Musik

Am 27. Juli 2023 beginnt der 30. Oberstdorfer Musiksommer

Am 27. Juli beginnt der 30. Oberstdorfer Musiksommer. Mit achtzehn hochkarätig besetzten Konzerten und sieben Meisterkursen bietet das Festival auch in seinem Jubiläumsjahr, was sich die Gründer Peter Buck und Ulrike Lösch 1993 auf die Fahnen geschrieben hatten: Großes, unvergessliches Kunstgeschehen mit einer weitreichenden, effektiven und begeisternden Nachwuchsförderung dergestalt zu verbinden, dass es jeden, der das einmal erlebt hat, wieder ins südlichste Dorf der Bundesrepublik zieht – ob zu einzelnen Veranstaltungen oder gleich für die gesamte Festspieldauer.

Dabei entspricht das Grundkonzept – wir befinden uns im südlichsten Oberallgäu – einer traditionellen Struktur, in der neben der Klassik auch das heimische Brauchtum seinen Platz hat. Seit 2015 eröffnet die Jodlergruppe Oberstdorf mit einer staunenswerten a cappella-Darbietung das reichhaltige Programm, das im Anschluss ebenso traditionell mit einem Konzert der Münchner Symphoniker fortgesetzt wird.

Höhepunkte sowohl musikalischer als auch topographischer Natur sind die beiden Bergkonzerte: Die Bergschau auf dem Fellhorngipfel bietet dem Barbican Quartet eine hervorragende Akustik und ein einzigartiges Panorama für Streichquartette von Mozart, Schumann und Janáček; und die imposante Kanzelwand vom Kleinwalsertal ist ein prächtiges Bühnenbild für den Jazzer Chris Hopkins, der mit seinem Musiksommer-Jazz das Publikum zum Swingen bringt.

Im weiteren Verlauf reihen sich feinste kammermusikalische Perlen aneinander. Die Geigerin Maria-Elisabeth Lott und ihr Klavierbegleiter Christian Köhn widmen sich der künstlerischen Achse Wien-Paris; der Klarinettist Lewin Kneisel, am Klavier von Daniel Streicher begleitet, breitet mit Werken von Françaix, Brahms, Lutoslawski und von Weber eine Palette von der frühen Romantik bis zur klassischen Moderne aus.

Originell ist auch das Recital des vielfach ausgezeichneten Cellisten Maximilian Hornung und des Schweizer Pianisten Benjamin Engeli: Nach der Sonatine G-dur von Antonín Dvořák, die auch auf dem tieferen Bruder der Geige ihr bezaubernd „amerikanisches“ Flair behält, und der ersten Cellosonate des Tschechen Bohuslav Martinů präsentieren die beiden Künstler die Lieder eines fahrenden Gesellen von Gustav Mahler in Hornungs eigenem Duo-Arrangement, und am Ende meldet sich mit Richard Strauss ein weiterer Freund der Alpen.

Ein besonderer Höhepunkt steht dem Publikum bevor, wenn die Himmelsstürmer des Leonkoro Quartets ihr Oberstdorfer Debüt geben. Wo immer dieses Ensemble bislang aufgetreten ist, hagelt es stürmischen Applaus und Kritikerjubel, denn es hat „eine enorme Bühnenpräsenz, glüht für die Musik, fährt volles Risiko und verblüfft durch das Einfühlungsvermögen in die jeweilige Klanglichkeit der Stücke“ (FAZ).

Bevor das Festival mit dem Pianisten Fabian Müller, seiner neu gegründeten „The Trinity Sinfonia“ und einem herrlichen, konzertant-symphonischen Mozartabend zu Ende geht, erlebt der Oberstdorfer Musiksommer ein Defilee an weiteren internationalen Größen – von der Geigerin Antje Weithaas über die Cellistin Marie-Elisabeth Hecker bis hin zu dem Pianisten Martin Helmchen und dem Notos Quartett.

Mit dem von Nicolas Rauss geleiteten Bayerischen Landesjugendorchester kommt schließlich auch der Nachwuchs zu Worte, dem man beim Oberstdorfer Musiksommer von Anfang an gern und genau zugehört hat. Das Festspiel legt seit jeher großen Wert darauf, angehende Künstler auf ihrem Weg zum Konzertpodium zu fördern, und so engagiert sich auch der gegenwärtige künstlerische Leiter Eckhard Fischer für die „Meister von morgen“, die sich auf diverse Meisterkurse und Auftrittsmöglichkeiten freuen dürfen. Begleitend stellen Geigenbauer und Bogenmacher vom 31. Juli bis zum 9. August ihr Handwerk hier vor. Die Kurse sind für Zuhörer frei zugänglich.

Veranstalter: Oberstdorfer Musiksommer e.V.

Weitere Informationen und Kartenvorverkauf über www.oberstdorfer-musiksommer.de und www.eventim.de

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