Botschaft ins 22. Jahrhundert, vergessene Ideale einer Revolution und zwei Kinder in großer Gefahr -5 E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis
Einen ironischen Roman aus dem alten Berlin hat Maria Seidemann ihr Buch „Das geschminkte Chamäleon“ genannt. Darin geht es um die Frage, was aus einer Revolution wird, wenn die Menschen, die sie gemacht haben, zu saturierten Kleinbürgern entarten, ihre Ideale vergessen und nur noch auf Ruhm, Reichtum, Karriere bedacht sind oder sich anarchisch gebärden? Ihr erstmals 1986 im Eulenspiegelverlag Berlin veröffentlichtes Zeitgemälde schildert die Entwicklungen der Jahre 1848 bis 1871.
In „Entscheidung in der Schlangenbucht“ von Hildegard und Siegfried Schumacher geht es um ein Unglück, das damit beginnt, dass die Jungen der 7. Klasse von Wummersdorf die Musikstunde schwänzen. Denn sie spielen sehr gut Fußball, die Mädchen der 7. Klasse spielen jedoch sehr gut Handball. Aber die Patenbrigade hat der Klasse einen sehr teuren Fußball geschenkt. Und den wollen die Jungen jetzt ausprobieren. Während der Musikstunde …
Zu den Zutaten für „Der Löwe in der Gangsterburg. Abenteuer Zauberlöwe, Teil 3“ von Klaus Möckel gehören ein gefälschter Zwanzig-Mark-Schein, ein unterirdischer Gang, der zu einem Burgturm führt, und zwei mutige Kinder, die in große Gefahr geraten sowie ein Mädchen mit grünen Turnschuhen und natürlich der Zauberlöwe mit seinem Mut und seiner Klugheit.
Und damit sind wir wieder beim aktuellen Beitrag der Rubrik Fridays for Future angelangt. Jede Woche wird an dieser Stelle jeweils ein Buch vorgestellt, das im weitesten Sinne mit den Themen Klima, Umwelt und Frieden zu tun hat – also mit den ganz großen Themen der Erde und dieser Zeit. Es gibt inzwischen auch in Europa wieder offen faschistische Bewegungen und Parteien und nicht zuletzt deshalb ist es wichtig zu wissen, was Faschismus bedeutet, welche Ziele diese Bewegungen und Parteien, die sich heute heimatverbunden und patriotisch geben, wirklich verfolgen und wie die von ihnen gewünschte Gesellschaft aussehen soll. In diesem Zusammenhang ist auch ein Blick in die Vergangenheit sehr aufschlussreich, als zum Beispiel Hitler-Deutschland und Franco-Spanien sehr eng miteinander kooperierten.
Erstmals 1980 veröffentlichte Wolfgang Held als Heft 194 der Reihe „Das Taschenbuch“ im Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik „Das Licht der schwarzen Kerze“: Im westlichen Teil der Sahara liegt die Oase El paraiso. Aber kein Karawanenführer lenkt seine Kamele dorthin. El paraiso – das ist kein Paradies, sondern die Hölle. Dort leben Männer, für die es keine Rückkehr in die Freiheit gibt.
Nur einem einzigen Menschen, dem Sträfling Fred Laurenz, gelingt die Flucht. Krank und fast wahnsinnig vor Durst, schleppt er sich durch die Wüste. Die Schergen des spanischen Generals Franco jagen ihn auf seinem Weg zum Mittelmeer. Dort wartet schon einer der fähigsten Mitarbeiter der deutschen Geheimpolizei, um ihn für immer zum Schweigen zu bringen. Doch Laurenz weiß, dass er durchhalten muss, denn er hat Kenntnis bekommen von einem ungeheuerlichen militärischen Geheimnis – und wenn er versagt, droht der Menschheit tödliche Gefahr.
Das Buch war die literarische Vorlage für den gleichnamigen, dreiteiligen Film des Fernsehens der DDR von Peter Hagen, der im VEB DEFA-Studio für Spielfilme hergestellt wurde und vom 7. bis 10. August 1973 im 1. Programm des Fernsehens der DDR seine Bildschirmpremiere hatte. Die Titel der drei Teile hießen „In der Hölle des Paradieses“, „In der Glut der Sonne“ und „Im Kreis des Teufels“. In der Rolle der deutschen Kommunisten Fred Laurenz, der im Auftrage seiner Genossen im Spanischen Bürgerkrieg Dienst in der Legion Condor geleistet hat und dort in den Besitz der geheimen Formel für das Giftgas Tabun gelangt ist, war Giso Weißbach zu sehen. „Das Licht der schwarzen Kerze“ fand damals viel Aufmerksamkeit.
