Rund 87.000 Arztpraxen in Deutschland haben mindestens eine Barrierefreiheitsvorkehrung – Analyse zeigt dennoch Luft nach oben
Arztpraxen bauen Barrieren ab – vor allem im Bereich Mobilität
In den verschiedenen Kategorien der Barrierefreiheit sind deutliche Unterschiede zu sehen: Am häufigsten setzen Praxen Maßnahmen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität um (bundesweit 43,9 Prozent). Auf Platz eins der getroffenen Vorkehrungen liegt der stufenlose Zugang zur Praxis.
Kaum Vorkehrungen für Menschen mit kognitiven Einschränkungen
20,0 Prozent der Arztpraxen in Deutschland sind für Menschen mit Hörbehinderung eingerichtet, 8,2 Prozent bieten Vorkehrungen für Menschen mit Sehbehinderung. Dagegen finden Menschen mit kognitiven Einschränkungen nur in 1,5 Prozent der Praxen entsprechende Hilfen. Neben den Unterschieden in den einzelnen Kategorien zeigt die Analyse ebenfalls, welche Abweichungen bei den Barrierefreiheitsvorkehrungen es regional in den Bundesländern und Landkreisen gibt.
Barrierefreiheit ist keine Selbstverständlichkeit
Mit dem „Projekt Barrierefreie Praxis“ setzt sich die Stiftung Gesundheit Fördergemeinschaft seit 2009 für mehr Barrierefreiheit in Arztpraxen ein. Seitdem erhebt die Stiftung Gesundheit kontinuierlich und sehr differenziert in der ambulanten Patientenversorgung, welche Hilfen in welchen Arztpraxen zur Verfügung stehen. „Vom Projektstart bis jetzt ist kein Trend spürbar, dass mehr Arztpraxen barrierefrei für jedermann sind“, sagt Alexandra Köhler, Vorsitzende der Fördergemeinschaft. „Hier ist noch Luft nach oben, Barrieren abzubauen, bessere Zugangsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen zu schaffen und sie so noch besser in die Patientenversorgung zu integrieren. Wir bleiben an dem Thema dran.“
Hier lesen Sie den gesamten Kommentar zur Analyse von Alexandra Köhler.
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