Hochschule Aalen verabschiedet Prof. Dr. Ulrich Schiefer in den Ruhestand
Elf Jahre war Prof. Dr. Ulrich Schiefer an der Hochschule Aalen tätig. In dieser Zeit begleitete er zehn Jahrgänge Augenoptik-Studierender, leitete die Arbeitsgruppe „Vision Research“ und richtete das innovative „Aalen Mobility Perception and Exploration Lab“ (AMPEL) ein. Neben der Lehre engagierte er sich auch stark in der Forschung und arbeitete zudem als Augenarzt an der Universitäts-Augenklinik in Tübingen weiter. Jetzt wurde Prof. Dr. Ulrich Schiefer im Rahmen des Abschieds- und Übergabesymposiums „Vision – Optik – Mobilität“ in den Ruhestand verabschiedet. Rektor Prof. Dr. Harald Riegel bedankte sich in seiner Ansprache für Schiefers Engagement in Lehre und Forschung, für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und das „eingebrachte Herzblut“. Gemeinsam mit Prof. Dr. Rainer Börret, Dekan der Fakultät Optik und Mechatronik, betonte er auch die überregionale Sichtbarkeit des Labors. Auch Studiendekan Prof. Dr. Jürgen Nolting fand lobende Abschlussworte: „Ulrich Schiefer war Forscher mit Leib und Seele. Er lebte die Begeisterung für die Augenoptik und riss zahlreiche Studierende mit. Mit Kreativität und Interdisziplinarität hat er elf Jahre den Studienbereich Health Sciences bereichert.“
„Doch jedem Ende folgt auch ein neuer Beginn“, so Riegel, „Für uns als Hochschule Aalen ist es sehr erfreulich, wenn wir vielversprechenden wissenschaftlichen Nachwuchs begleiten und fördern können.“ Dr. Judith Ungewiß wird Schiefers Werk fortführen. Ungewiß studierte an der Hochschule Aalen Augenoptik und Hörakustik. Darauf folgte der Masterabschluss in Augenoptik und Psychophysik sowie 2020 die Promotion an der Universität Tübingen. Seit 2015 ist sie in der Arbeitsgruppe „Vision Research“ beschäftigt und hat bereits die Leitung des Fahrsimulators im „Aalen Mobility Perception & Exploration Lab“ (AMPEL) übernommen. Zusätzlich arbeitet sie seit 2021 im Global Product Management der Carl Zeiss Vision International GmbH.
„Ulrich Schiefer war mein Doktorvater. Ich arbeite seit über acht Jahren mit ihm gemeinsam und habe sehr viel von ihm gelernt. Die Verbindung zu ihm hat natürlich auch meine wissenschaftlichen Interessensgebiete beeinflusst. Ich habe mit ihm gemeinsam das AMPEL-Labor aufbauen dürfen – deshalb ist mir sehr daran gelegen, dass die Themen an der Hochschule weiterhin bearbeitet werden“, sagte Ungewiß. Einer der Forschungsschwerpunkte des Nachtfahrsimulators ist die Erfassung sinnesphysiologischer Parameter wie Sehschärfe und Kontrastempfindlichkeit unter Bedingungen, die das menschliche Sehsystem an die Grenze seines Leistungsvermögens bringen. Im Fahrsimulator ist es möglich, Hindernisse wie virtuelle Personen oder Tiere mit verschiedenen Kontraststufen wirklichkeitsnah darzustellen. Außerdem wird zu Blendung, beispielsweise durch Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge, geforscht. Zusätzlich ist der Nachtfahrsimulator mit einem Eyetracking-System ausgestattet, das die Aufzeichnung und Auswertung von Kopf- und Augenbewegungen ermöglicht. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Wachheit bzw. Aufmerksamkeit von Personen. Künftig soll verstärkt interdisziplinär, beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Schwerpunkt Photonik, gearbeitet werden.
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