Lesen Sie hier einen Ausschnitt über die abenteuerliche Flucht:
Immer war einer der beiden Thuareg an seiner Seite. Dass sie ihn unauffällig bewachten, war nur zu spüren, wenn er versuchte, in die Nähe der Tragtiere zu gelangen. Dann war die Freundlichkeit aus den dunklen Augen verschwunden, und Laute des Unwillens hatten den Gesichtsschleier durchdrungen.
Nachdem dies zweimal geschehen war, hatte er auf einen dritten Versuch verzichtet, um kein Misstrauen zu erregen. Viel wichtiger als das Geheimnis dieser Karawane war es ihm gewesen, wieder zu Kräften zu kommen. Solange mir der Wind noch durch die Rippen blasen kann, ist Neugier für mich schädlich, hatte er sich gesagt und mit seinem Appetit die Tuareg, die selbst nicht gerade kleine Portionen verzehrten, in Erstaunen versetzt.
Das letzte Licht des Tages verlosch am Horizont. Die Dünen wurden grau, und ihre Konturen zerflossen in der Dunkelheit. Fred Laurenz blickte sich nach Hammed um, der dicht hinter ihm ritt, und gab ihm mit einer Geste zu verstehen, dass er auf das Zeichen zum Nachtlager wartete. Aber der Targi reagierte nicht. Auch die anderen Männer zeigten keine Unruhe, obwohl die Späher nicht wie sonst bei Sonnenuntergang zurückgekommen waren.
Irgendetwas Ungewöhnliches stand bevor! Fred Laurenz beobachtete gespannt die trostlose Umgebung. Sand und Sand und Sand … Doch was war das? Wurde der Schaukelschritt seines Reittieres schneller? Er täuschte sich nicht. Wie von einem lautlosen Kommando angetrieben, strebten die Meharis und auch die Tragtiere einem noch unsichtbaren Ziel entgegen. Eine Oase? Kein Zweifel, irgendwo dort vor den aufgeblähten Nüstern der Kamele lag eine Oase!
Der schmale Sichelmond war erst eine Handbreit am Himmel emporgekrochen, als der Boden unter den Kamelhufen fester wurde. Die Dünen verebbten in eine weite Ebene. Schatten wuchsen empor: Palmen! Ein paar schwache Lichter blinkten der Karawane entgegen.
In der Oase El Chubsa umsäumten einige Dutzend Palmen und Tamariskenbüsche wie ein grüner Schutzwall zwei Schöpfbrunnen und einen winzigen Teich. Die wenigen Bewohner lebten in flachen, rechteckigen Palmstrohhütten, aber es gab auch ein festes, bungalowähnliches Haus mit einem kleinen Garten, den ein aus Palmwedeln errichteter Zaun umschloss. Hinter den vorhanglosen Fenstern dieses Hauses brannte mattes Licht. Ein Mensch war nirgends zu sehen.
Der Bärtige wies die Karawane zu fünf ein wenig abseits stehenden Riesenpalmen, wo das Lager aufgeschlagen wurde. Die Männer nahmen den Kamelen die Lasten ab und führten die Tiere zum Brunnen. Bald darauf prasselte Feuer unter den Wasserkesseln des Abu Schai, wie der Koch der Karawane genannt wurde. In erstaunlich kurzer Zeit trieb der alte Araber ein paar Hühner auf. Zu dem stark gewürzten Fleisch gab es Reis. Seltsamerweise lockte der Geruch des Essens keinen der Oasenbewohner herbei. Es hatte den Anschein, als fürchteten sie sich vor den Ankömmlingen.
Nach der Mahlzeit stiegen vier der Männer wieder auf ihre Reittiere, die nur gefüttert und getränkt, aber nicht abgesattelt worden waren. Lautlos verschwanden sie in der Nacht. Die anderen suchten sich einen Platz zum Schlafen und hüllten sich in ihre Decken. Wie jeden Abend, legten sich auch heute Thaleb und Hammed neben den Deutschen, doch dessen Müdigkeit war diesmal nur vorgetäuscht. Er suchte keinen Schlaf, obwohl ihm die Glieder nach dem langen Ritt steinschwer geworden waren. Ein Gedanke hielt ihn wach. Auf dem flachen Dach des Hauses mit den hellen Fenstern hatte er einen Mast entdeckt, von dessen Spitze ein Draht bis hinauf zu einer der hohen Palmenkronen gezogen war. Eine Antenne. War dieser Ort mehr als nur ein Rastplatz? Wohin führte die Funkverbindung? Was waren das überhaupt für Leute, denen er sich notgedrungen hatte anschließen müssen?
Noch vor der Abendmahlzeit war der Bärtige durch den matten Lichtschein gegangen, der aus dem Fenster fiel, und in dem Haus verschwunden, dessen Bewohner unsichtbar blieben.
