Yale-Professorin Akiko Iwasaki mit 2,5 Millionen Euro für Forschung zu Long COVID geehrt
Iwasaki nahm den Preis bei der feierlichen Verleihung im Frankfurter Palmengarten aus den Händen von Dr. Dieter Schenk, dem Stiftungsratsvorsitzenden der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS), entgegen. „Mit dieser Auszeichnung würdigt die EKFS Akiko Iwasakis Forschungsarbeiten zur Immunantwort bei viralen Infektionen”, sagt Dr. Schenk anlässlich der Preisverleihung: „Sie fördert damit zudem Iwasakis Pläne zur Erforschung von postakuten Infektionssyndromen wie Long COVID und ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom).“
Akiko Iwasaki und ihr Team untersuchen die zugrundeliegenden Krankheitsmechanismen von Long COVID und anderen postakuten Infektionssyndromen (PAIS): „Nachdem wir uns Tausende von verschiedenen Faktoren angeschaut haben, stellten wir interessante Unterschiede in den so genannten Immunsignaturen fest“, erläutert die 52-jährige Sterling-Professorin und Direktorin des Zentrums für Infektion und Immunität an der US-amerikanischen Yale-Universität. „Menschen mit Long COVID haben zum Beispiel niedrigere Cortisolspiegel, veränderte Reaktionen bei T- und B-Immunzellen oder weisen eine Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus (EBV) auf.“
Ausgehend von diesen Erkenntnissen plant Iwasaki, die zugrundeliegenden Mechanismen von PAIS weiter aufzuklären. Das Preisgeld will die Forscherin für eine groß angelegte Patientenstudie einsetzen. In ihr will Iwasaki mit ihrem Team die Immunprofile von Patientinnen und Patienten untersuchen, die an PAIS erkrankt sind. Ziel ist es, so genannte Biomarker zu identifizieren, die eine Unterscheidung der verschiedenen Formen von PAIS möglich machen.
In seiner Laudatio zu Ehren Iwasakis sagte Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan H. E. Kaufmann, Emeritus Direktor und Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie Berlin, Biosignaturen böten die Chance, Long COVID vorzubeugen oder in einer frühen Krankheitsphase zu behandeln und das Fortschreiten zu blockieren, bevor schwere Symptome auftreten: „Was für ein beeindruckendes Beispiel für Forschung auf dem Weg vom Labor in die reale Welt!”, betont Kaufmann in seiner Rede: „Akiko Iwasakis Forschung endet nicht am Reißbrett. Sie dringt in die reale Welt vor und wird schließlich dazu beitragen, ein großes gesundheitliches Problem zu lösen.”
Weiterführende Informationen:
Preisträgerfilm: https://youtu.be/6vGkoaIB7Qw
EKFS-Website: www.ekfprize23.de
Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Forschung
Der Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Forschung wurde 2013 anlässlich des 25. Todestages von Else Kröner zum ersten Mal verliehen. Er soll Durchbrüche in der biomedizinischen Forschung ermöglichen und wird in wechselnden, hochrelevanten und vielversprechenden Bereichen der Biomedizin vergeben. Der Preis zeichnet Forscherinnen und Forscher aus, die auf ihrem Gebiet bedeutende wissenschaftliche Beiträge geleistet haben und deren Arbeit in Zukunft wegweisende Ergebnisse erwarten lässt. Er ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert – und damit einer der höchstdotierten medizinischen Forschungspreise der Welt.
Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) – Forschung fördern. Menschen helfen.
Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt humanitäre Projekte. Bis heute hat sie rund 2.400 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Fördervolumen von aktuell über 60 Millionen Euro ist sie die größte Medizin fördernde Stiftung Deutschlands. Weitere Informationen finden Sie unter: www.ekfs.de
Else Kröner-Fresenius-Stiftung
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