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User Experience-Studierende der Hochschule Aalen besuchen Ellwanger Bildhauer Rudolf Kurz

Mechanische Kenntnisse, handwerkliches Geschick, gestalterisches Talent und daneben historisches und theologisches Wissen – all dies beeindruckte die User Experience-Studierenden der Hochschule Aalen, die im Rahmen der Lehrveranstaltung „Digitalfotografie“ den Ellwanger Bildhauer und Maler Rudolf Kurz besuchten. Dabei blieb insbesondere die Haptik der unterschiedlichen Materialien und Kunstwerke im Gedächtnis.

Ein weitläufiges, gepflegtes Anwesen mit vielen Kunstwerken im Hof und Garten, dahinter ein ausladender Blick über eine Wiese. Zwei große wachsame, verschmuste Hunde begrüßen die zehn Studierenden des dritten User Experience-Semesters und Fotografie-Dozent Michael Ankenbrand. Bildhauer und Maler Rudolf Kurz steht in seiner lichtdurchfluteten Werkstatt in Ellwangen, an deren Decke ein Kran hängt. Überall liegen Werkzeuge zur Steinbearbeitung herum. Der Gastgeber hatte eingeladen, um den Studierenden im Rahmen der Lehrveranstaltung „Digitalfotografie“ Einblicke in seinen Werdegang und Schaffen zu geben und sie für die Details seiner Kunstwerke zu begeistern.

Kurz wurde 1952 in Ellwangen geboren, besuchte ein humanistisches Gymnasium und erhielt an der Schule Kunstunterricht von einem Bauingenieur. „Eigentlich wollte ich Architektur studieren. Aber da ich nicht gleich einen Studienplatz bekam, entschied ich mich zunächst für eine Ausbildung zum Schlosser und Schmied“, berichtet Kurz. Sein damaliger Chef erkannte sein Talent – und so hatte Kurz schon als Azubi die Möglichkeit, Projekte von der Auftragserteilung über die Besprechung und Gestaltung bis hin zur Montage zu begleiten. Das Abitur und sein Gestaltungstalent führten zu einer Verkürzung der Lehrzeit auf 16 Monate und einer Auszeichnung. Sein folgendes Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und seine junge Familie finanzierte er, indem er nebenbei Treppengeländer und Fenstergitter fertigte. Noch während des Studiums stellte er im „Haus der Kunst“ in München aus. Schließlich kaufte er im Alter von 40 Jahren seinem Onkel dessen Bauernhof ab. Das alte großzügige landwirtschaftliche Anwesen diente ursprünglich der Versorgung des Ellwanger Spitals. Kurz richtete sich dort eine Werkstatt und ein Atelier ein. Den ehemaligen Stall, in dem einst Pferde, Rinder und Schafe untergebracht waren, stellt Kurz dem Ellwanger Kulturverein Stiftsbund zur Verfügung, unter anderem für Cabaret- und Jazzveranstaltungen.

Über die Jahre hat Kurz sich weltweit einen Namen gemacht. Seine Kunstwerke finden sich unter anderem in der Bretagne, in Wien, Rom und Hannover. Den Studierenden erklärt er: „Wenn ich mit einer neuen Arbeit beginne, habe ich ein Thema. Dafür entwickle ich entsprechend einen Blick, werde hellhörig, fokussiere mich und werde dafür aufnahmefähig.“ Dabei geht er Schritt für Schritt vom Großen ins Detail. Die Studierenden wurden beim Fotografieren darauf aufmerksam, dass seine Gemälde eher in Grau- und Dunkeltönen gehalten werden. Kurz erklärt: „Da ich als Bildhauer in erster Linie mit Metallen, Bronze, Stein, Gips und Ton arbeite, spiegeln sich diese Farbtöne auch in meinen Bildern.“

Die User Experience-Studierenden waren insbesondere von der haptischen Erfahrung beeindruckt, die sie in der Werkstatt des Bildhauers auch über die Fotografie gut einfangen konnten: Unterschiedliche Steine, Figuren und Torsi, fertiggestellt oder noch unbearbeitet, glatt oder roh – all das wurde mit den Kameras festgehalten. „Das Atelier ist ein inspirierender Ort. Wir konnten Fragen zu den einzelnen Skulpturen, Gemälden und anderen Kunstwerken stellen und erhielten detailliert Erklärung“, resümieren die UX-Studierenden begeistert.

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