Schwarz und starr, aufragenden Fäusten gleich, hoben sich die Konturen der Riesenpalmen vom Nachthimmel ab. Fred Laurenz zählte die Sterne, um nicht einzuschlafen. Als er sich dabei ertappte, dass er mit geschlossenen Augen weiterzählte, schob er seine geballten Hände unter den Rücken. Der Druck auf die kaum verheilten Wunden hielt ihn wach. Endlich vernahm er Thalebs Schnarchen und die langgezogenen, leise pfeifenden Atemzüge Hammeds. Lautlos erhob er sich, streifte den hellen Überhang ab und ging langsam zum Brunnen. Halbgefüllt stand der lederne Schöpfeimer auf dem Rand. Er trank ein paar Schlucke und lauschte. Alles blieb still, aber er traute dieser Ruhe nicht. Vielleicht gab es irgendwo in der Nacht ein dunkles Augenpaar, das ihn argwöhnisch beobachtete. Er versuchte einen möglichst unverdächtigen Eindruck zu machen und schlenderte hinunter zum Ufer des Teiches. Neben einen Tamariskenbusch hockte er sich eine Weile nieder und wartete. Einmal raschelte es im Schilf, Wasser plätscherte, wie von einer flachen Hand aufgepeitscht, dann herrschte wieder Schweigen. Von einem Verfolger war nichts zu merken.
Einen Bogen schlagend, erreichte Fred Laurenz auf Händen und Knien den Palmwedelzaun an der vom Nachtlager abgewandten Seite. Ein Sprung, ein leises Knirschen beim Aufprall, und er stand im Garten. Mit zwei, drei schnellen Sätzen war er an der Hauswand. Er presste den Rücken an die Mauer, die noch Sonnenwärme ausströmte. Deutlich konnte er die Stimme des bärtigen Karawanenführers vernehmen. Der Elsässer sprach nicht laut, aber der Ärger in seinen Worten war nicht zu überhören.
Vorsichtig näherte sich Fred Laurenz dem Fenster. Es hatte keine Glasscheiben, nur ein dichtes Gazenetz schützte das Zimmer vor den vom Licht angelockten Insekten. Der Raum lag fast zu ebener Erde und war gut zu überblicken. Von der Decke hing eine alte Petroleumlampe herab, deren milder Schein die Ecken des Zimmers im Dämmer ließ. An dem Funkgerät glomm, nicht größer als die Glut einer Zigarette, ein roter Punkt. Vor dem Gerät saß ein dunkelhäutiger Mann in Araberkleidung. Er hatte den Kopfhörer von den Ohren geschoben, sodass die Muscheln mit den Membranen nun an seinem Kinn lagen.
Der Bärtige hatte seinen weißen Umhang abgestreift. Eine Hand in der Hosentasche, in der anderen ein halbvolles Glas, so stand er vor dem Dunkelhäutigen und redete auf ihn ein. Unbeeindruckt hörte ihn der Mann an, zog schließlich die Schultern hoch und gab, mit einer Kopfbewegung auf das Funkgerät weisend, eine knappe Antwort.
Statt zum Boxtraining zu gehen, hätte ich einen Französischkursus besuchen sollen, fluchte Fred Laurenz innerlich, denn er verstand kein Wort von dieser Auseinandersetzung. Doch die Erinnerung an die Abende, die er mit Seilspringen und harten Schlägen gegen pendelnde Sandsäcke verbracht hatte, führte ihn zu einem Entschluss. Distanz, mein Junge, ist etwas für Leute mit langen Armen, du musst ran an den Mann, hatte ihm sein Trainer eingeschärft. Fred Laurenz musste lächeln bei dem Gedanken an Harry, den boxbegeisterten Arbeitersportler, der nie darüber hinweggekommen war, dass sich sein Schützling freiwillig zur Reichswehr gemeldet hatte.
Der 2. Teil „Von der Hure Roms zur mächtigen Priesterin“ der insgesamt 17-teiligen E-Book-Serie „Die Zeitreisende“ von Hardy Manthey erschien 2012 und 2015 in einer überarbeiteten Auflage bei EDITION digital. Lesen Sie einen Ausschnitt über das elende Leben einer klugen Sklavin:
Sie reißt die Augen weit auf. Zwei Männer greifen nach ihren Händen und ziehen sie aus dem Raum. Entsetzt versucht sie, sich aufzurichten. Die Fußfesseln lassen aber ihren Versuch kläglich scheitern. Nach einigen Metern wird sie auf dem Hof liegen gelassen. Servio Plinius und Eklasteos kommen auf sie zu.
Noch völlig benommen hört sie Servio Plinius sagen: "Mit deinem Wissen hast du versucht dich als Weib und Sklavin über uns zu stellen. Das ist eine Beleidigung aller Männer! Es ist eine Beleidigung der Götter! Eklasteos, nenne die Strafe, die auf deine Sklavin wartet!"
