Kunst & Kultur

Vielfältiges Rekordangebot bei den 3. Tagen der Industriekultur Mittelhessen

Bustouren und Wanderungen, Führungen und Vorträge, offene Türen in Unternehmen, Konzerte in Denkmälern und Erzählcafés: In genau einem Monat starten die dritten Tage der Industriekultur Mittelhessen, die dieses Jahr vom 30. Juni bis zum 9. Juli 2023 attraktive Veranstaltungen in allen fünf Landkreisen bieten. „Es ist nicht nur die Rekord-Anzahl, vor allem die Vielfalt der über 50 Veranstaltungen in allen fünf Landkreisen kann sich sehen lassen und bietet wirklich für jeden Geschmack etwas“, freut sich Manuel Heinrich, Projektleiter für die Industriekultur beim Regionalmanagement Mittelhessen, das die Koordination übernommen hat. Auf der Website industriekultur-mittelhessen.de und der zugehörigen App finden sich so neben Fahrten in historischen Zügen eine Unternehmens-Geburtstagsfeier und sogar ein Jazz-Konzert.

Industriekultur-Jazzkonzert im Grünberger Brunnental als Eröffnung am 30. Juni 2023

Mit diesem außergewöhnlichen Industriekultur-Konzert im Grünberger Brunnental eröffnet das Regionalmanagement Mittelhessen am 30. Juni 2023 um 17 Uhr die dritte Ausgabe der regionalen Tage: „Uns ist es dank der Förderung durch den Kultursommer Mittelhessen gelungen, die Hannes Zerbe Jazzband aus Berlin zu gewinnen. Der mit dem Jazzpreis Berlin ausgezeichnete Komponist Hannes Zerbe hat mit seinem Jazz-Orchester die Faszination industrieller Prozesse und der dazu gehörigen Anlagen in Töne gegossen. Begleitet von der Malletspielerin Taiko Saitō und Texten aus den 1920er-Jahren entsteht ein Gesamtkunstwerk zur Feier des zehnjährigen Bestehens der Initiative Industriekultur Mittelhessen.

Die Tage, die 2017 und 2021 jeweils viertätig waren, wurden erstmalig und auf Wunsch der Akteure auf zehn Tage ausgedehnt – die Veranstaltungen, die unter der Schirmherrschaft des Regierungspräsidenten Dr. Christoph Ullrich stehen, können so auf zwei Wochenenden verteilt werden und Unternehmen an Werktagen ihre Produktion für Führungen öffnen.

„Hinter Türen schauen, die sonst verschlossen sind und dabei die lebendige Industriekultur erleben“

So lautet das Credo der Industriekulturmacherinnen und -macher, die von Limburg (mit dem 75. Geburtstag der Bauunternehmung Albert Weil AG) bis Schlitz (Begehung des Hahnekiez – Kulturviertels) und von Biedenkopf (Werksführung bei Elkamet) bis Schotten (Mühlen- und Bahntour) teilweise einmalige Angebote kreiert haben. „Weil viele exklusive Veranstaltungen wie die Busrundfahrt auf der Spur der Glocken schnell ausgebucht sind, empfehle ich eine frühzeitige Anmeldung!“ lädt Manuel Heinrich ein, sich die Termine gleich in den Kalender einzutragen. Aus dem reichen Angebot etwas herauszugreifen, falle schwer. „Dass LEICA nicht nur erstmalig als Förderer, sondern auch mit drei Vorträgen im Ernst Leitz Museum am 1. Juli dabei ist, freut uns ganz besonders!“

Gesamtregionale Verbindungen entdecken

Zum ersten Mal unterstützen neben den beiden Natur- und den nationalen Geoparks auch die Tourismus-Destinationen die Tage der Industriekultur: „Die Schleusen der Lahn, das einzigartige Tunnel-Ensemble in Weilburg, die Lahntalbahn, aber auch die Strecke des Vulkanradweges existieren, weil die Rohstoffe unserer Region auf dem Fluss und per Eisenbahn transportiert werden mussten. Davon profitieren bis heute die Touristinnen und Touristen, zu denen wir auch die Einwohner Mittelhessens zählen. Fühlen Sie sich in auch in Ihrer eigenen Region als Tourist!“ fordert Philipp Borchardt, der Geschäftsführer des Lahntal Tourismus Verbandes, die Mittelhessen auf. „Formate wie der Schmelz- und Schmiedetag auf dem Besucherbergwerk Grube Fortuna machen es möglich, dass Interessierte Orte erleben, die sie bisher nicht kennen,“ laden die Verantwortlichen alle ein, die Geschichte(n) rund um den produzierenden Standort Mittelhessen bis in die heutige Zeit zu entdecken.

Initiative Industriekultur Mittelhessen feiert zehnjähriges Bestehen

Die Initiative „Industriekultur Mittelhessen“ wurde 2013 von Prof. Dr. Otto Volk und Prof. Dr. Christian Kleinschmidt mit einer Ausstellung an der Marburger Philipps-Universität ins Leben gerufen. Seit mittlerweile zehn Jahren haben sich Museen und Science-Center, Vereine und Verbände, Unternehmen und Touristiker sowie Vertreter von Kommunen, Kreisen und des Regierungspräsidiums zusammengetan, um die Sichtbarkeit der industriellen Kultur, die die ganze Region verbindet, zu verstärken. Seitdem ist es auch gelungen, bedeutende Objekte der Industriekultur wie den Lokschuppen Marburg mit neuem Leben zu erfüllen; „das ist ein Prozess, der in einer Region wie der unsrigen niemals abgeschlossen sein wird,“ so Otto Volk, der die Initiative leitet. Eventquartier und Kulturspinnerei in Lauterbach, die sich ebenfalls erstmal beteiligen, seien gute Beispiele dafür. Dass das Interesse landesweit und nachhaltig ist, zeige auch der Erfolg der Wanderausstellung „made in hessen – Globale Industriegeschichten“, die seit März 2023 am Oberhessischen Museum gezeigt wird und sich ebenfalls an den Tagen der Industriekultur beteiligt.

Mehr Information unter www.industriekultur-mittelhessen.de und in der gleichnamigen App

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