Finanzen / Bilanzen

Produktion im April 2023: +0,3 % zum Vormonat

Produktion im Produzierenden Gewerbe
April 2023 (real, vorläufig):
+0,3 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
+1,6 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)

März 2023 (real, revidiert):
-2,1 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
+2,3 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt) 

Die reale (preisbereinigte) Produktion im Produzierenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im April 2023 gegenüber März 2023 saison- und kalenderbereinigt um 0,3 % gestiegen. Für den März 2023 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang der Produktion von 2,1 % gegenüber Februar 2023 (vorläufiger Wert: -3,4 %). Im Dreimonatsvergleich war die Produktion von Februar bis April um 1,6 % höher als in den vorherigen drei Monaten.

Innerhalb des Produzierenden Gewerbes sind sehr unterschiedliche Entwicklungen der Wirtschaftsbereiche zu erkennen. Die Bauproduktion (saison- und kalenderbereinigt +2,0 % zum Vormonat) beeinflusste das Gesamtergebnis im April 2023 positiv, nachdem diese im März um 2,9 % gesunken war. Auch der Bereich Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen (+6,4 %) wirkte sich positiv auf das Gesamtergebnis aus. Einen negativen Einfluss auf die Gesamtentwicklung hatten hingegen die Wirtschaftsbereiche Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (-0,8 %) und Maschinenbau (-0,5 %). 

Die Industrieproduktion (Produzierendes Gewerbe ohne Energie und Baugewerbe) nahm im April 2023 gegenüber März 2023 saison- und kalenderbereinigt um 0,1 % zu. Die Produktion von Konsumgütern verzeichnete einen Produktionszuwachs von 1,5 %. Die Produktion von Investitionsgütern sank um 0,3 % und die Produktion von Vorleistungsgütern um 0,2 %. Außerhalb der Industrie lag die Energieerzeugung im April 2023 um 1,5 % niedriger als im Vormonat. 

Im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2022 war die Produktion im Produzierenden Gewerbe im April 2023 kalenderbereinigt 1,6 % höher. Die Industrieproduktion stieg im gleichen Zeitraum um 2,7 %. 

Produktion in energieintensiven Industriezweigen gesunken

In den energieintensiven Industriezweigen ist die Produktion im April 2023 gegenüber März 2023 um 1,1 % gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2022 war die energieintensive Produktion im April 2023 um 12,9 % niedriger. Eine Analyse zum Produktionsindex für energieintensive Industriezweige ist auf der Themenseite „Industrie, Verarbeitendes Gewerbe“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar. 

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. 

Die Veränderungsraten basieren auf dem Produktionsindex für das Produzierende Gewerbe. Das durchschnittliche Ergebnis im Jahr 2015 wird dabei als Basis des Index verwendet und auf 100 Indexpunkte festgelegt (2015 = 100). Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+. 

Die fünf hier als energieintensiv bezeichneten Branchen haben einen besonders hohen Energiebedarf im Verhältnis zu ihrer Bruttowertschöpfung. Bezogen auf das Berichtsjahr 2020 benötigten sie zusammen 76 % des gesamten industriellen Energieverbrauchs. Ihr Anteil an der industriellen Bruttowertschöpfung betrug 21 %. In diesen Branchen waren im Jahr 2020 knapp eine Million Beschäftige (935 000) in über 7 000 Industriebetrieben in Deutschland tätig.   

Weitere Informationen:

Basisdaten und lange Zeitreihen zum Produktionsindex im Produzierenden Gewerbe können über die Tabelle Indizes der Produktion (42153–0001) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. Die Zeitreihe Produktionsindex energieintensive Industriezweige liegt dort nun ab dem Jahr 2005 vor. 

Eine Analyse zum Zusammenhang zwischen Materialknappheit, Auftragseingängen, Produktion und Preisen in der Industrie bietet ein Dossier auf der Themenseite „Konjunkturindikatoren“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes. Ausführliche Informationen zur Produktion der energieintensiven Industriezweige sind auf der Themenseite „Industrie, Verarbeitendes Gewerbe“ verfügbar.

Der Produktionsindex ist auch im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität. Mit dem „Pulsmesser Wirtschaft“ steht dort auch ein Tool zur Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.

Demokratie braucht Daten – Daten brauchen Demokratie: Seit 75 Jahren bietet das Statistische Bundesamt verlässliche Informationen zu Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt – für eine faktenbasierte Berichterstattung und demokratische Willensbildung.

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