„Diese Kulisse – da wird es dann echt“
„Bei mir ist es mit der Ankunft hier in Duisburg echt gestiegen. Bei unserer Vorbereitung auf der Olympiastrecke in Oberschleißheim war das alles noch weit weg, jetzt kommt das alles. Und sobald ich das erste Mal im Boot sitze mit einer Startnummer hintendrauf, wird es sicher nochmal eine ganz andere Liga“, erklärt Enja Rößeling, die im Kajak-Vierer der Damen zum Einsatz kommen wird. Hinzukommen weitere, völlig neue Eindrücke auf einem vermeintlich bestens bekannten Terrain: „Da ist einerseits die Kulisse mit all den Bannern. Jetzt sieht man auch die anderen Nationen auf einem Gewässer, auf dem wir normalerweise unsere internen, nationalen Qualifikationen fährt. Da wird es dann echt.“ Teamkollege und Canadier-Fahrer Moritz Adam (C2 1000 Meter und C4 500 Meter) stimmt zu und freut sich schon auf den einen Teil, der aktuell noch fehlt: „Wenn sich die Tribünen mal mit Zuschauern gefüllt haben, wird hier richtig Alarm sein.“
Neben dem Feeling der Atmosphäre ist die körperliche Verfassung ebenfalls wichtig. Bis zum Sonntag vor der WM trainierte die Nationalmannschaft in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung, um noch einmal die letzten Formpunkte zu erreichen und in absoluter Top-Verfassung in den so wichtigen Wettbewerb vor heimischer Kulisse zu gehen, der durch die Quotenplätze auch für Olympia bereits eine enorme Bedeutung hat. Gut gelungen ist das Tom Liebscher-Lucz, der sich vor der WM richtig gut fühlt: "Im Stufentest über 250 Meter habe ich eine der besten Zeiten in meiner Karriere überhaupt geschafft. Das ist der letzte Gradmesser – was die Individualleistung angeht – für die WM.“ Nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine drei Teamkollegen im Boot des Deutschland-Vierers über 500 Meter insgesamt wurden die bestmöglichen Lösungen erarbeitet. Diese sahen auch vor, dass es einen Platztausch gab. Tom Liebscher wechselt mit Max Lemke und geht auf Position vier im K4. „Ich muss weiterhin genauso weit paddeln wie die anderen, komme jetzt aber als Letzter ins Ziel“, kommentiert Liebscher die Änderungen flapsig.
Trotz seiner erst 30 Jahre ist Liebscher-Lucz einer der erfahrensten Athleten im Team. So erfahren, dass er sogar 2013 schon mit dabei war. Damals holte der Dresdner auf den 500 Metern bei seiner ersten WM-Teilnahme sensationell Gold im K1 über 500 Meter. Auf dieser Distanz hält er seit 2019 den Weltrekord. Für Deutschland ist in diesem Jahr allerdings Moritz Florstedt am Start. Beide verbindet, dass sie sehr jung bei ihren Einsätzen waren. Florstedt stellt sich der Weltspitze in Duisburg mit gerade einmal 21 Jahren. „Zunächst steht auch bei so einem wichtigen Event der Spaß im Vordergrund, das ist Grundvoraussetzung. Dazu muss man sich von der Menge tragen lassen, das kann die letzten Prozent ausmachen. Alles andere macht der Junge von ganz alleine, er ist da schon sehr weit“, erklärt Liebscher-Lucz ein paar seiner Tipps, die er an seinen jungen Mannschaftskameraden gegeben hat. Doch alles verrät der Meister dem Schüler nicht. „Ich will meinen Weltrekord ja behalten!“, sagt Liebscher-Lucz, stellt aber klar: „Nein ernsthaft, ich bin nicht traurig, wenn er weg ist, schon gar nicht wenn es Moritz sein sollte, der ihn bricht. Duisburg ist eine gute Strecke dafür. Gucken wir, was passiert.“
Los geht es mit den Wettkämpfen am Mittwoch, den 23.08. um 9:00 Uhr. Bereits am Abend zuvor (Dienstag, 22.08.) gibt es um 19:00 Uhr die Eröffnungsfeier auf dem Gelände neben der Regattabahn Duisburg.
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