Familie & Kind

Internationaler Kindertag: „Engel der Ukraine“ erinnern an getötete ukrainische Kinder

Zum Internationalen Kindertag am 1. Juni 2023 hat die Botschaft der Ukraine in Deutschland gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung eine Gedenkaktion unter dem Namen „Engel der Ukraine“ organisiert. Mit dieser Aktion, initiiert von der Hilfsorganisation „Frauen der Ukraine”, gedenken wir der ukrainischen Kinder, die während des Krieges in der Ukraine durch die russische Aggression starben.

Ukrainische Frauen haben gelb-blaue Engel gestrickt, dabei steht jeder Engel für ein im Krieg getötetes Kind. Seit dem Ausbruch des Angriffskrieges haben sich ukrainische Frauen auf der ganzen Welt zusammengeschlossen, um eine Kampagne des Gedenkens durchzuführen. Jeder Engel symbolisiert die Seele eines jeden Kindes, das seit dem 24. Februar 2022 in diesem Krieg getötet wurde. Mit der Aktion soll das Andenken an diese kleinen Engel geehrt und die Welt daran erinnert werden, dass der von Russland entfesselte Krieg Hunderten von unschuldigen Zivilisten das Leben gekostet hat.

Botschafter Oleksii Makeiev sagte: „Ich kann mich ganz gut daran erinnern, als ich Kleinkind war, haben mir meine Großeltern über die Gräueltaten des Zweiten Weltkrieges erzählt. Leider werden heutige Kinder ihren Kindern erzählen, wie es gewesen war, in einem Schutzbunker zu sitzen oder einen russischen Raketenbeschuss zu überleben oder Väter und Mütter in diesem Krieg zu verlieren. Der heutige Weltkindertag erinnert uns daran, dass die Kinderrechte geschützt werden müssen. Wir als Erwachsene müssen alles dazu tun, damit es so geschieht. Das werden wir bestimmt tun. Und wir werden auch zur Rechenschaft diejenigen ziehen, die diesen Krieg angefangen haben, die Kriegsverbrechen begangen haben und diese Gräueltaten im 21. Jahrhundert uns zugefügt haben. Das werden wir bestimmt machen. Und heute erinnern wir uns an alle von Russland getöteten ukrainischen Kinder.“

Die Ausstellung der gestrickten Engel ist vom 1. bis zum 12. Juni 2023 im Foyer der Heinrich -Böll-Stiftung (Schumannstr. 8, 10117 Berlin) zu sehen. Sie wurde am 1. Juni von S.E. Botschafter der Ukraine Oleksii Makeiev und Jan Philipp Albrecht, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, eröffnet.

Nach Angaben des Generalstaatsanwalts der Ukraine wurden bisher mindestens 483 Kinder durch den Krieg gegen die Ukraine getötet. Zwei weitere Kinder sind in der Nacht zum 1. Juni 2023 russischen Luftangriffen auf Kiew zum Opfer gefallen. Die genaue Zahl kann aufgrund der aktiven Kämpfe und der temporären Besetzung eines Teils des ukrainischen Territoriums nicht ermittelt werden. Leider steigt die Zahl der Opfer täglich weiter an. Viele weitere Kinder wurden im Krieg verletzt. Sie leiden besonders unter den mehr als 900 Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen. So wurden beispielsweise beim jüngsten Angriff auf ein Krankenhaus in Dnipro am 26. Mai 2023 ein 3- und ein 6-jähriges Kind verwundet.

Mehr als vier Millionen Kinder – also mehr als die Hälfte aller ukrainischen Kinder – mussten seit Beginn des Krieges ihr Zuhause verlassen. Allein in Deutschland werden Stand April dieses Jahres mehr als 200.000 geflüchtete ukrainische Kinder an Schulen unterrichtet. Mindestens 16.000 ukrainische Kinder wurden durch russische Behörden aus den von Russland besetzten Gebieten entführt – Kinder aus ukrainischen Waisenhäusern, Kinder von getöteten oder inhaftierten ukrainischen Eltern, oder Kinder, die auf andere Weise von ihren Eltern getrennt wurden. Sie sollen in Russland „russifiziert“ werden. Der Internationale Strafgerichtshof hat deshalb Haftbefehle gegen Putin und seine Kinderbeauftragte Lwowa-Belowa erlassen.

Botschafter Oleksii Makeiev bedankte sich ganz herzlich bei der Heinrich-Böll-Stiftung für die Veranstaltung dieser wichtigen Aktion in Berlin und den Ausdruck der großen Solidarität mit der Ukraine.

Die Gedenkaktion „Engel der Ukraine“ hat bereits in der Slowakei, im Vereinigten Königreich, auf Zypern und in deutschen Städten wie Leipzig und Potsdam stattgefunden.

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