Eklasteos bemüht sich um Fassung. Nervös, mit zitternden Händen erklärt er: "Aphrodite, Servio Plinius hat recht. Nach zwanzig Schlägen mit der langen Rute auf dem Marktplatz kommst du an die Schandmauer. Den ganzen Tag hast du Zeit, über alle deine Vergehen gründlich nachzudenken. Am Abend will ich von dir dann hören, wie du dich künftig verhalten willst!"
Servio Plinius warnt zerknirscht Eklasteos: "Du gehst mit deiner Sklavin sehr milde um. Sie hätte einen qualvollen Tod verdient. Gut, sie ist dein Eigentum. Sie gehört dir. Ich akzeptiere deine Entscheidung! Bei mir hätte sie den heutigen Tag nicht überlebt!"
Den zwei Soldaten, die am Eingang stehen, ruft Plinius zu: "Männer, ihr habt es eben gehört. Schafft sie zum Marktplatz und vollzieht an der Sklavin die Strafe!"
Die Soldaten ergreifen Aphrodite. Sie wird auf den bereitstehenden Karren gezerrt und stehend festgebunden. Der Karren wird von einem Esel gezogen. Die Angst würgt Aphrodite und raubt ihr die Luft zum Atmen. Sie lässt den Tränen freien Lauf. Nur verschwommen nimmt sie den Weg zum Markt wahr. Von Frauen, Männern und Kindern wird sie beschimpft und angespuckt. Der Markt ist viel zu schnell erreicht. Die Soldaten drücken sie auf den Boden. Die Fußeisen werden ihr abgenommen und das Gewand vom Leib gerissen. Sie liegt bäuchlings und nackt mit weit gespreizten Armen und Beinen auf dem Boden. Pflöcke an den Füßen und den Handgelenken halten sie mit starken Riemen fest. Um sie herum beginnen sich Menschen zu sammeln. Ein abstraktes Bild tut sich vor ihr auf. Sie sieht nur Füße und Gewänder. Die meisten Füße sind nackt und dreckig. So dreckig wie ihre eigenen Füße. Aber auch Füße in edlen Ledersandalen, kunstvoll verarbeitet, entdeckt sie. Einige Sandalen sind sogar mit Gold oder Bronzeschnallen verziert.
Alles kommt ihr so unrealistisch vor. Sie zweifelt jetzt sowieso an ihrem Verstand. Im Angesicht der Höllenqualen und des möglichen eigenen Todes die Füße schaulustiger Leute zu studieren ist total verrückt. Aber irgendwie erscheint ihr alles in diesem Moment absurd. Vor unzähligen blutrünstigen Gaffern liegt sie hier nackt im Sand und erwartet vielleicht einen qualvollen Tod. Den Worten Marottis glaubt sie in diesem Moment nicht mehr. Zwanzig Schläge mit dem Stock kann kein Mensch überleben. Die Ärztin Maria Lindström glaubt das schon gar nicht. Die Zeit der Selbstbetrachtungen ist für Aphrodite denkbar kurz.
Denn einer der Soldaten greift in ihr Haar und schneidet es mit einem Dolch grob ab. Aus den Augenwinkeln sieht Aphrodite, wie der Mann triumphierend das abgeschnittene Haar mit einem Knoten an seinem Gurt festbindet. Der Soldat daneben hält eine daumenstarke Rute vor ihr Gesicht. Aphrodite schätzt die Länge auf zwei Meter. Die Rute wird sie in tausend Stücke hauen. Überleben kann sie das niemals. Ihr Leiden soll nur schnell zu Ende gehen.
Der Mann wiegt die Rute prüfend in der rechten Hand. Dann bringt er sie durch rasche Bewegungen in der Luft zum Singen. Ein schauriger Ton, der sie in den qualvollen Tod begleiten wird.
Eklasteos steht plötzlich ganz dicht vor ihr. Seine Sandalen kennt sie nur zu gut. Zu oft hat sie diese Füße geküsst. Die Füße ihres Herrn. Vom Boden aus gesehen sieht er für Aphrodite sehr bedrohlich aus. Ein aberwitziger Gedanke kommt in ihr auf. "Wenn ich jetzt zubeiße, kann ich vielleicht noch einen oder zwei Zehen von ihm abbeißen. Eine süße Rache", denkt Aphrodite, "die Eklasteos noch lange nach meinem Tod an mich erinnern wird." Sie muss lachen. Doch in diesem Moment tritt er zurück und will wohl sein Zeichen für den Beginn der Bestrafung geben.
Eklasteos scheint zu zögern. Unruhe kommt bei den Menschen auf. Erste Stimmen aus der Menge hört Aphrodite rufen: "Schlagt die Hure tot. Fangt endlich an! Schlagt sie tot!"
