Neue Studie zur höheren Berufsbildung
Besonders gilt dies für Abschlüsse der höheren Berufsbildung, auch Aufstiegsfortbildung genannt. Dazu zählen etwa Meister:innen, Techniker:innen und Fachwirt:innen. Doch welche Vorteile bringen diese Abschlüsse genau für den weiteren Weg? Das wollte auch die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) wissen, die zum Beispiel die Prüfungen für Fachwirt:innen abnimmt.
Nachgefragt: Was bringt die Weiterbildung?
Um das herauszufinden, hat die DIHK knapp 20 000 ihrer Absolvent:innen einer höheren Berufsbildung befragt. Und die Ergebnisse der Studie überzeugen: 81 Prozent der Befragten berichten, dass sich die Weiterbildung positiv auf ihre berufliche Entwicklung ausgewirkt hat. 75 Prozent haben eine höhere Position beziehungsweise einen größeren Verantwortungs- und Aufgabenbereich erreicht, 58 Prozent können sich über eine finanzielle Verbesserung freuen.
Neben den beruflichen wurde auch nach den persönlichen Vorteilen der Weiterbildung gefragt. Hier gaben sogar 93 Prozent an, dass die Weiterbildung vorteilhafte Auswirkungen auf die persönliche Entwicklung hatte. Für 74 Prozent hat sich der Blickwinkel erweitert, 70 Prozent haben Verständnis gewonnen und 54 Prozent mehr Souveränität. Über eine optimierte Kommunikation freuen sich 47 Prozent.
Finanzen im Blick
Ein Grund, warum viele Absolvent:innen sich für eine Aufstiegsfortbildung entscheiden, ist neben den neuen Aufgaben die Chance auf ein höheres Gehalt. Hat sich die Weiterbildung nun im wahrsten Sinne des Wortes ausgezahlt? Auch hier gibt die Studie Aufschluss: Von denjenigen Befragten, die sich durch die Weiterbildung beruflich finanziell verbessern konnten, verdienen 60 Prozent mindestens 500 Euro brutto mehr; bei über einem Viertel sind es sogar über 1.000 Euro brutto.
Interessant ist zudem, dass 51 Prozent der Befragten mit Meister- beziehungsweise Aufstiegs-BAföG gefördert wurden.
Bildung bringt weiter
Die Vorteile einer Aufstiegsfortbildung sind somit vielfältig. Und so würden sich knapp 90 Prozent der Befragten wieder für die gleiche Prüfung entscheiden. Doch nicht nur Arbeitnehmer:innen sind von der Weiterbildung überzeugt – auch auf Unternehmensseite ist das Interesse groß. Laut DIHK beträgt die Arbeitslosenquote unter Absolvent:innen der höheren Berufsbildung 1,2 Prozent – niedriger als bei Akademiker:innen. Fachkräfte mit entsprechendem Abschluss werden also händeringend gesucht.
Und auch der eine Abschluss muss noch nicht das Ende des Bildungsweges sein: 54 Prozent der im Rahmen der Studie Befragten gaben an, sich noch weiter qualifizieren zu wollen. 41 Prozent streben dabei einen weiteren Abschluss der höheren Berufsbildung an, etwa den/die Betriebswirt:in. Für 18 Prozent kommt sogar ein Bachelor-Studium infrage, für 16 Prozent ein Master-Studium. Denn tatsächlich berechtigt ein Abschluss der höheren Berufsbildung zu einem Hochschulstudium für beruflich Qualifizierte – nach Maßgabe der Ländergesetze und -verordnungen.
Abitur – Studium – Karriere? In Zukunft wird es immer häufiger heißen: Schulabschluss – Ausbildung –Weiterbildung – Karriere. Und wer will, kann damit sogar bis zur Doktorarbeit kommen.
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