E-Autos von knapp 4% auf 20% Anteil in 6 Jahren bei steigender Mobilitätsnachfrage?
- MEW wünscht sich mehr Realitäts-Sinn bei der Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen für die Energiewende.
- Auch der Straßenverkehr muss so schnell wie möglich klimaneutral werden.
- E-Autos allein sind dafür nicht ausreichend.
Die Energiewende im Straßenverkehr ist sichtbar: Vor allem in Städten sind mehr und mehr Pkw mit Elktroantrieb unterwegs. Ihr Anteil steigt. Weil sie aber von einem sehr geringen Anteil starten, klingt es viel, wenn die Neuzulassungen veröffentlicht werden. Der Anteil an der Bestandsflotte ist aber mit 3,9% (batterieelektrisch und hybrid) immer noch vergleichsweise gering. Bis 2030 sollen es mindestens 10 Mio. Pkw sein, also knapp 1/5 der Bestandsflotte.
Selbst dann sind noch mindestens 38 Mio. Pkw mit Verbrenner im Fahrzeugbestand. Mit einer sinkenden Mobilitätsnachfrage ist derweil in der Realität nicht zu rechnen, das Center for Automotive Research (CAR) rechnet mit einer Bestandsflotte von insg. 55 Mio. Pkw in 2050. Die Alternativen zum motorisierten Individualverkehr – allen voran die Bahn – sind bereits heute überlastet und reparaturbedürftig. Dem wird zwar mit politischen Plänen Rechnung getragenaber selbst wenn diese Pläne erfüllt werden, wird es einige Zeit dauern bis die Kapaziät des öffentlichen Verkehrs der Nachfrage entsprechen kann.
Umso mehr verwundert es, wenn die Annahmen in den für die Politik ausschlaggebenden „Szenariostudien“ von sinkenden Pkw-Beständen ausgehen. DENA prognostizierte für 2030 35 Mio. Pkw im Bestand, das Wirtschaftsministerium der Vorgängerregierung immerhin noch 43 Mio. (ggü. 48,8 Mio. im Moment).
Daniel Kaddik, Geschäftsführer des MEW, sagte dazu: „Die Mobilitäts-Prognosen vieler ThinkTanks sind unseriös: Wer davon ausgeht, dass es in 6 oder 7 Jahren nur noch 35 oder 40 Mio. Pkw in Deutschland geben wird, ist lange nicht Bahn gefahren. Die Mobilitätsnachfrage wird eher steigen als sinken. Das gilt es zu antizipieren, um den Verkehr nachhaltig zu defossilisieren.“
Der Verband der Mittelständischen Energiewirtschaft (MEW) hat auf der Grundlage der Metastudie „Grüner Wasserstoff und Wasserstoffderivate – Kernelemente einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung Deutschlands“ einen Realitäts-Check der aktuellen Energiewendepolitik vorgenommen. Darin wird deutlich: Die Szenario-Studien, die für politische Entscheidungen herangezogen werden, sind wissenschaftlich solide erarbeitet. Die Fragestellungen, die den Szenarien zugrunde liegen, engen jedoch die technologischen Optionen ein. Es bedarf aber Technologieoffenheit statt starrer Vorgaben.
Der MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland e. V. (MEW) vertritt als Dachverband die Interessen der unabhängigen, mittelständischen Importeure und Inverkehrbringer von flüssigen Kraft- und Brennstoffen sowie Bunkerkraftstoffe für die Schifffahrt, Tanklagerbetreiber und freie Tankstellen.
Die Mitglieder des MEW sind:
AFM+E – Aussenhandelsverband für Mineralöl und Energie e. V
bft – Bundesverband Freier Tankstellen e. V.
FPE – Förderkreis Preiswert-Energie e.V. Unabhängiger Tanklagerverband (UTV) e.V.
UTV – Unabhängiger Tanklagerverband e.V.
MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland e.V.
Georgenstarße 23
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 204512-53
Telefax: +49 (30) 204512-55
http://www.mew-verband.de
Telefon: +49 (162) 1964-342
E-Mail: presse@mew-verband.de