1986 erschien im Eulenspiegelverlag Berlin „Das geschminkte Chamäleon“ von Maria Seidemann.
Was wird aus einer Revolution, wenn die Menschen, die sie gemacht haben, zu saturierten Kleinbürgern entarten, ihre Ideale vergessen und nur noch auf Ruhm, Reichtum, Karriere bedacht sind oder sich anarchisch gebärden? Ironisch distanziert, fordert die Autorin in diesem Zeitgemälde der Jahre 1848 bis 1871 den Leser heraus, die Antwort auf diese Frage zu finden. Das Chamäleon, literarisches Symbol der Anpassung schlechthin, kommt zu allem Überfluß geschminkt daher: höchste Perfektion oder Anachronismus in Natur und Gesellschaft? Dieser erste Roman Maria Seidemanns schildert fiktiv die Entstehung und Wandlung des ehemaligen Friedrich-Wilhelm-Städtischen Theaters in der Berliner Schumannstraße. So hätten die Geschichten der Leute, die mit diesem Theater, jeder auf eine andere tragikomische Weise, verbunden waren, sein können. Es ist kein Roman von historischer Authentizität, aber so die Autorin: »Es ist eine Geschichte von Aufstieg und Niedergang, sie ist traurig und komisch, außerdem ist sie wahr.«
Überzeugen Sie sich selbst:
Wilhelmine hat zwar früh das Rechnen, aber nie richtig schreiben gelernt.
Wie sollte sie auch. Sie ist nie zur Schule gegangen. Umso größer ist Wilhelmines Stolz auf ihre Söhne, die nicht nur acht Schuljahre, sondern eine ordentliche Lehre hinter sich brachten und tüchtige Männer geworden sind — wenigstens zwei von ihnen. Aber der eine von diesen beiden, der Wilhelm, sitzt jetzt im Gefängnis und wartet auf seinen Prozess, dabei hat er gar nichts gemacht. Seine Meinung über die Kommunarden von Paris hat er auf Papier gedruckt, das hat er gelernt, er ist Drucker. Walther hat gesagt, das sei nach den Gesetzen Hochverrat und nach dem gesunden Menschenverstand eine Dummheit. Ein guter Sozialdemokrat muss nicht nur klug sein, sondern listig. Walther, der Wilhelmine seit zehn Jahren ein guter Mann ist und den Jungen im schwierigsten Alter ein geduldiger Vater war, der immer Zeit und Kraft fand, das Nötige für die Familie zu tun, der die Jungen nicht als Ungelernte hat gehen lassen, sondern weiter wie ein armer Mann lebte um ihrer Ausbildung willen, obwohl er Armut nicht mehr nötig hatte, seit er für die Zeitungen schrieb — Walther also weigert sich, ihr die Bittschrift an den Kaiser aufzusetzen. Er kann mit der Feder umgehen wie kaum einer. Aber ein Sozialdemokrat bettelt nicht beim Kaiser.
Was soll ich machen? fragt Wilhelmine ihren zweiten Sohn, den Friedrich, der aber nicht da ist. Sie hat ihm den Jungen der Nachbarin geschickt, er solle kommen und seiner Mutter raten. Denn seit gestern steht nichts mehr fest. Muss sie ihm nicht sagen, dass sein leiblicher Vater aufgetaucht ist? Dass seine Brüder gar nicht seine Brüder sind? Aber Friedrich ist anders als Wilhelm, Friedrich ist vorsichtig, er will hochkommen, möchte Vorarbeiter werden. Er hat eine ordentliche Frau und eine eigene Stube mit Küche, er kommt nicht, er wittert Ungelegenheiten.
Wilhelmine seufzt schwer und lässt sich, trotz Verbot, in einen der weißroten Sessel sinken. Sie ist es nicht gewohnt, so angestrengt nachzudenken und schon gar nicht über mehrere schwierige Angelegenheiten gleichzeitig. Dass der Wilhelm eingesperrt sitzt, ist die eine Sache. Die zweite: Am gestrigen Tage kam dieser Amerikaner mit seinen Dollars. Und drittens — das ist das Verwirrendste: Bernhard ist wieder aufgetaucht, Wilhelmines ordentlich angetrauter Ehemann. Bernardini nennt er sich jetzt, und es scheint, als habe er den Verstand verloren in all den Jahren, da er sich in der Welt herumtrieb. Bernhard verlangt, dass Wilhelmine ihn wieder aufnimmt. Nach zweiundzwanzig Jahren! Mit einem Revolver hat er ihr vor der Nase herumgefuchtelt, dieser Verrückte.
Was soll Wilhelmine mit einem Verrückten? Sie hat genug Sorgen mit dem armen Napoleon, ihrem dritten Sohn, der nicht ganz richtig ist im Kopfe. Kann denn eine Frau überhaupt mit zwei Männern leben? Natürlich wird sie Walther nicht fortschicken, obwohl sie keineswegs vorm Altar mit ihm getraut ist.
