Die KEP-Studie 2023: Einsichten in den dynamischen Paketmarkt | Suche & Gesucht Top Ten Tipps Serie
Die Flaute im Einzelhandel und E-Commerce hat nun auch Auswirkungen auf den KEP-Sektor. Der Bundesverband Paket und Expresslogistik gab im Juni 2023 bekannt, dass der bisherige steile Anstieg bei den Sendungsvolumina und Umsätzen vorerst gestoppt ist. Die Paketbranche steht vor Herausforderungen: Im Jahr 2022 wurden rund 4,2 Milliarden Sendungen befördert, was deutlich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie liegt. Allerdings gab es einen Rückgang von 360 Millionen Sendungen (-7,9 %) im Vergleich zum Vorjahr, trotzdem bleibt die Zahl signifikant höher (+14 %) als vor der Pandemie. Täglich werden knapp 14 Millionen Sendungen an etwa 9 Millionen private und gewerbliche Empfängerinnen und Empfänger verschickt. Der Gesamtumsatz im Jahr 2022 betrug rund 26 Milliarden Euro (-3,5 %). Allerdings zeigt die KEP-Studie von 2023, dass die Beschäftigtenzahl im Jahr 2022 um 13.000 Jobs gestiegen ist im Vergleich zu vor der Pandemie. Eine Prognose besagt, dass sich der KEP-Markt in der zweiten Jahreshälfte 2023 erholen könnte, und langfristig wird ein Wachstum auf etwa 4,9 Milliarden Sendungen im Jahr 2027 als realistisch erachtet.
Die KEP-Branche, bestehend aus Kurier-, Express- und Paketdiensten, hat im letzten Jahr erneut ihre große Bedeutung für die Gesellschaft unter Beweis gestellt. Trotz wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten wurden im Jahr 2022 rund 4,15 Milliarden Sendungen zuverlässig an private und gewerbliche Empfängerinnen und Empfänger in Deutschland geliefert. Das starke Wachstum der vergangenen Jahre hat jedoch in 2022 ein Ende gefunden. Im Vergleich zu 2021 ist der Markt rückläufig (-7,9 %), aber immer noch deutlich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Der Gesamtumsatz ging um 3,5 % auf 26 Milliarden Euro zurück. Diese Ergebnisse und mehr liefert die KEP-Studie 2023, präsentiert vom Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) in Berlin.
Der Rückgang zeigt, dass die Corona-Pandemie überwunden ist und damit auch die enorm hohe Nachfrage nach KEP-Diensten, die seit 2020 zu einem außergewöhnlichen Sendungswachstum geführt hatte. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist also ein Rückgang von den Extremen der Pandemie. Trotz der aktuellen Abnahme besteht der langfristige Aufwärtstrend des KEP-Marktes seit 2012 weiter.
Insbesondere die B2C-Sendungen, die während der Corona-Pandemie besonders stark nachgefragt wurden, verzeichnen infolge der geringen Konsumneigung und der Kaufzurückhaltung im Online-Handel einen deutlichen Rückgang von 10,6 %. Auch die Rückverlagerung von Umsätzen im Online-Handel zum stationären Handel nach Ende der Corona-Auswirkungen trägt dazu bei. Bei den B2B-Sendungen (Versand von Unternehmen zu Unternehmen) ist der Rückgang mit lediglich 4 % weniger stark ausgeprägt. Die Rückgänge im Vergleich zu 2021 schwächen sich im Jahresverlauf 2022 ab.
Trotz des Rückgangs im Jahr 2022 arbeiten rund 257.800 Menschen direkt in der KEP-Branche, etwa 8.200 weniger als im Vorjahr. Dennoch liegt die Beschäftigtenzahl mit 13.200 Mitarbeitern immer noch deutlich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Indirekt hängen von der KEP-Branche fast 570.000 Jobs ab – das sind über 50 % mehr als noch vor zehn Jahren. Die einzigartige Rolle der KEP-Branche als Arbeitgeber wird in einem eigenen Kapitel der KEP-Studie 2023 beleuchtet.
Marten Bosselmann, Vorsitzender des BIEK, betont: „Trotz der Rückgänge im vergangenen Jahr zeigt sich deutlich, dass der langfristige Wachstumstrend des KEP-Marktes fortgesetzt wird. Die Branche passt sich der weiterhin turbulenten wirtschaftlichen Situation an und meistert die Herausforderungen, denen sich die Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt stellen müssen. Die Leistungsfähigkeit der KEP-Profis bleibt konstant, ebenso wie ihre Bedeutung als Jobmotor und Arbeitgeber mit Perspektive.“ Bosselmann bedankt sich aufrichtig bei den tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland, die seit 2020 Außergewöhnliches geleistet haben und ohne die die Bewältigung der Pandemie noch schwieriger gewesen wäre.
Die Prognose für den KEP-Markt im Jahr 2023 ist unsicher, da die hohe Inflation und der anhaltende Ukraine-Krieg nicht auf eine deutliche kurzfristige Zunahme des Konsums und der Marktentwicklung hindeuten. Allerdings gibt es Anzeichen dafür, dass sich der KEP-Markt vor allem in der zweiten Hälfte des aktuellen Jahres langsam erholen könnte und das Wachstum wieder ansteigen wird. Die Prognose hängt von mehreren Faktoren ab, darunter der Ukraine-Krieg, die Inflation, das Einkommen und die allgemeine Konsumlaune. Auch Lieferkettenprobleme und Änderungen in internationalen Warenströmen spielen eine Rolle. Mittelfristig wird bis 2027 ein durchschnittliches jährliches Wachstum des Sendungsvolumens von 3,3 % erwartet, was auf knapp 4,9 Milliarden Sendungen hinausläuft.
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Die KEP-Studie, die seit 2004 jährlich erscheint, wird von der KE-CONSULT Kurte&Esser GbR im Auftrag des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik erstellt. Sie bietet einen umfassenden Überblick über die Marktentwicklung, Trends und wirtschaftliche Bedeutung der gesamten KEP-Branche in Deutschland.
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