ich liebe auch mein Maschinenbaustudium! Beim America’s Cup möchte ich die hohe Kunst als Maschinenbauer einbringen. Ja, und dann würde ich auch gern mal in einer Jolle meine Freizeit auf dem Wasser genießen, ohne um eine Tonne zu segeln.“
Mast und Schotbruch, Hannah!
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