Klinik für Neuropädiatrie der DRK-Kinderklinik Siegen erstmals als Epilepsiezentrum von der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie e.V. zertifiziert
Die Zertifizierung durch die renommierte Gesellschaft erfolgte, da das Team von Herrn Dr. Burkhard Stüve nachweisen konnte, dass die große Anzahl von Epilepsie-Patient:innen in der DRK-Kinderklinik fachgerecht mit allen konservativen therapeutischen Möglichkeiten nach aktuellstem wissenschaftlichen Stand behandelt werden, vor allem Kinder mit schwer therapiebaren Epilepsien finden hier kompetente Behandler:innen.
Das Team besteht neben Chefarzt Dr. Burkhard Stüve aus mehreren epileptologisch langjährig ausgebildeten Oberärztinnen sowie einem ebenfalls sehr erfahrenen und engagierten Team von Pflegekräften.
Modernste apparative Ausstattung, die im letzten Monat erst um eine neue Video-EEG-Anlage ergänzt wurde, hilft dabei, die exakte Diagnostik bei anfallsverdächtigen Zuständen auf der neuropädiatrischen Schwerpunkt-station durchzuführen. Neben der medizinischen Behandlung stehen der Abteilung auch das Personal des Bereiches Psychologie und verschiedene Therapeut:innen aus anderen Fachbereichen der DRK-Kinderklinik zur Verfügung, um so eine umfassende Beratung und Behandlung sämtlicher Aspekte der an einer Epilepsie erkrankten Patient:innen vor Ort gewährleisten zu können. Bei Epilepsie-chirurgischen Fragestellungen arbeitet die Siegener Klinik eng mit operativen Epilepsie-Zentren im gesamten Bundesgebiet zusammen. „Wir freuen uns sehr über die nun erstmals ausgestellte Zertifizierung als spezialisiertes Zentrum. Es ist auch als Anerkennung für die vom gesamten Team geleistete hochwertige Behandlung der Epilepsie-Patienten zu verstehen“, so Chefarzt Dr. Burkhard Stüve im Gespräch.
Neben der Zertifizierung als Epilepsie-Zentrum mit entsprechender Epilepsie-Fachambulanz ist die Klinik für Neuropädiatrie auch zertifiziertes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) und behandelt Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Spektrum der Kinderneurologie.
Hintergrund: Epilepsien und epileptische Anfälle können in jedem Lebensalter auftreten. Bis zum 20. Lebensjahr tritt bei 5% der Bevölkerung einmal ein epileptischer Anfall auf. Wenn sich die Anfälle wiederholen spricht man von einer Epilepsie, diese kommt jedoch nur bei ca. 1%. der Bevölkerung vor. Zurzeit leben in Deutschland ca. 500.000-650.000 Menschen mit einer Epilepsie. Großangelegte Untersuchungen haben ergeben, dass in Amerika und Europa im Jahr 60 von 100.000 Kindern neu an einer Epilepsie erkranken. Somit ist die Epilepsie mit dem Diabetes Typ II die häufigste chronische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter und die häufigste neurologische Erkrankung.
Da Epilepsien bei Kindern altersabhängig mit sehr unterschiedlichen Anfallsformen einhergehen können, sind oft umfangreiche Untersuchungen notwendig, um die Diagnose Epilepsie stellen zu können, und eine entsprechende Therapie einzuleiten.
Auch wenn es insbesondere im Säuglings- und Kleinkindalter eine Reihe schwerbehandelbarer Epilepsien gibt, lassen sich die meisten Kinder gut behandeln und werden in 70% der Fälle mit dem ersten Medikament bereits anfallsfrei. Durch die Entwicklung neuer medikamentöser und nicht-medikamentöser Behandlungsmethoden sowie stetiger Fortschritte in der Diagnostik kann man auch Kinder mit schwerbehandelbarer Epilepsie immer besser therapieren. Es stehen außerdem gut wirksame Akutmedikamente für den häuslichen Gebrauch zur Verfügung, die es Eltern und anderen Ersthelfern ermöglichen, einen Anfall rasch zu beenden.
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