U23-DM: Göttingen weist den Weg nach Espoo
Der Countdown läuft! Am 1./2. Juli kämpfen bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Göttingen die besten deutschen Athletinnen und Athleten der U23-Altersklasse nicht nur um nationale Meriten. Sondern auch um die Startplätze bei den U23-Europameisterschaften, die vom 13. bis 16. Juli in Espoo, der zweitgrößten Stadt Finnlands, ausgetragen werden. Die Top Zwei von Göttingen können bei erfüllter Norm fest mit einem Start planen.
„Die U23-DM hat einen besonderen Stellenwert“, betonte Dietmar Chounard, U23-Cheftrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. „Wir können uns dank der starken Konkurrenzsituation auf spannende Wettkämpfe freuen. In mehreren Disziplinen haben wir mehr Bewerber um die EM-Tickets als freie Startplätze.“ Hart umkämpft seien unter anderem die Medaillen in den Sprintdisziplinen, wagte er eine erste Prognose. Eine gute Ausgangslage für die 4×100-Meter-Staffeln in Espoo, eine Disziplin, in der die deutschen Mannschaften bei der U23-EM in der Vergangenheit häufig stark abgeschnitten haben.
Einige Athletinnen und Athleten zählen bereits im Aktivenbereich zur deutschen Spitze – nicht zuletzt Weitspringerin Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden), die in diesem Jahr bereits auf 6,91 Meter flog. Auch in den Wurfdisziplinen haben sich die DLV-Talente bislang stark präsentiert, unter anderem die Diskuswerfer um Steven Richter (LV 90 Erzgebirge), U20-Weltrekordler Mika Sosna (TSG Bergedorf) und U20-Weltmeister Marius Karges (Eintracht Frankfurt), die bereits im ersten Jahr nach der Umstellung auf die Zwei-Kilo-Scheibe Anschluss an die deutsche Spitze in der Männerklasse gefunden haben.
U23 als Sprungbrett zur Spitze
Gerade als Bindeglied zwischen den Jugend-Altersklassen und den Aktiven nimmt die U23-DM eine besondere Rolle ein. Das bekräftigte am Mittwoch auch Talea Prepens. Die Sprinterin der LG Cloppenburg geht in Göttingen als Titelverteidigerin über 100 und 200 Meter ins Rennen. „Der Sprung von der U20 zu den Frauen ist groß“, sagte sie. „Wenn man die Chance hat, die U23 als Übergang mitzunehmen, sollte man sie ergreifen.“ Nach ihren zwei Goldmedaillen vergangenes Jahr in Bochum-Wattenscheid verspüre sie einen gewissen Druck, den sie im Jahnstadion in Leistung umwandeln wolle.
Die U23-Europameisterin mit der 4×100-Meter-Staffel verbindet mit dem Austragungsort der U23-DM ganz besondere Erinnerungen: Vor sechs Jahren sprintete sie in Göttingen ihre erste internationale Norm. Anschließend gewann sie bei der U18-WM 2017, die in Nairobi (Kenia) ausgetragen wurde, Gold über 200 Meter. „Das Stadion in Göttingen hat eine schnelle Bahn, tolle Leistungen sind möglich“, sagte die 21-Jährige.
160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Tag
„Göttingen ist eine hervorragende Wettkampfstätte“, schloss sich Dietmar Chounard dieser Einschätzung an. Der Präsident des Niederländischen Leichtathletik-Verbandes (NLV) Uwe Schünemann sagte: „Wir sind sehr froh, dass wir den Zuschlag für die U23-DM bekommen haben. Eine Meisterschaft ist für unsere Athletinnen und Athleten immer ein Signal, das sie besonders motiviert. Wir sind sehr gerne Ausrichter.“
Wettkampfleiterin Petra Möhle konnte berichten, dass die Vorbereitungen zehn Tage vor den Titelkämpfen auf Hochtouren laufen. Rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von NLV, DLV und aus der Region rund um Göttingen werden an den beiden Wettkampftagen im Einsatz sein. Ein besonderes Dankeschön sendete sie an die Platzwarte im Jahnstadion, die im Vorfeld optimale Voraussetzungen für die U23-DM geschaffen haben.
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