Zürcher Kunstgesellschaft meldet Rekord bei Eintritten und Mitgliedern
Am 19. Juni 2023 fand die 128. Generalversammlung der Zürcher Kunstgesellschaft statt. Die Mitglieder stimmten einer Statutenrevision zu und verabschiedeten den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2022.
«Ich freue mich sehr, dass 2022 über ein halbe Million Menschen das Kunsthaus Zürich besucht haben, das sind über 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Darüber hinaus konnten wir unsere Position als grösster Kunstverein im deutschsprachigen Raum ausbauen. Per Ende 2022 zählte die Zürcher Kunstgesellschaft 25’797 Mitglieder, rund 5 Prozent über Vorjahr», so der Präsident der Zürcher Kunstgesellschaft, Dr. Philipp M. Hildebrand.
PERSÖNLICHKEITEN DER KUNSTSZENE VERSTÄRKEN DEN VORSTAND
Der Vorstand der Zürcher Kunstgesellschaft, der sich aus Delegierten der öffentlichen Hand (Stadt und Kanton) und Gewählten von privater Seite (Zürcher Kunstgesellschaft und Kunstfreunde Zürich) zusammensetzt, erneuert sich. Neu wählte die Generalversammlung den ehemaligen Schweizer Botschafter in China, Dr. Uli Sigg. Der passionierte Kunstsammler hat die weltweit bedeutendste Sammlung zeitgenössischer chinesischer Kunst aufgebaut und ist Mitglied im Vorstand des M+ Museum (Hongkong), des International Council of the Museum of Modern Art, New York, und des International Advisory Council of Tate Gallery, London. Die Stadt Zürich hat die preisgekrönte Künstlerin Latefa Wiersch als neue Vertretung der Künstlerschaft in den Vorstand delegiert; sie folgt auf den Ende Mai 2022 zurückgetretenen Künstler und Dozenten Daniel Hauser. Latefa Wiersch hat Kunst an der Universität der Künste Berlin und an der Hochschule der Künste Bern studiert; sie lebt und arbeitet in Zürich.
«Ganz herzlich möchte ich Dr. Uli Sigg und Latefa Wiersch im Vorstand der Zürcher Kunstgesellschaft begrüssen, die unser Gremium mit ihrer wertvollen Expertise und neuen Perspektiven bereichern werden. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit», sagte der Präsident nach der Wahl.
Dr. Philipp M. Hildebrand dankte den 244 anwesenden Mitgliedern für ihr Vertrauen. Denn mit der Annahme der revidierten Statuten werden Quoren und Fristen für Mitglieder in Zukunft so angepasst, dass Entscheidungsprozesse gut vorbereitet und spezifische Anliegen von Mitgliedern in dem gross gewordenen Verein effizient behandelt werden können.
POSITIVE BESUCHERENTWICKLUNG, NEGATIVES ERGEBNIS INFOLGE BRAND
Mit mehr als einer halben Million Eintritten (555’529, Vorjahr: 382’603) hat das Kunsthaus Zürich seine Besucherzahlen 2022 deutlich gesteigert, primär dank des grossen Interesses am neuen Gebäude sowie einer Vielzahl attraktiver Ausstellungen. Einen historischen Höchststand erreichten auch die Mitgliederzahlen. 2022 zählte der Verein 25’797 Personen (Vorjahr 24’498). Trotz guter Besucherzahlen fiel das Betriebsergebnis 2022 negativ aus. Grund für den Verlust in Höhe von CHF –1’410’285 (Vorjahr: CHF –482’431) waren insbesondere ausserordentliche Belastungen infolge eines Brandereignisses im August; darüber hinaus schlugen Einnahmeausfälle während der notwendigen Teilschliessung der Sammlung und des Museumsshops zu Buche. Der Jahresbericht mit der Jahresrechnung ist auf www.kunsthaus.ch/jahresbericht22 veröffentlicht.
KUNSTHAUS SOLL ALS ORT KULTURELLER DEBATTEN POSITIONIERT WERDEN
Auf dem Weg, das Kunsthaus Zürich nicht nur als Museum zu positionieren, sondern auch als gesellschaftlich relevanter, Verantwortung tragender Akteur und kulturelles Forum, bescheinigt der seit einem Jahr amtierende Präsident der Institution Fortschritte. Er erinnert an die jüngst veröffentlichte neue Strategie der Provenienzforschung für die eigene Sammlung des Kunsthauses. Zudem ist mit dem Rücktritt von Dr. Lukas Gloor, der in seiner früheren Funktion als Direktor der Sammlung Emil Bührle in den Vorstand gewählt worden war, auch die personelle Verflechtung mit der Stiftung Sammlung E. G. Bührle aufgelöst. Erst zu Beginn des Berichtszeitraums, im ersten Quartal 2022, hatte die Eigentümerin der privaten Sammlung dem Kunsthaus im Rahmen einer neuen Vereinbarung kuratorische Freiheiten und wissenschaftliche Kompetenzen übertragen.
DIE NEUE DIREKTORIN ANN DEMEESTER SUCHT DEN DIALOG
Die Kunsthaus-Direktorin Ann Demeester nutzte die Generalversammlung unter anderem dafür, ein neues Format vorzustellen, das ihr sehr am Herzen liegt. Sie will den Dialog mit Mitgliedern fördern. Ab sofort laden die Direktion und das Kunsthaus-Team ein- bis zweimal im Jahr zum «Mitgliederforum» ein.
«Ich freue mich, dass Mitglieder sich engagieren wollen und bin vom Potenzial eines regelmässigen informellen Austausches überzeugt. Mein Team und ich freuen uns darauf, uns mit interessierten Mitgliedern zu relevanten Fragestellungen konstruktiv auseinanderzusetzen», sagte Ann Demeester in ihrem Grusswort.
Beim Auftaktanlass am 21. November 2023 soll es um gegenseitige Erwartungen und Wünsche an das Mitgliederforum und um das Programm 2024 gehen.
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