Caritas, Diakonie und Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus verleihen „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2023“
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl: „Der Lea-Mittelstandspreis würdigt Unternehmen unseres Landes, die heute aktiv solidarisches Handeln und Nachhaltigkeit miteinander verbinden. Diese Arbeit ist gerade in Baden-Württemberg noch immer von der christlichen Tradition geprägt.“
Bischof Dr. Gebhard Fürst: "Unternehmen, die sich dem Gemeinwohl verpflichtet wissen, leisten einen wichtigen Beitrag zu einer lebenswerten Gesellschaft. Finanzielle Wertschöpfung sichert einem Betrieb die Existenz, erfüllte Mitarbeiter erhält der Betrieb durch Gemeinwohlorientierung."
Drei mittelständische Unternehmen wurden heute in Stuttgart mit dem „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2023“ ausgezeichnet: Das Fotostudio KD Busch aus Fellbach, die focusEnergie GmbH & Co.KG aus Freiburg und die Somfy GmbH aus Rottenburg am Neckar. Sie belegten in ihrer Kategorie jeweils den ersten Platz unter fünf Unternehmen, die aus 263 eingegangenen Bewerbungen ausgewählt und für den Preis nominiert wurden. Die Preisträger erhielten die Lea-Trophäe.
Der Lea-Mittelstandspreis ist bundesweit der teilnehmerstärkste Wettbewerb, der Corporate-Social-Responsibility-Aktivitäten (CSR) kleiner und mittlerer Unternehmen auszeichnet. Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg sowie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg würdigen mit dem Preis das freiwillige soziale und gesellschaftliche Engagement dieser Unternehmen. Der undotierte Preis steht unter dem Motto „Leistung – Engagement – Anerkennung“ (Lea).
„Es ist ein starkes Signal in die Gesellschaft hinein, wenn Betriebe soziale Verantwortung übernehmen“, sagte Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg im Neuen Schloss in Stuttgart vor 400 Gästen. Das sei in Zeiten knapper finanzieller und personeller Ressourcen sehr beachtlich und zu würdigen. Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock, Vorständin des Caritasverbandes Rottenburg-Stuttgart, sagte: „Eine sozial ausgerichtete und verantwortungsvolle Unternehmensführung wünschen wir uns nicht nur, sondern unsere Gesellschaft braucht sie unbedingt. Sie entfaltet eine Wirkung, die unserem Zusammenleben unendlich guttut, und für diese Wirkung liefern die Unternehmen die besten Beispiele.“
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg, betonte: „Für unsere kleinen und mittleren Unternehmen im Land gehört soziales Engagement zur DNA. Sie setzen sich schon immer für Umwelt und Gesellschaft ein. Das ist in herausfordernden Zeiten wie diesen nicht selbstverständlich. Und doch sehen wir anhand der erneut hohen Bewerberzahl in diesem Jahr, dass unsere Unternehmen sich unbeirrt für die Belange einsetzen, die ihnen am Herzen liegen. Genau deshalb ist es uns wichtig, dieses herausragende Engagement mit dem Lea-Mittelstandspreis sichtbar zu machen und zu würdigen.“
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl und Bischof Dr. Gebhard Fürst würdigten als Schirmherren das Engagement, das die Unternehmerinnen und Unternehmer für die Gesellschaft einbringen. Mit Blick auf die aktuell großen gesellschaftlichen und ökologischen Fragen betonten sie, wie unverzichtbar das unternehmerische Wirken sei. Bischof Dr. Gebhard Fürst sagte, Unternehmen, die sich dem Gemeinwohl verpflichtet wissen, „leisten einen wichtigen Beitrag zu einer lebenswerten Gesellschaft. Finanzielle Wertschöpfung sichert einem Betrieb die Existenz, erfüllte Mitarbeiter erhält der Betrieb durch Gemeinwohlorientierung. Das ist in sich ein Wert und drückt sich darüber hinaus in einer größeren Produktivität aus." Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl erklärte: „Der Lea-Mittelstandspreis würdigt Unternehmen unseres Landes, die heute aktiv solidarisches Handeln und Nachhaltigkeit miteinander verbinden. Diese Arbeit ist gerade in Baden-Württemberg noch immer von der christlichen Tradition geprägt. Diese unternehmerische Arbeit entspricht dem biblischen Auftrag, die Erde zu bebauen und zu bewahren.“
Die drei Preisträger in der Übersicht:
Den Preis für die Kategorie bis 20 Mitarbeitende erhielt das KD Busch Studio für professionelle Fotografie aus Fellbach. Das Fotostudio unterstützt das Straßenkinderprojekt GranerosKids in Chile, dass der Fotograf KD Busch vor genau 20 Jahren gegründet hat. Kinder lernen dort schreiben und rechnen, sie bekommen Essen und Unterkunft. Mittlerweile arbeiten bei GranerosKids fünf Erzieherinnen und zwei Lehrkräfte. In den 20 Jahren hat das Fotostudio mehr als eine halbe Million Spendengelder gesammelt und für das Straßenkinderprojekt eingesetzt.
In der zweiten Kategorie bis 150 Mitarbeitende ging als Preisträger die focusEnergie GmbH & Co.KG aus Freiburg hervor. Das Unternehmen haucht Solar-Modulen ein zweites Leben ein, wenn 20 Jahre alte Solarmodule erneuert werden und einer effizienteren Technik Platz machen. FocusEnergie baut die alten Module aus und stellt sie dem Verein fesa kostenlos zur Verfügung, so dass die Module wiederum auf Balkonen oder in Gartenhäusern eingebaut werden. Damit wird der Lebenszyklus der Sonnenstrom-Technik wirtschaftlich und ökologisch maximiert.
Sieger der dritten Kategorie bis 500 Mitarbeitende war die Somfy GmbH aus Rottenburg am Neckar. Somfy-Mitarbeitende haben auf einer Streuobstwiese in der Nähe des Tübinger Hospizes einen Pfad der Besinnung angelegt. Jetzt können die Angehörigen und Freunde hier Ruhe und Natur genießen und für die Begleitung neue Energie schöpfen. Somfy stellte seine Mitarbeitenden für dieses Engagement von der Arbeit frei und steuerte zusätzlich 50 Motoren für die Außenjalousien des Hospizes und eine Geldspende in Höhe von 15.000 Euro bei.
Preis soll Unternehmen in ihrem gesellschaftlichen Engagement stärken und fördern
Zur Bewerbung eingeladen waren alle baden-württembergischen Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten, die Wohlfahrtsverbände, soziale Organisationen, Initiativen, Einrichtungen oder (Sport-)Vereine unterstützen und sich gemeinsam mit ihnen gesellschaftlich engagieren. Die öffentliche Anerkennung dieser CSR-Aktivitäten soll zugleich Motivation dafür sein, in der Dauerhaftigkeit dieses Engagements nicht nachzulassen. Bis zum 31. März 2024 kann man sich wieder um den Mittelstandspreis 2024 bewerben. Infos unter www.lea-mittelstandspreis.de.
Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.
Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.
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