DRV zur sechsten Ernteschätzung 2023: Extensivierung gefährdet Versorgungssicherheit
Versorgungssicherheit braucht Produktivität
Holzenkamp: „Wir brauchen nicht nur Klima- und Umweltschutz, sondern auch Produktivität.“ Der DRV fordert einen globalen Dreiklang:
- Sicherung vorhandener Agrarflächen getreu der einfachen Formel: ohne Boden keine Ernte.
- Nachhaltige Steigerung der Produktion. Das gelingt nur mit Innovationen, zum Beispiel aus den Bereichen Präzisionslandwirtschaft und neue Züchtungstechnologien.
- Minimierung von Verlusten durch schlechte Lagerung und Lebensmittelverschwendung.
Mengen und Qualitäten haben gelitten
Der Witterungsverlauf hat zu doppelten Verlusten in der Landwirtschaft geführt. „Durch die Trockenheit im Mai und Juni sank das Ertragspotenzial der Bestände, und das regnerische Wetter der vergangenen Wochen lies die Qualitäten deutlich sinken“, ergänzt der DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler. In diesem Jahr wird mit knapp 42 Millionen Tonnen eine leicht unterdurchschnittliche Getreideernte eingefahren, bei Raps erwartet der DRV mit knapp 4,1 Millionen Tonnen eine Erntemenge auf Vorjahresniveau. Die Qualitäten fallen heterogen aus. Für eine abschließende Beurteilung ist es allerdings zu früh, da in einigen Regionen noch nennenswerte Mengen Weizen auf dem Halm stehen. Unbestritten ist, dass der Anteil der Getreidepartien, die für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet sind, höher als in den Vorjahren ausfallen wird. Diese Getreidemengen werden je nach Qualität über den Tiermagen veredelt oder für die Energiegewinnung in Biogasanlagen genutzt. Seedler: „In diesem Jahr können wir dankbar sein, dass es diese Verwendungsmöglichkeiten gibt!“
Mit der vorliegenden Meldung beendet der DRV seine Ernteschätzungen für das Jahr 2023. Für Körnermais wird der Verband voraussichtlich Anfang November eine abschließende Bewertung veröffentlichen.
Details zur Schätzung: Siehe Tabellen
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