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Bodenbildung erreicht? Gebrauchtimmobilien seit dem Zinsschock um ein Fünftel günstiger

Vom Bauernhof bis zum Bungalow: Dank Niedrigstzinsen und starker Nachfrage haben sich Wohnimmobilien trotz hoher Preise in den letzten Jahren quasi von allein verkauft. Die Folge: der Makleranteil an den Vermittlungen sank auf zeitweise nahe 40 Prozent. Das hat sich binnen weniger Monate gedreht: Nach Einschätzung von Roland Hustert, Geschäftsführer der LBS Immobilien NordWest, setzen jetzt wieder bis zu zwei Drittel der Verkäufer auf Profi-Unterstützung. Deren Aufgabe ist es derzeit vor allem, die Altbesitzer von zu hohen Preisvorstellungen herunterzuholen.

Offensichtlich mit Erfolg: Eine von der LBSi NW vermittelte gebrauchte Immobilie kostete nach Notarvertrag im Juni 2023 durchschnittlich 277.000 Euro, ein Minus von knapp 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Ein Hauptgrund: Gerade bei älteren Objekten müssen Interessenten zwingend die erforderliche Modernisierung mit einplanen, um die Energiekosten auch in Zukunft im Griff zu behalten. Zumal zunehmend Eigenheime der 70er und 80er Jahre auf den Markt kommen.Entsprechend haben fast die Hälfte der Gebrauchtimmobilien im aktuellen Bestand der LBSi eine Energieeffizienzklasse von maximal „F“, müssen also kurzfristig energetisch saniert werden. Ein weiteres Drittel entspricht Stufe „D“ oder „E“, hier besteht zumindest mittelfristig Handlungsbedarf.

„Wir gehen dennoch davon aus, dass die Bodenbildung bei den Preisen insgesamt erreicht ist“, dämpft Hustert die Hoffnung auf Schnäppchen. Bei Eigentumswohnungen und jüngeren Eigenheimen in begehrten Lagen gehen die Preise zwischenzeitlich schon wieder nach oben. Denn die grundsätzliche Nachfrage bleibt hoch: Die Anzahl der verkauften Objekte ist – nach einer vorübergehenden Delle – mit monatlich rund 820 praktisch konstant. Und auch die Zahl der neuen Interessenten hat sich mit gut 22.000 pro Monat wieder auf dem Niveau vor dem Zinsschock eingependelt.

Immobilienvermittlung wird trotz sinkender Preise anspruchsvoller

Die zunehmende Regulatorik verschont auch das Berufsfeld der Immobilienmakler nicht. „Die LBSi bündelt deshalb das Immobilien-Know-how und bietet den Sparkassen und LBS-Maklern ein umfangreiches Dienstleistungspaket an“, beschreibt Hustert die Grundidee. Deshalb arbeiten bereits über drei Viertel der rund 120 Sparkassen im Geschäftsgebiet mit der Gesellschaft zusammen. Dazu kommen 200 LBS-Beratungscenter mit 260 eigenen Immobilienberatenden.

Für sie übernimmt die LBSi den Betrieb der Makler-Software einschließlich Distribution auf die verschiedenen Online-Plattformen, die komplette kaufmännische Bearbeitung der Kundenkontakte vom Maklervertrag bis zum Rechnungsausgleich sowie die rechtliche Beratung. Sie garantiert zudem die jederzeitige Einhaltung der immer anspruchsvolleren Regeleinhaltung beispielsweise im Hinblick auf Geldwäsche, Datenschutz oder Bestellerprinzip. „Das fällt kleineren Maklern immer schwerer, da sie oft als 1-Personen-Betrieb nur wenige Objekte im Jahr vermitteln“, so Hustert.

Über LBS Westdeutsche Landesbausparkasse

Die LBS Immobilien GmbH NordWest ist einer der größten deutschen Makler für Wohnimmobilien. Sie hat in den 10 Jahren ihres Bestehens den Kauf von mehr als 100.000 Objekten vermittelt. Im Vorjahr wurden im Geschäftsgebiet Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Berlin und Bremen über 11.000 Immobilien im Wert von 3,5 Mrd. Euro vermittelt. Kerngeschäft ist traditionell das selbst genutzte Wohneigentum: Acht von zehn vermittelten Immobilien wurden von den Käufern erworben, um selbst darin zu wohnen. Gemeinsam mit 93 Sparkassen werden rund 150.000 Immobilien-Interessenten und 3,2 Millionen Bausparer betreut.

In NRW betreibt die LBS bereits seit 1971 eine Immobiliengesellschaft, in Niedersachsen wird das Geschäftsfeld seit 1974 bearbeitet. Am 24.7.2013, fusionierten die Immobilientöchter der LBS West und der LBS Nord zur LBS Immobilien NordWest. Insgesamt gibt es in Deutschland 7 Immobiliengesellschaften der Landesbausparkassen.

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