Energiewende zuhause?!
Heizen, warmes Wasser, leuchtende Deckenlampe sowie Kühlschrank und Co.: Privathaushalte haben im Jahr 2021 30 % des Primärenergiebedarfs in Deutschland1 verbraucht. Der hohe Verbrauch zeigt, wie wichtig es ist, dass die Endverbrauchenden sich an der Energiewende beteiligen. Auch ein hoher Sanierungsaufwand und die damit verbundenen Kosten stellen neben dem hohen Energieverbrauch ein Problem dar. Ebenso die steigende Wohnfläche pro Kopf die dafür sorgt, dass Effizienzgewinne durch Heizungs- und Gebäudetechnologie teilweise kompensiert werden.
Verhaltensänderungen mittels lebensnaher Narrationen erreichen
Um an den drei zentralen Stellschrauben – Beheizungsstruktur, Sanierungsrate und – tiefe sowie Pro-Kopf-Wohnfläche – zu drehen und so Klimaneutralität im Gebäudesektor zu erreichen, braucht es neben technischen Ansätzen entsprechend soziale und kulturelle Betrachtungen. Mithilfe des Projektes ZidiNaKo sollen diese nun greifbarer werden: Das Forschungsteam erforscht und erprobt hierfür alltägliche lebensweltnahe Narrative und Visualisierungen der Energiewende. »Wir gehen davon aus, dass es nicht mehr Informationen, sondern andere, neue Narrationen und Kommunikationsformen mit Affektdimension braucht, um die Menschen anzusprechen und aktiv zu beteiligen«, erklärt Projektkoordinatorin Sabrina Schreiner vom Fraunhofer UMSICHT. »Dabei wollen wir den Menschen in seiner Lebenswelt anstelle der Technologie in den Fokus rücken.« Dazu schließen die Forschenden verschiedene gesellschaftliche Gruppen, die oft schwer zu erreichen sind, in ihre Betrachtung mit ein.
Disziplinübergreifendes Projektteam Teil der Hightech-Strategie 2025
Um die Ziele zu erreichen, vereint das inter- und transdisziplinäre Projektteam Expertise aus den Kommunikations-, Design-, und Ingenieurswissenschaften, der Energieversorgung sowie das Praxiswissen der Handwerkskammer Düsseldorf und der Verbraucherzentrale NRW. Die Forschungsergebnisse werden für Akteurinnen und Akteure der Energiewende, Unternehmen und Kommunen aufbereitet, um Handlungswissen gezielter vermitteln zu können. Damit trägt das Projekt zu den in der Hightech-Strategie 2025 formulierten gesellschaftlichen Lösungswegen für die Energiewende bei, um die Treibhausneutralität bis 2045 zu erreichen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Umweltschutz für die Dauer von drei Jahren gefördert. Die Ergebnisse werden im Sinne der Open Science-Strategie des Projekts öffentlich einsehbar zur Verfügung gestellt.
1Statistisches Bundesamt 2021, Umweltökonomische Gesamtrechnungen, Energiegesamtrechnung
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