Flächenverbrauch: Jeder Quadratmeter mehr ist zu viel
Laut ihrer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie hatte die Bundesregierung zum Ziel, bis 2020 nur noch 30 Hektar zu verbrauchen. Dieses Ziel hat sie erkennbar gerissen, bemerkt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: “Anstatt nun entschieden gegen den viel zu großen Flächenverbrauch vorzugehen, verschiebt die Bundesregierung die Bürde einfach auf die kommenden Generationen. Unter 30 Hektar bis 2030 als Ziel zu benennen, kommt nicht annähernd an das ran, was gebraucht würde. Wir fordern klar, nur so viel Fläche zu verbrauchen, wie gleichzeitig entsiegelt wird. Wir brauchen die Flächen für die Wiederherstellung der Natur so wie es zum Beispiel auch das Nature Restoration Law vorsieht, dem das Europäische Parlament erst kürzlich zugestimmt hat.”
Aus Sicht des NABU muss eine effektivere Nutzung bereits erschlossener Flächen in den Vordergrund rücken. Geschieht dies nicht, besteht die Gefahr einer sich immer weiter verschärfenden Konkurrenzsituation: Um Klima und Natur zu schützen, wird der Bedarf an ungenutzten Flächen größer werden. “Dabei geht es auch um unsere eigenen Lebensgrundlagen. Unbebaute Flächen spielen eine wichtige Rolle zum Beispiel beim Hochwasserschutz”, so Miller weiter. “Auch mit Blick auf die immer heißer werdenden Sommer benötigen wir freie Flächen, die dabei helfen, zu kühlen. Unser Boden ist eine endliche Ressource, das muss allen klar sein.”
Hintergrund:
Der NABU hat erstmals im Jahr 2011 den „30-Hektar-Tag“ als bundesweiten Aktionstag für nachhaltiges Flächenmanagement ins Leben gerufen. Er fällt jeweils auf den Tag im Jahr, an dem die laut 30-Hektar-Ziel verfügbare Fläche für das gesamte Jahr aufgebraucht ist – in diesem Jahr ist das der 19. Juli.
2019: 08. Juli (58 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2014-2017)
2020: 14. Juli (56 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2015-2018)
2021: 30. Juli (52 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2016-2019)
2022: 22. Juli (54 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2017-2020)
2023: 19. Juli (55 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2018-2021)
Mit mehr als 900.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Der NABU begeistert für die Natur und fördert naturkundliche Kenntnisse für ein aktives Naturerleben. Mehr Infos: www.NABU.de/wir-ueber-uns
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