Ach, warum ist Walther jetzt nicht da? Er weiß immer, was zu tun ist. Aber Walther ist nach Leipzig gefahren, wo Bebel und Liebknecht vor Gericht stehen, wegen Hochverrat wie Wilhelm. Sie haben ihre Meinung über die Pariser Kommunarden in eben der Zeitung drucken lassen, für die Walther nun über den Prozess berichten soll. Wilhelmine ahnt, dass daraus neues Unheil für ihre Familie entstehen wird. Ach, ach! Die Zeitung wird nicht zugrunde gehen, wenn einmal, ein einziges Mal, ein anderer fährt! Aber Walther behauptet, das sei Ehrensache, er verdanke Liebknecht alles.
Alles! Und ihr, Wilhelmine, verdankt er wohl nichts? Hat sie ihn etwa fortgeschickt, als er vor zehn Jahren aus Italien kam, zu Fuß über die Alpen und nordwärts bis Berlin?
Nie konnte Wilhelmine nein sagen, wenn jemand Hilfe brauchte. Natürlich hat sie Walther erst einmal ausschlafen lassen, hat seine Sachen gewaschen und geflickt und ihm was gekocht. Und eh’ sie sich versah, war sie seine Frau. Dabei kam er eigentlich nur, um ihr auszurichten: Bernhard ist am Leben, und Wilhelmine soll so treu auf ihn warten, wie er der Revolution dient.
Und dafür, denkt Wilhelmine kopfschüttelnd, dafür dieser weite Weg durch den kalten deutschen Herbst?
Wahrscheinlich brauchte Walther nur diesen Vorwand, um nach Berlin heimzukehren. Was suchte ein Mann wie er in einem italienischen Kloster? War er denn, als die Kommunistenprozesse begannen Anfang der fünfziger Jahre, aus Deutschland geflohen, um als Bruder Pförtner sein Leben zu beschließen? Er, der schon mit Weitling im Bund der Gerechten gearbeitet hatte und später im Bund der Kommunisten!
Das Buch „Entscheidung in der Schlangenbucht“ von Hildegard und Siegfried Schumacher erschien erstmals 1968 im Kinderbuchverlag Berlin.
Hauruck ist der Kapitän der erfolgreichen Fußballmannschaft der 7. Klasse von Wummersdorf. Die Mädchen aus der Klasse spielen sehr gut Handball, aber die Patenbrigade hat der Klasse einen sehr teuren Fußball geschenkt. Um den auszuprobieren, schwänzten die Jungen die Musikstunde. Und damit begann das Unglück. Der Klassenlehrer Herr Renner und die Mädchen wollen den Fußball verwahren und entscheiden, wann die Jungen damit trainieren dürfen. Das wollen die Jungen auf keinen Fall zulassen und Hauruck hat eine Idee, wie sie den Ball für immer bekommen können. Es klappt wunderbar, auf der Rückfahrt von einem Spiel im 15 Kilometer entfernten Bollenstädt „verliert“ Hauruck den Ball. Nun gehen die Probleme erst richtig los. Wo sollen die Jungen heimlich mit dem Ball trainieren? Sollen sie zulassen, dass die Brigade und alle Schüler der Klasse den Erlös einer Sonderschicht für den Kauf eines neuen Balles einsetzen? Hauruck hat immer neue Einfälle zur Vertuschung des Balldiebstahls, die zu großen, lobenswerten Projekten führen. Sogar in der Trommel, der Kinderzeitung der DDR, soll er als Vorbild herausgestrichen werden.
Wenn nur das schlechte Gewissen nicht wäre … Außerdem hat Hauruck den anderen Jungen geschworen, niemandem von dem Ball zu erzählen.
Eine kleine Leseprobe aus dem Buch:
Hauruck landet hinter Hechter auf der lockeren Erde zwischen den Dahlienbüschen des Vorgartens. Bis an den Hals reichen sie ihnen.
„Kommt bald wieder, der Weg ist frei!“, ruft Feger leise, grinst breit über sein Turbangesicht und verschwindet wie weggeblasen.
Hauruck drückt den Grauen fest an sich. Wo soll er ihn jetzt verstecken? Wo ist der Ort, der seine Sicherheit garantiert?
Hechter tritt als erster aus dem Blumenbeet.
„Hallo, ihr da! Kommt doch mal her!“
Der Vater! Automatisch lässt Hauruck den Arm mit dem Ball sinken und streckt die Finger dem Erdboden entgegen, dass der Graue weich hinuntergleitet. Hauruck fühlt ihn dicht neben seinem rechten Fuß und schummelt das Leder vorsichtig unter das dichte grüne Dahlienlaub.
