DIVI-Strukturempfehlungen international publiziert
Die Recherchen rund um die englische Veröffentlichung brachte eine spannende Erkenntnis: „Weltweit ist die DIVI-Strukturempfehlung nach längerer Zeit die Erste, die aktuelle Literatur für die Ausstattung und das Personal auf Intensivstationen berücksichtigt“, weiß Professor Waydhas. In den Pandemiejahren lag der Fokus vieler Kollegen auf der Behandlung der COVID-Patienten. „Jetzt ist die Zeit gekommen, gerade mit den Erfahrungen der vergangenen Pandemiejahre, weltweit zu diskutieren, wie die Qualität der Patientenversorgung auf intensiv- und notfallmedizinischen Stationen maßgeblich verbessert werden kann durch Struktur, Personal und bauliche Gestaltung“, so Waydhas.
Hintergrund der DIVI-Strukturempfehlungen
Bereits im Jahr 2010 publizierte die DIVI eine erste Strukturempfehlung. Mehr als zwölf Jahre später haben sich die Bedingungen im Gesundheitswesen – und vor allem in der Intensiv- und Notfallmedizin – deutlich verändert. Personalmangel und die Vorhaltung von Intensivbetten stehen derzeit im Vordergrund einer intensiv geführten Debatte. So wurden im vergangenen Dezember die grundlegend überarbeiteten DIVI-Strukturempfehlungen 2022 veröffentlicht.
Orientiert haben sich die Autoren der Leitlinie nicht nur an ökonomisch-gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, sondern vor allem auch an neuen internationalen wissenschaftlichen Erkenntnissen, Standards und Empfehlungen. Zudem war die interprofessionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Erstellung essenziell: Pflegekräfte, Therapeuten, Ärzte und andere Spezialisten arbeiteten gemeinsam zwei Jahre an der Empfehlung.
Umsetzung der Empfehlungen ist große Gemeinschaftsaufgabe
Weiterhin ist die Hoffnung der DIVI ist groß, dass die DIVI-Strukturempfehlungen in Deutschland sukzessive umgesetzt werden – und man international wieder in einen regen Austausch kommt. Die Realisierung ist eine große Gemeinschaftsaufgabe. Mit den Empfehlungen wende man uns nicht nur an das medizinische und pflegerische Personal, sondern auch an die Kostenträger, an die Politik und letztlich auch an die Gesellschaft. „Solche wichtigen, fundamentalen Änderungen können nur gemeinsam und durch äußere Regeln realisiert werden“, ist sich Waydhas sicher, „und immer mit Blick auf die bessere Versorgung unserer Patienten in der Intensiv- und Notfallmedizin.“
Die 1977 gegründete Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 3.900 persönlichen Mitgliedern und 19 Fachgesellschaften aus Anästhesiologie, Chirurgie, Innerer Medizin, Kinder- und Jugendmedizin sowie Neurologie und Neurochirurgie. Ihre fächer- und berufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der Intensiv- und Notfallmedizin aus.
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