Helen Briem und Esther Henseleit überzeugen
Nahezu zeitgleich erreichte Elite-Team-Germany-Spielerin Esther Henseleit das Stechen um den Sieg bei den ISPS Handa World Invitational, das vom 17. bis 20. August im Galgorm Castle Golf Clubs (Nordirland) ausgetragen wurde. Dort zog die Hamburgerin aber gegen die US-Amerikanerin Alexa Pano den Kürzeren, sodass Henseleit am Ende zusammen mit Gabriella Cowley (England) den geteilten zweiten Platz belegte. Vervollständigt wurde das sehr gute deutsche Ergebnis durch den fünften Platz von Olivia Cowan, die sich mit einer 68 (-4) am Finaltag noch weit nach vorne schieben konnte.
Briem gewinnt ihr letztes Jugend-Einzelturnier
Helen Briem war nach dem Erfolg bei den British Girls mehr als zufrieden: „Es war echt cool. Ich lag früh auf und hatte das nötige Selbstvertrauen, vor allem beim Putten. Ich habe innerhalb von zweieinhalb Metern heute alle Putts gelocht und somit auch viele gute Up-and-downs und Zweiputts gemacht. Dadurch hatte Martina nie wirklich eine Chance, weil ich eben heute kaum Fehler gemacht habe. Es ist trotzdem sehr, sehr cool, das Match so früh zu beenden, zumal dies hier mein letztes Einzelturnier in der Jugend war.“ Die 18-Jährige darf sich nun auf Einladungen zur Women’s Amateur Championship, zur US Girls‘ Junior Championship, zur Augusta National Women’s Amateur Championship und als Krönung zum Final Qualifying der AIG Women’s Open freuen.
Marcus Neumann, Vorstand Sport im Deutschen Golf Verband, freute sich über diesen Triumph der Jugend-Nationalspielerin: „Das ist der Höhepunkt ihrer bisherigen, faktisch noch wirklich jungen Laufbahn. Wenn ich an die eine oder andere Turniersituation zurückdenke, in der sie schon vor dem Sieg stand und doch den Sack noch nicht zu machen konnte, so fällt mir dazu ein: Eine Sportkarriere verläuft nie gradlinig und darf sie eigentlich auch nicht, denn zu viele, zu frühe Erfolge in der Jugend sind meiner Erfahrung nach oftmals am Ende nicht wirklich förderlich. Aber ich würde mich jetzt hier nicht wundern, wenn dieser Erfolg für Helen wie ein Sprungbrett wirkt.“
Henseleit verpasst Turniersieg im Stechen
Für ein weiteres überragendes deutsches Ergebnis sorgten die beiden Elite-Team-Germany-Spielerinnen Esther Henseleit und Olivia Cowan. Henseleit fehlte beim ISPS Handa World Invitational nicht viel zu ihrem dritten Titel auf der Ladies European Tour. Mit zwei 69er-Runden am Wochenende spielte sie konstant auf höchstem Niveau. Dabei gelang ihr mit drei Birdies auf den letzten vier Löchern der Einzug ins Stechen. Dort bekam es die 24-Jährige aus Hamburg mit Alexa Pano aus den USA sowie der Engländerin Gabriella Cowley zu tun. Vom Titeltraum musste sich Henseleit aber nach einem Par auf dem ersten Extra-Loch verabschieden, da Pano und Cowley jeweils das Birdie auf dem Par 5 notierten. Der zweite Platz bedeutet für Henseleit die beste Platzierung seit dem Triumph vor 18 Monaten bei den Kenia Open. Auch Olivia Cowan beendete mit einer 68er Schlussrunde das Turnier mit einem Gesamtergebnis von 283 Schlägen als hervorragende Fünfte, nur zwei Schläge mehr als die Teilnehmerinnen des Stechens. Sophie Witt schaffte den Sprung ins Wochenende und belegte dank eines starken Finaltagsauftritts den geteilten 16. Platz. Da das ISPS Handa World Invitational von der LPGA und der Ladies European Tour co-sanktioniert war, erhielten die Spielerinnen für beide Tour-Wertungen wertvolle Punkte.
Damen-Bundestrainer Stephan Morales freute sich riesig mit den Athletinnen: „Die Dominanz, die Helen Briem ausstrahlt, ist extrem. Es ist überragend, wie sie ihre Körpersprache, diese Dominanz im Matchplay, auf dem Platz ausstrahlt. Das macht sie momentan zu einer fast unschlagbaren Lochspielerin im Einzel. Es freut mich sehr, dass sie sich noch diesen großen Sieg bei den Mädchen abgeholt hat. Auch beim gemeinsamen Turnier der LPGA Tour und LET haben die Deutschen ja extrem gut gespielt. Heute ist ein toller Tag für das deutsche Frauengolf. Das freut mich natürlich sehr. Ich bin heute einfach nur glücklich und zufrieden.“
Das erst seit 2013 bestehende Golf Team Germany umfasst die besten Golfspieler Deutschlands. Als Teil der Vision Gold, das Leitbild und Leistungssportprogramm des DGV, kämpfen Amateure und Tourspieler erstmals gemeinsam für ein Ziel: Sie wollen eine Medaille bei den Olympischen Spielen gewinnen. Das Golf Team Germany setzt sich aus dem Elite Team, dem National Team und dem Junior Team zusammen und wird von der PGA of Germany, der Stiftung Deutsche Sporthilfe und der Bundeswehr unterstützt unterstützt. Jeweils zwei Damen und zwei Herren werden vom DGV dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zur Nominierung für die Olympischen Spiele vorgeschlagen. Das Elite Team Germany umfasst Spieler mit einer kurzfristigen Olympiaperspektive. Das National Team Germany stellt Tourspieler mit mittelfristiger olympischer Perspektive. Für das Junior Team werden Amateure bis 23 Jahre nominiert, die eine langfristige Olympiaperspektive und eine kurz- bis mittelfristige EM- und WM-Perspektive besitzen.
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