„Kommt schon!“
Langsam setzen sich Hauruck und Hechter in Bewegung.
„Wollt ihr Fallschirmspringer werden? Eine Art Vorübung, ja? Später vom Dach mit Regenschirm?“ Hauruck wagt einen kurzen Blick in Vaters Augen. Lachfünkchen glimmen darin. Vom Grauen hat er also nichts mitbekommen. Dann würde er anders fragen. Es hört sich an, als wolle er sie verkohlen. „Wir … wir … haben Feger … besucht“, quetscht Hauruck hervor. Vater nickt verständnisvoll. „Aha, und auf dem bequemsten Weg. Immer durchs Fenster, nicht wahr?“
„Nein, Herr Stein, nur raus“, sagt Hechter.
„Als Notausgang? Wart ihr heimlich da?“
Hechter nickt.
„Warum habt ihr Herrn Wühle nicht gefragt?“
„Aber, Vati, du kennst doch Onkel Wühle! Wegen Feger hat er sich so be… be… besonders.“
„Dann hattet ihr wohl keine andere Wahl“, sagt Vater friedlich. „Aber in Zukunft wird das Fenster nicht als Tür benutzt. Verstanden?“
„In Ordnung“, antwortet Hauruck schnell. Hechter schubst ihn mit dem Ellbogen an. Noch mal gut ausgegangen, signalisiert er.
„Na, ihr Flieger?“
Hauruck fährt herum. Bärbel, Petra und Häschen!
„Wie ihr durch Fegers Fenster geflogen kamt!“ Häschen kichert. „Wie Gummibälle, die einer rausgeworfen hat!“ Sie kann gar nicht aufhören zu lachen.
Hauruck ist beruhigt. Nein, niemand hat etwas vom Grauen gesehen.
Um die Hausecke schallen die Stimmen von Papa Wühle, Eddi und Rosi. Die Mädchen drängen durch die Hoftür. Bestimmt sind sie neugierig, ob der Besuch bei Feger bemerkt worden ist. Vater folgt ihnen.
Hechter stößt Hauruck an. „Hinterher!“, flüstert er. „Wenn die uns sehen, denken sie, wir kommen alle aus dem Dorf. Das beste Alibi!“
Kaum sind sie auf dem Hof, verstummt Papa. Seine Hände, die gerade die Ausmaße der Riesenschachtel Konfekt zeigen wollen, sinken herab. „Habt ihr die Hühner herausgelassen?“, fragt er drohend und tritt auf Hauruck zu. „Seid doch vorher auf dem Hof herumgestromert! Bernhard“, wendet er sich an Vater, „alle sind ausgebrochen. Und ich konnt mich abjagen, bis ich sie wieder eingefangen hatte.“
Der Vater wirft einen scharfen Blick auf Hauruck. Ihm braust sofort das Blut in den Ohren. Wie ein Feuermelder wird er leuchten. Schnell sucht er Deckung hinter den Mädchen.
Das E-Book „Der Löwe in der Gangsterburg. Abenteuer Zauberlöwe, Teil 3“ von Klaus Möckel erschien 2012 bei EDITION digital. Mareike bekommt zu ihrer Freude einen Zwanzig-Mark-Schein geschenkt, doch dann stellt sich heraus, dass er gefälscht ist. Da noch andere "Blüten" in der Stadt auftauchen, vermutet Florian eine Fälscherbande am Werk. Zunächst verdächtigen die Kinder einen Zahnarzt, dann die Bewohner einer ehemaligen Ritterburg. Der Löwe entdeckt einen unterirdischen Gang, der zum Burgturm führt, und beim Erforschen dieses Stollens befinden sich die Freunde plötzlich in großer Gefahr. Sie geraten in eine Falle, landen sogar im Turmverlies. Würde ihnen nicht ein Mädchen mit grünen Turnschuhen aus der Patsche helfen, stünde ihnen nicht der Löwe mit seinem Mut und seiner Klugheit zur Seite, könnte es schlimm für sie enden. Dieses dritte Abenteuer mit dem Zauberlöwen bietet erneut prickelnde Spannung und eine Reihe witziger Einfälle. Letztlich stellt sich der Fall ganz anders dar als zunächst vermutet:
"Was hast du da drin?"
"Ich … nichts."
"Zeig her!"
Mareike stülpte ihre Tasche um. Die Etiketten fielen heraus.
"Das sind bloß ein paar Stofffetzen. Die lagen am Boden rum."
Der Verwalter lief rot an und auch der Zischler schien zu erschrecken. Die beiden warfen sich einen Blick zu.
"Bei uns liegt nichts rum", sagte Herr Kahn. "Habt ihr noch mehr von dem Zeug mitgehen lassen?" Er begann Florian abzutasten.
