Ganz nah am Wasser gebaut: Weinkehr

"Die industrielle Vergangenheit ist diesem Fleckchen Erde kaum mehr anzusehen", kommentiert Sven Schulze den Wandel der Region. Der Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten verweist auf das Tourismuskonzept des Landes, das immer mehr seine landschaftlichen und historischen Trümpfe ausspielen könne. "Solche Initiativen wie die ‚Weinkehr‘ mit ihren regionalen Produkten und verlässlichen Öffnungszeiten wirken da wie Katalysatoren.“ Doch der Fachminister, zu dessen Ressort auch der Weinbau gehört, verweist noch auf einen weiteren wichtigen klimapolitischen Aspekt in Sachen Wein und Wasser. Die letzten sehr niederschlagsarmen Jahre zwängen zu einem Umdenken in der Landwirtschaft. „Für den Weinbau ist zusätzliche Bewässerung ein großes Thema. Wir unterstützen in Sachsen-Anhalt die Bestrebungen, ein intelligentes, nachhaltiges Wassermanagement aufzubauen.“

Wasser macht weise, fröhlich der Wein, drum trinke sie beide, um beides zu sein.

Mit der "Weinkehr" erweitert die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut ihren Aktionsradius. "Noch als die Marina mehr Idee als materielle Wirklichkeit war, vertrauten wir dem Zauber des Sees“, erinnert sich Geschäftsführer Hans Albrecht Zieger an die Möglichkeit, hier als größter mitteldeutscher Weinproduzent Flagge zu zeigen. Was gäbe es Schöneres, als beispielsweise mit einem Glas Weißburgunder in der einen und einem raffinierten Snack in der anderen Hand dem Wellenspiel des Geiseltalsees zu verfallen. Zudem sorgt die integrierte Vinothek verlässlich für Nachschub in den eigenen vier Wänden. Für den Außer-Hausverkauf werden dabei die gleichen Preise wie in der hauseigenen Weingalerie in Freyburg (Unstrut) aufgerufen. Als Aufsichtsratsvorsitzender dankte Andreas Silbersack den privaten Investoren für den Mut, hier für die bauliche Hülle gesorgt zu haben, in der neben Bistro und Vinothek im Parterre auch komfortable Ferienwohnungen im Obergeschoss für reichlich Publikum sorgen werden.

Die „Weinkehr“ ist an vier Tagen in der Woche – und nicht nur an den Sonnentagen – verlässlich geöffnet. Von Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 22 Uhr bietet Gastronom Martin Winkler ausgewählte Speisen und natürlich das volle Programm der Qualitätstropfen aus den Kellern der Genossenschaft an. Der erfahrene Fachmann in Sachen Genuss hofft auf reichlich Gäste, die als Radfahrer, Bootsführer oder Zufallsbesucher herzlich willkommen seien. Zudem schielt Winkler auch auf die nahegelegene Seebrücke. Denn dort hat das Standesamt der Stadt Braunsbedra eine feste Station und die ersten heiratswilligen Paare haben bereits für ein „Sektchen danach…“ in der „Weinkehr“ gebucht.