Brandenburgischer Handwerkskammertag fordert Gleichberechtigung bei Energiepreisen für alle Unternehmen
Brandenburg gehört zu den Bundesländern mit den höchsten Strom-Netzentgelten in Deutschland. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen im Handwerk bedeuten die hohen Energiekosten erhebliche Belastungen und Wettbewerbsnachteile. Der Handwerkskammertag fordert daher eine Senkung der Energiepreise. Dabei lehnt er einseitige Subventionierung der Industrie ab. Neben der Preisfrage ist eine zuverlässige Energieversorgung zu jeder Zeit von existenzieller Bedeutung für unternehmerisches Handeln. Hierbei spielt die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene eine zentrale Rolle.
Der Präsident des Handwerkskammertages Robert Wüst betonte im Austausch: „Die Energiepreise für alle Unternehmen müssen runter. Nur so können wir die Wettbewerbsfähigkeit auch für energieintensive Handwerksbetriebe in Brandenburg gewährleisten und nachhaltiges Wirtschaftswachstum sichern. Es gibt keine Wirtschaft erster und zweiter Klasse, es gibt eine Gesamtwirtschaft, in der das Handwerk eine zentrale Rolle spielt. Das Handwerk als Motor der Energiewende darf nicht benachteiligt werden und muss in seiner Bedeutung für die Wirtschaftskraft und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärker wahrgenommen werden.“
Dr. Christian Ehler, Europaabgeordneter und Experte für Energiepolitik, betonte die zentrale Rolle des Handwerks im deutschen Mittelstand und dessen Bedeutung für die Wirtschaft. Mit Blick auf die Energiepreise räumte er ein, dass insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen sowie energieintensive Branchen unter den Belastungen leiden. „Wichtig ist, nicht nur keine neuen bürokratischen Hürden mehr aufzubauen, sondern systematisch abzubauen. Wir setzen auf marktbasierte Signale zur Strompreisgestaltung, während ein Industriestrompreis als Subventionierungsinstrument allein nicht ausreicht.“
Mit Blick auf die Landtagswahl 2024 in Brandenburg diskutierte der Handwerkskammertag beim Treffen zudem seine Forderungen an die politischen Parteien. Gefordert wird der Ausbau der Digital- und Verkehrsinfrastruktur, eine bessere Berufsorientierung in allen Schulformen und ein konsequenter Abbau bürokratischer Belastungen für die brandenburgische Wirtschaft.
Über den Handwerkskammertag Land Brandenburg
Der Handwerkskammertag Brandenburg ist ein Zusammenschluss der Handwerkskammern Cottbus, Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg und Potsdam. Er vertritt die Interessen von rund 40.000 Handwerksbetrieben und ihren mehr als 160.000 Beschäftigten, die jährlich einen Umsatz von knapp 14 Milliarden Euro erwirtschaften.
Der Handwerkskammertag setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche im Land Brandenburg ein und bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks.
Weitere Informationen finden Sie unter:
- Handwerkskammer Cottbus: www.hwk-cottbus.de
- Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg: www.hwk-ff.de
- Handwerkskammer Potsdam: www.hwk-potsdam.de
Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.
Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.
Die HWK Potsdam bietet an ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.
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