Innovative minimalinvasive Behandlung von Lungenkrebs
Diagnose Lungenkrebs: Hochkonzentrierte Stille herrscht im Operationssaal der Thoraxchirurgie des Johanna Etienne Krankenhauses. Auf den Monitoren zeichnen sich gestochen scharfe Bilder der Lunge des Patienten ab. Die Erleichterung im Raum ist spürbar, als der tumorbefallene Teil der Lunge schließlich vollständig entfernt ist. Und das minimalinvasiv und besonders schonend. Schon in wenigen Tagen wird sich der Patient erholen. Die Klinik für Thoraxchirurgie befasst sich mit allen Erkrankungen der Lunge und der Bronchien. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen – zum Beispiel mit der Radiologie oder Schmerztherapie – sichert das Krankenhaus eine sehr hohe Behandlungsqualität. Und heute ist ein besonderer Ehrengast in der Further Klinik: Der spanische Arzt Dr. Diego Gonzalez Rivas, weltweit bekannt für seine innovativen Operationsmethoden in der Lungenkrebs-Chirurgie, operiert gemeinsam mit Horst Mertins, Chefarzt der Thoraxchirurgie im Johanna Etienne Krankenhaus.
Rivas wendet die sogenannte UVATS-Technik (Uniportale Video-Assistierte Thorakoskopie) an. Bei dieser Methode erfolgt der operative Zugang minimalinvasiv über einen einzigen, drei Zentimeter langen Schnitt. Normalerweise werden größere Operationen wie diese offen oder über mehrere Schnitte durchgeführt. „Wir sind sehr dankbar, dass Dr. Rivas, seine hochmoderne Methode und Expertise mit uns teilt. Diese Operationstechnik ist weltweit wegweisend, weil sie es ermöglicht, sehr komplexe Tumore mit nur einem einzigen Schnitt zu entfernen“, freut sich Mertins über die deutsch-spanische Zusammenarbeit.
Im „Etienne“ wurden die Eingriffe bisher über zwei kleine Schnitte durchgeführt. Die „Gonzalez-Rivas“-Methode konnte jedoch bereits erfolgreich umgesetzt werden und wird zukünftig als Standardverfahren etabliert. Zum Vorteil der Patienten: Sie haben weniger Schmerzen und erholen sich schneller. Im Rhein-Kreis Neuss wird diese spezielle Operationsform nur in der Further Klinik angewandt. „Wir wollen für unsere Patientinnen und Patienten die besten und schonendsten Operationsmethoden, speziell bei Lungenkrebs. Dafür gehen wir als Team neue Wege und entwickeln unser Wissen stetig weiter. Das bietet den Betroffenen in unserer Region einen echten Mehrwert“, erklärt der 53-jährige Mediziner, der ursprünglich aus Bayern stammt und der Liebe wegen Wahlneusser geworden ist.
Und noch eine bahnbrechende Neuerung möchte Mertins in der Thoraxchirurgie der Further Klinik etablieren: die intraoperative Kryoanalgesie. Dabei werden während der Operation die betroffenen Nerven zwischen den Rippen mit einer Kryosonde vereist. Das führt zu einer mehrmonatigen Schmerzfreiheit und schnelleren Mobilisierung der Patienten. Nebenwirkungen durch starke Schmerzmittel wie bei Morphin können dadurch vermieden werden. Die Nerven regenerieren sich wieder. „Der Mensch und sein Wohlbefinden stehen bei uns immer im Mittelpunkt. Dafür arbeiten mein Team und ich jeden Tag mit vollem Einsatz“, sagt Mertins.
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