"Nein. Mareike hat die Dinger nur eingesteckt, weil sie so hübsch bunt waren. Lassen Sie uns doch gehen", bat der Junge.
"Lasch schie laufen", murmelte der Zischler, "es schind nur tschwei kleine Schpitschbuben."
"Nicht so schnell", murrte der Verwalter. "Irgendwer könnte sie zum Schnüffeln angestiftet haben." Und zu den Kindern: "Raus mit der Sprache! Wer hat euch geschickt?"
"Uns hat niemand geschickt", wehrte sich Mareike. "Wir wollten bloß ins Museum."
"Ich hab schon gesagt, dass ich euch nicht glaube. Wir sperren euch erst mal ’ne Weile ein. Vielleicht überlegt ihr euch dann, wer euch hergeschickt hat."
"Das ist Freiheitsberaubung, dazu haben Sie kein Recht", rief Mareike, doch ein Katzenkopf brachte sie gleich wieder zum Schweigen.
"Wo willst du schie denn einschperren?" Dem Zischler schien diese Maßnahme wohl überflüssig.
"Keine Angst, ich bring sie nicht zurück in das Haus. Wozu haben wir den Turm?" Herr Kahn gab den beiden einen Schubs. "Na los, da rennen fette Mäuse und Ratten herum, das ist der richtige Ort für euch."
Also gut, reden wir doch noch einmal über Fußball – über Jungen-Fußball und über Mädchen-Fußball. Dann merken wir vielleicht, dass es doch schon ein paar Jahre her ist, als „Entscheidung in der Schlangenbucht“ von Hildegard und Siegfried Schumacher geschrieben und veröffentlicht wurde. Denn das Buch fängt so an:
„Mit schnellen Schritten kommt Herr Renner in die Klasse, knallt seine Aktentasche auf den Tisch und stützt sich mit beiden Fäusten darauf. „Was habt ihr euch dabei gedacht?“ — Falsch war es, die Musikstunde bei Herrn Summer zu schwänzen. Das hat Hauruck schon gestern gewusst. Aber die dicke Wolkenhenne brütete ein Gewitter aus. Sie mussten den neuen Fußball ausprobieren, bevor der Regen herabstürzte. Kann Herr Renner das nicht verstehen?
„Denkt ihr, die Brigade hat der Klasse den Ball geschenkt, damit ihr Dummheiten anstellt? Erst zankt ihr euch seinetwegen mit den Mädchen, danach verschwindet ihr heimlich mit ihm.“
Hauruck ärgert sich. Glatter Unsinn ist das! Die Jungen haben nicht gezankt, sondern ihr Recht verteidigt. Was haben schließlich Mädchen mit einem Fußball zu schaffen? Dazu mit diesem: zweiunddreißigteilig, mausegrau. Für vierundsiebzig Mark fünfzig! Papa Wühle hat es extra betont, als er den Ball dem Gruppenrat übergab. Deutlich war zu sehen, es hat ihm nicht gepasst, dass er den Mausegrauen in Mädchenhände legen musste, weil kein Junge im Gruppenrat sitzt. Außerdem: Wer hat für den Ball gesorgt? Er, Hauruck, und sein Freund Feger, der Mittelstürmer der Klassenelf. Sie haben ihre Väter, die in der Baubrigade der Genossenschaft arbeiten, von der Notwendigkeit eines solchen Freundschaftsgeschenks überzeugt.“
Ob man heute noch so denkt, dass Mädchen kein Fußball spielen können? Heute, da wir eine Frauen-Nationalmannschaft haben, die deutlich besser spielt als ihre männlichen Kollegen.
Dennoch viel Vergnügen beim Lesen und gelegentlichen Fußballspielen im Urlaub, weiter einen schönen Sommer, bleiben auch Sie weiter vor allem schön gesund und munter und bis demnächst. Dann können wir uns auch auf einen Krimi freuen: Jana versteht gar nichts. Die fremde Stimme auf dem Anrufbeantworter krächzt und stammelt nur ein paar Worte. Doch irgendwie hört es sich wie eine Drohung an. Aber Jana ist kein Angsthase.
EDITION digital war vor 28 Jahren ursprünglich als Verlag für elektronische Publikationen gegründet worden. Inzwischen gibt der Verlag Krimis, historische Romane, Fantasy, Zeitzeugenberichte und Sachbücher (NVA-, DDR-Geschichte) sowie Kinderbücher gedruckt und als E-Book heraus. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen sowie Belletristik und Sachbücher über Mecklenburg-Vorpommern. Bücher ehemaliger DDR-Autoren werden als E-Book neu aufgelegt. Insgesamt umfasst das Verlagsangebot, das unter www.edition-digital.de nachzulesen ist, mehr als 1.300 Titel. E-Books sind barrierefrei und Bücher werden klimaneutral gedruckt.
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