Geneditierung: Pairwise und Bayer starten neue Zusammenarbeit über fünf Jahre zur Weiterentwicklung von Kurzhalm-Mais
- Vereinbarung im Wert von mehreren Millionen US-Dollar konzentriert sich auf CRISPR-Anwendungen für das Preceon™ Smart Corn System von Bayer
- Kooperation baut auf der kürzlich erfolgreich abgeschlossenen Zusammenarbeit beider Unternehmen im Bereich der Geneditierung auf, die 27 neue Pflanzeneigenschaften hervorbrachte. Alle wurden in Versuchsprogramme von Bayer übernommen
Bayer und das US-amerikanische Lebensmittel- und Agrarunternehmen Pairwise schließen einen neuen Fünfjahresvertrag über mehrere Millionen US-Dollar ab, um Innovationen in der Forschung und Entwicklung von Kurzhalm-Mais voranzutreiben. Das neue Forschungsprogramm nutzt die Pairwise-Plattform Fulcrum™ und baut auf dem Erfolg der ersten fünfjährigen Kooperation für die Anbaukulturen Mais, Soja, Weizen, Baumwolle und Raps auf.
Die neue Kooperationsvereinbarung zwischen Pairwise und Bayer konzentriert sich auf die Optimierung und Verbesserung von geneditiertem Kurzhalm-Mais. Dieser Mais soll künftig Bestandteil des neuen Maisanbau-Systems Preceon™ Smart Corn System von Bayer werden. Der innovative Kurzhalm-Mais hat eine 30 bis 40 Prozent niedrigere Wuchshöhe als herkömmlicher Mais. Er bietet zahlreiche Vorteile für die Nachhaltigkeit, unter anderem einen besseren Schutz vor Ernteverlusten aufgrund extremer Winde und schwerer Wetterereignisse, die sich in Zeiten des voranschreitenden Klimawandels noch weiter verstärken werden. So lässt sich der Ertrag dank eines geringeren Risikos von Ernteverlusten umweltverträglich erhöhen. Kurzhalm-Mais ermöglicht zudem einen präziseren Ressourceneinsatz während der Anbausaison.
"Pairwise hat eigene Editing-Tools entwickelt, mit denen sich an praktisch jeder Stelle im Genom spezifische Änderungen vornehmen lassen. Damit sind gezielte und dringend benötigte Verbesserungen in der Landwirtschaft möglich", erklärt Bob Reiter, Leiter Forschung und Entwicklung der Bayer-Division Crop Science. "Diese neuen genomischen Verfahren sind außerordentlich zielgerichtet und liefern sehr viel schnellere und präzisere Ergebnisse als der herkömmliche Züchtungsprozess. Dadurch können wir den Landwirten schneller die Lösungen bieten, die sie benötigen."
Bei der ersten fünfjährigen Kooperation von Bayer und Pairwise standen die Anbaukulturen Mais, Soja, Weizen, Baumwolle und Raps im Zentrum. Sie hatte zum Ziel, auf der gleichen Fläche mit geringerem Mitteleinsatz mehr zu produzieren. Die Partnerschaft endete im Juni 2023 und hat 27 neuartige Pflanzeneigenschaften hervorgebracht, die alle in Versuchsprogramme von Bayer übernommen wurden. Die Partnerschaft lieferte Ergebnisse mit einem erheblichen kommerziellen Wert. Dazu zählen unter anderem editierte Mais-Phänotypen mit 20 Prozent mehr Körnerreihen, die bei gleicher Anbaufläche deutlich höhere Erträge versprechen. Ein weiteres Ergebnis sind editierte Sojabohnen, die besser vor Asiatischem Sojarost geschützt werden. Damit müssen weniger Fungizide zur Bekämpfung der Krankheit eingesetzt werden – bei gleichzeitig höheren Erträgen.
Pairwise hat mit seinen selbst entwickelten Werkzeugen Erfolge bei der maßgeschneiderten Geneditierung ermöglicht. Dazu zählt REDRAW™ (RNA-kodierter DNA-Austausch von Allelen mithilfe von CRISPR), ein präziser Werkzeugkasten mit Templates zum Editieren, mit dem sich kleinste Eingriffe an CRISPR-Zielbereichen durchführen lassen. Ein weiteres Tool ist SHARC™, ein proprietäres Enzym, das sich zum Schneiden und Editieren eignet. Diese Verfahren werden auch im Rahmen der neuen Kooperation zur Weiterentwicklung von Kurzhalm-Mais zum Einsatz kommen.
"Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Bayer, mit der wir einen Beitrag zum innovativen Smart Corn System leisten wollen", sagt Tom Adams, Mitgründer und CEO von Pairwise. "Die enge Partnerschaft mit Bayer bei dieser Maisrevolution gibt uns die Reichweite im Markt, um unsere Technologieinnovationen noch schneller an die größte Herausforderung unserer Zeit anzupassen, nämlich den Klimawandel."
Pairwise hat bereits erfolgreich bewiesen, dass mithilfe von CRISPR und anderen neuen Technologien neue Produkte schneller auf den Markt gebracht werden können. So hat Pairwise kürzlich mit dem Romanasalat Conscious™ Greens sein erstes Produkt für die US-amerikanische Gastronomie eingeführt. Durch den führenden Einsatz von Spitzentechnologien und der Effizienz der unternehmenseigenen Fulcrum-Plattform benötigte das Produkt von der Konzeption bis zur Kommerzialisierung nur vier Jahre.
Über Pairwise
Pairwise hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine gesündere Welt durch besseres Obst und Gemüse zu schaffen. Das Unternehmen bringt Führungskräfte aus der Agrar-, Technologie- und Lebensmittelbranche zusammen, um das transformative Potenzial neuer Genomik-Technologien für die Entwicklung innovativer neuer Produkte zu nutzen. Pairwise arbeitet an der Entwicklung neuer Sorten und schließt sich mit Organisationen zusammen, die der gesamten pflanzenbasierten Wirtschaft zu mehr Innovation und einem besseren Zugang verhelfen wollen. Im Februar 2021 sammelte Pairwise in einer erfolgreichen Serie-B-Finanzierungsrunde 90 Millionen US-Dollar ein. Insgesamt hat Pairwise bereits 115 Millionen US-Dollar akquiriert. Mit Unterstützung der branchenführenden Investoren Deerfield, Aliment Capital, Leaps by Bayer und Temasek ist Pairwise innerhalb von fünf Jahren auf mehr als 160 Mitarbeiter mit Standorten in North Carolina und Kalifornien gewachsen. Das Unternehmen wurde vom Chief Executive Officer Tom Adams und vom Chief Business Officer Haven Baker zusammen mit den wissenschaftlichen Mitgründern J. Keith Joung, Professor für Pathologie an der Harvard Medical School, David Liu, Leiter des Merkin Institute of Transformative Technologies in Healthcare und stellvertretender Dekan des Broad Institute of MIT and Harvard, sowie Feng Zhang, McGovern Investigator und Professor am MIT, gegründet. Weitere Informationen finden Sie unter www.pairwise.com
Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science-Gebieten Gesundheit und Ernährung. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will das Unternehmen Menschen nützen und die Umwelt schonen, indem es zur Lösung grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden Weltbevölkerung beiträgt. Bayer verpflichtet sich dazu, mit seinen Geschäften einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Gleichzeitig will der Konzern seine Ertragskraft steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum schaffen. Die Marke Bayer steht weltweit für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte der Konzern mit rund 101.000 Beschäftigten einen Umsatz von 50,7 Milliarden Euro. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich bereinigt um Sondereinflüsse auf 6,2 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.com/de
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