Hochwertigen Ökostrom besser erkennen: Öko-Institut empfiehlt überarbeitete Stromkennzeichnung
„Allein durch den Bezug von Ökostrom aus erneuerbaren Kraftwerken, die ohnehin längst gebaut sind und rentabel laufen, tragen Stromkund:innen nicht zum Klimaschutz bei“, erklärt Dominik Seebach, einer der Studienautoren. Das sei vielen aber nicht bewusst, wenn sie ein Ökostromprodukt wählen. „Wenn Anbieter dennoch mit CO2-Einsparungen werben, ohne dass ihre Stromprodukte hierzu einen relevanten Beitrag leisten, führt dies Verbraucher:innen in die Irre“, so Seebach. Das Öko-Institut regt deshalb an, die Angebote durch ergänzende Informationen in der Stromkennzeichnung unterscheidbar zu machen.
Einen wertvollen Beitrag zur Energiewende leistet den Freiburgern zufolge zum Beispiel Ökostrom, der über langfristige Abnahmeverträge (sogenannte Power Purchase Agreements, kurz PPAs) von neuen und ungeförderten Wind- und Solaranlagen bezogen wird. Positiv sei auch der Strombezug aus alten Wind- und Solarparks, wenn diese nicht durch neue, leistungsfähigere Anlagen ersetzt werden können und aufgrund der Marktbedingungen ansonsten von der Abschaltung bedroht sind. Mit langfristigen Abnahmeverträgen würden Ökostromanbieter Projektbetreibern auch ohne EEG-Förderung Planungssicherheit für ihre Investitionen ermöglichen.
„Die Vorschläge des Öko-Instituts sind überfällig“, sagt Marcel Keiffenheim, Co-Bereichsleiter Politik und Kommunikation von Green Planet Energy. „Die bisherige Stromkennzeichnung wiegt Verbraucher:innen oft in falsche Sicherheit. Die meisten Kund:innen wollen mit ihrem Wechsel zu Ökostrom einen Beitrag für die Energiewende und den Klimaschutz leisten. Mit einer geänderten Stromkennzeichnung kann die Bundesregierung also einen wichtigen Beitrag zu mehr Transparenz im Sinne des Verbraucherschutzes leisten.“
Die Green Planet Energy eG, 1999 von der Umweltschutzorganisation Greenpeace e.V. gegründet, versorgt mehr als 205.000 Haushalte und Geschäftskund:innen mit innovativen Ökostrom- und Gasprodukten. Die Ökoenergiegenossenschaft mit mehr als 34.500 Mitgliedern arbeitet politisch für die Energiewende und setzt mit ihren Tochtergesellschaften Green Planet Projects GmbH sowie Green Planet Solutions GmbH & Co. KG Windkraft-, Solarenergie-, Mieterstrom- und Wärmeprojekte um. green-planet-energy.de
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