Amtsgericht entscheidet wegweisend: Fahrtkosten nach Unfall müssen von Versicherer übernommen werden
Der Fall des Dorfbewohners erregte Aufsehen, da er in einem ländlichen Gebiet lebt, in dem die Verfügbarkeit von Ersatzfahrzeugen begrenzt ist. Nachdem sein Fahrzeug bei einem Unfall schwer beschädigt wurde, suchte er verzweifelt nach einem Ersatzfahrzeug, konnte jedoch keines in seiner unmittelbaren Umgebung finden.
Der Versicherer des Unfallverursachers lehnte anfangs die Übernahme der Fahrtkosten ab, da diese nicht im Rahmen der üblichen Kostenpauschale abgedeckt waren. Doch das Amtsgericht Itzehoe urteilte zugunsten des Dorfbewohners und entschied, dass der Versicherer die Fahrtkosten für die Suche nach einem Ersatzfahrzeug vollständig übernehmen muss.
Das Gericht stützte seine Entscheidung auf die besonderen Umstände des Falls. In ländlichen Gebieten könne es für Geschädigte schwieriger sein, in unmittelbarer Nähe ein geeignetes Ersatzfahrzeug zu finden. Daher sei es angemessen, den Suchradius auf maximal 100 Kilometer zu erweitern, um die Fahrtkosten in diesen Fällen abzudecken.
Das Urteil des Amtsgerichts Itzehoe könnte wegweisend sein und einen Präzedenzfall für ähnliche Fälle in ländlichen Regionen schaffen. Es verdeutlicht die Verantwortung von Versicherungsunternehmen, auch außergewöhnliche Situationen angemessen zu berücksichtigen und Geschädigten eine gerechte Entschädigung zukommen zu lassen.
Das Urteil des Amtsgerichts Itzehoe ist ein wichtiger Schritt zur Wahrung der Interessen von Geschädigten in ländlichen Gebieten. Es zeigt, dass Versicherer die besonderen Umstände berücksichtigen müssen und Fahrtkosten für die Suche nach einem Ersatzfahrzeug nicht einfach pauschal ablehnen können. Dieser Fall verdeutlicht die Bedeutung einer individuellen Betrachtung und angemessenen Entschädigung für Geschädigte, die in entlegenen Regionen leben und mit spezifischen Herausforderungen konfrontiert sind.
von Oliver Ponleroy, Fachjournalist
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