Finanzen / Bilanzen

Was ist ein Unternehmen wert? Bürgschaftsbanken bieten kostenfreien Online-Rechner an

Fast 200.000 Unternehmensnachfolgen sollen in den nächsten Jahren in Deutschland umgesetzt werden (1). Die höchste Zahl an Übergaben wird im Mittelstand bei Unternehmen der Größenklasse 500.000 bis 1 Millionen Euro Jahresumsatz anstehen. Eine besondere Herausforderung für das künftige Nachfolgegeschehen werden die Entwicklungen des demografischen Wandels sein, denn in der nächsten Zeit werden mehr Übergebende auf weniger potenzielle Übernehmende treffen.

Bürgschaftsbanken und Mittelständische Beteiligungsgesellschaften (MBGen) können bei der Finanzierung von Übernahmen ein wichtiger und strategischer Partner sein. Rund ein Drittel ihrer ermöglichten Vorhaben sind Unternehmensnachfolgen. Die Institute unterstützen dabei den Käufer bzw. die Käuferin u.a. bei der Finanzierung des Kaufpreises.

Zuvor muss der Unternehmenswert berechnet werden. Die Schwierigkeit besteht darin, dass es dafür kein allgemein gültiges Verfahren gibt. So kommen mehrere parallel akzeptierte Berechnungsarten oftmals zu unterschiedlichen Firmenwerten. Dies liegt an der jeweils differenzierten Betrachtung und Gewichtung verschiedener Parameter. Hier können die Bürgschaftsbanken und MBGen Orientierung geben.

„Der Unternehmenswert ist einer der zentralen Aspekte bei der Übergabe und Nachfolge von Unternehmen. Eine realistische Ermittlung des Kaufpreises ist notwendig und oftmals sehr aufwendig. Abhilfe kann der einfach bedienbare und kostenfreie Online-Rechner schaffen. Er kann eine erste grobe Schätzung des Unternehmenswertes innerhalb weniger Minuten geben“, so Guy Selbherr, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Deutscher Bürgschaftsbanken e.V.

Mit dem KMU-Rechner, der unter https://kmu-rechner.ermoeglicher.de erreichbar ist, erhält der Nutzer oder die Nutzerin eine erste Indikation des Unternehmenswertes. Hierfür kooperieren die Bürgschaftsbanken und MBGen mit den Initiatoren des KMU-Rechners, dem Institut für Entrepreneurship, Mittelstand und Familienunternehmen der HWR Berlin um Frau Prof. Dr. Felden (Professorin für Mittelstand und Unternehmensnachfolge). Initial gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Träger des Projekts ist der Verein Unternehmensbewertung in Deutschland (UbiD) e. V.

Für eine fundierte Berechnung empfehlen die Institute, anschließend die Hausbank, die zuständigen Beraterinnen oder Berater der zuständigen Kammer oder einen Steuerberater bzw. eine Steuerberaterin zu konsultieren.

Um das Nachfolgegeschehen in Mecklenburg-Vorpommern unterstützend zu begleiten hat die Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern (BMV) gemeinsam mit den Wirtschaftskammern und dem Wirtschaftsministerium des Landes die NACHFOLGEZENTRALE MV initiiert. In erster Linie führt die Koordinierungsstelle Nachfolgeinteressenten und abgabewillige Unternehmer und Unternehmerinnen mit Hilfe einer Matching-Software zusammen und begleitet die ersten Schritte des Übergabeprozesses. Die Arbeit der NACHFOLGEZENTRALE MV wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

Wenn der Kauf eines bestehenden Unternehmens konkret wird, unterstützen die Bürgschaftsbanken und MBGen mit einer passgenauen Finanzierung von Unternehmensnachfolgen. Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer speziellen Nachfolge-Themen-Seite: https://mv.ermoeglicher.de/unternehmen/nachfolgen/

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseiten der BMV und der NACHFOLGEZENTRALE MV.

(1) Quelle: IfM Bonn

Über die Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH

Die Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH (BMV) mit Sitz in Schwerin übernimmt seit mehr als 30 Jahren Ausfallbürgschaften für kurz-, mittel- und langfristige Kredite aller Art für wirtschaftlich zukunftsträchtige Vorhaben in Mecklenburg-Vorpommern bis zu einer Gesamthöhe von 2 Millionen Euro. Seit Beginn der Geschäftstätigkeit hat die BMV über 8.400 Bürgschaften und Garantien für Finanzierungsmittel mit einem Volumen von über 1,9 Milliarden Euro übernommen. Diese haben erheblich dazu beigetragen, Investitionen in Mecklenburg-Vorpommern zu tätigen und Arbeitsplätze zu schaffen beziehungsweise zu erhalten. Auf diese Weise leistet die BMV einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

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