Baufinanzierung: In München braucht man am meisten Geld von der Bank
- Münchner*innen benötigen Ø 572.500 Euro, in Leipzig genügen 288.700 Euro Kredit
- Darlehenssummen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 deutlich gesunken
- Bauzinsen im gleichen Zeitraum vervierfacht
Münchner*innen benötigen die höchsten Kredite, um sich den Kauf einer Wohnung oder ein Bauvorhaben zu finanzieren. In der bayrischen Landeshauptstadt fragen CHECK24-Kund*innen im Schnitt Baufinanzierungen in Höhe von 572.500 Euro an. Besonders viel Geld von der Bank benötigen auch Kund*innen aus Frankfurt am Main (Ø 490.900 Euro) oder Hamburg (Ø 486.600 Euro).1
Im Vergleich zu München brauchen Haus- oder Wohnungskäufer*innen in Leipzig durchschnittlich nur die Hälfte von der Bank (Ø 288.700 Euro). Im Bundesdurchschnitt wurden für die Immobilienfinanzierung Darlehen in Höhe von 368.900 Euro benötigt.
„München ist bekannt für die große Nachfrage nach Wohnungen und die hohen Immobilienpreise“, sagt Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierung bei CHECK24. „Entsprechend hoch fallen auch die benötigten Kreditbeträge aus. Gleichzeitig ist die Metropolregion München auch wirtschaftlich stark und bietet viele gut bezahlte Jobs. Münchner*innen bekommen dadurch auch mehr Geld von der Bank bewilligt als in vielen anderen Regionen Deutschlands.“
Darlehenssummen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 deutlich gesunken
Erstmals seit Jahren sind die Preise für Immobilien gesunken. Gleichzeitig stiegen die Zinsen für Kredite stark. Das wirkt sich auch auf die Höhe der angefragten Baufinanzierungssummen aus. Zwischen dem ersten Halbjahr 2022 und dem ersten Halbjahr 2023 ist die durchschnittlich angefragte Baufinanzierungssumme um 17 Prozent gesunken. Unter deutschen Großstädten war der Rückgang der Kreditsummen in Münster am stärksten (-25 Prozent). Aber auch in Städten wie Dresden, München, Bochum oder Hannover sanken die angefragten Finanzierungsbeträge um mehr als 20 Prozent.
„In den vergangenen Jahren stiegen die Finanzierungssummen proportional zu den Immobilienpreisen“, sagt Ingo Foitzik. „Die historisch niedrigen Bauzinsen sind Geschichte und damit auch der stetige Anstieg der Kreditsummen.“
Bauzinsen seit Anfang 2022 vervierfacht
Seit Beginn des Jahres 2022 sind die Zinsen für Baufinanzierungen deutlich gestiegen. Im Januar 2022 zahlten CHECK24-Kund*innen im Schnitt ein Prozent effektiv für Baudarlehen mit zehn Jahren Zinsbindung. Im August 2023 beträgt der durchschnittliche Zinssatz vier Prozent – ein Anstieg der Bauzinsen um das Vierfache.
Nach dem starken Zinsanstieg im vergangenen Jahr, schwankten die durchschnittlichen Zinsen für eine Baufinanzierung mit zehnjähriger Zinsbindung in den zurückliegenden Monaten trotz weiterer EZB-Zinsschritte zwischen 3,8 und vier Prozent effektiv pro Jahr.
Auch beim Blick auf die bestmöglichen Zinsen zeigt sich ein Anstieg von 0,73 Prozent zum Jahresstart 2022 auf 3,42 Prozent im August 2023 (+368 Prozent).
„Kreditnehmer*innen müssen in näherer Zukunft für ihre Baufinanzierung mit Zinsen um die 3,8 Prozent rechnen“, sagt Ingo Foitzik. „Auch die bestmöglichen Zinssätze werden voraussichtlich auf dem aktuellen Niveau von 3,4 Prozent liegen. Ein Konditionenvergleich bei verschiedenen Banken lohnt sich, da schon wenige Prozentpunkte Unterschied über die Laufzeit der Baufinanzierung Tausende Euro ausmachen.“
1Datenbasis: alle 2022 bei CHECK24 angefragten Baufinanzierungen, nur Immobilienkauf oder eigenes Bauvorhaben
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