Familie & Kind

Hürden für Integration in Arbeit abbauen

 

Zur Resolution des Landkreistag in Baden-Württemberg: „Geflüchtetenaufnahme steuern, begrenzen und auskömmlich finanzieren“

Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg mahnen an, dass die derzeitige Debatte um eine Arbeitspflicht für Geflüchtete – angestoßen durch eine Resolution der Landräte und Landrätinnen im Land – am eigentlichen Problem vorbeigehe: Statt immer neue Beschränkungen und Verpflichtungen zu fordern, müssten die bestehenden Hürden abgebaut werden, damit Geflüchtete eine Arbeit oder Ausbildung aufnehmen können.

Das Anliegen der Landrätinnen und Landräte, geflüchtete Menschen zügig in Arbeit zu bringen, unterstützen Diakonie und Caritas im Grunde. Eine Arbeit oder Beschäftigung sehen sie als Grundlage für die Integration, sie schaffe auch die Basis für Teilhabe in der Gesellschaft und ein selbstbestimmtes Leben. Die Arbeit mit Migrantinnen und Migranten in den Diensten der vier kirchlichen Wohlfahrtsverbände belege sogar, dass viele Geflüchtete dringend arbeiten wollten. Das neu eingeführte Chancen-Aufenthaltsrecht sei ein Schritt in die richtige Richtung. Es ermögliche einen Aufenthalt, wenn unter anderem Arbeit gefunden und der Lebensunterhalt gesichert seien. Es fehle jedoch an Angeboten für Sprachkurse. So habe derzeit nicht einmal jede zweite aus der Ukraine geflüchtete Person einen Sprachkurs angeboten bekommen (von rund 50.000 Ukrainierinnen und Ukrainern zwischen 15 und 67 Jahren sind rund 21.000 im Integrationskurs; Quelle: Bundesagentur für Arbeit). Anerkennungsverfahren für berufliche Abschlüsse selbst in Mangelberufen dauerten mindestens ein Jahr, eher länger.

Die Schutzsuchenden erhielten in Deutschland einen humanitären Schutzstatus, da sie in ihrem Heimatland aufgrund von Krieg oder Verfolgung in Gefahr sind, darauf verweisen die vier kirchlichen Wohlfahrtsverbände. Viele dieser Schutzsuchenden wollten schnell selbstständig werden und arbeiten. Diese nun zur Arbeit zu verpflichten, gehe an der Realität vorbei und ignoriere das eigentliche Problem. Caritas und Diakonie mahnen daher mehr Sachlichkeit in dieser Sommerloch-Debatte an.

Hinweis für die Redaktionen:

Gleichlautende Pressemitteilung verschicken heute die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg. Sie engagieren sich spitzenverbandlich für die Interessen von armen, benachteiligten und hilfebedürftigen Menschen. Als Dachverbände vertreten sie im Südwesten 8.000 evangelische und katholische Einrichtungen und Dienste mit rund 365.000 Plätzen. In den Verbänden arbeiten über 170.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Angebote von Diakonie und Caritas richten sich an alte und pflegebedürftige Menschen, Kinder, Jugendliche und Familien, Arbeitslose, Wohnungslose, Menschen mit Behinderung, Menschen mit Fluchterfahrung oder mit einer Suchterkrankung, überschuldete und andere arme Menschen.

Das Diakonische Werk Württemberg

Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.

Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.

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