Energie- / Umwelttechnik

Mit den Stadtwerken die Klimawende meistern

Beim 20. Haus & Grund-Tag hat SWB-Geschäftsführer Olaf Hermes am Samstag, 19. August, Eigentümerinnen und Eigentümer im Brückenforum über die Strategie der Stadtwerke Bonn für eine gelingende Klimawende informiert. Nach dem Festvortrag von NRW-Innenminister Herbert Reul ging Hermes dabei auch auf das SWB-Produkt- und Dienstleistungsportfolio ein. 

Das geplante Gebäudeenergiegesetz ist eine Herausforderung auch für die Hauseigentümerschaft: Welche Heizungsanlage ist die richtige, und woher kommt der regenerative Strom dafür? Beim Haus & Grund-Tag hat Olaf Hermes, Geschäftsführer der Stadtwerke Bonn, den Mitgliedern einen Überblick darüber gegeben, welchen Beitrag die SWB zur Energie-, Abfall- und Mobilitätswende leisten.

Er stellte klar, dass der Verzicht auf klassische Heizungssysteme einen erhöhten Stromverbrauch mit sich bringt. Ein nationaler Kraftakt, denn dem Ausstieg aus der Kohle- und der Kernenergie müsse man etwas entgegensetzen. „Das muss der massive Ausbau der regenerativen Energien sein“, sagte Hermes. Dafür stünden die Kommunen in der Pflicht und damit auch die kommunalen Energieerzeuger.

SWB planen große Investitionen

Hermes kündigte an, dass die Stadtwerke ihre Müllverwertungsanlage, aus der sie Energie gewinnen und im Heizkraftwerk Fernwärme erzeugen, deutlich modernisieren und dafür einen hohen Betrag investieren werden. Es soll eine Flusswasser-Wärmepumpe in den Rhein gebaut werden. Das Gaskraftwerk wird wasserstofffähig ausgebaut, wofür aber der Anschluss an das nationale Kernnetz für den Wasserstofftransport notwendig ist. „Wir werden perspektivisch mit dem Ausbau der Gas- und Dampfturbine und von regenerativen Energien dreimal so viel Strom erzeugen können wie heute“, sagte der SWB-Geschäftsführer.

Kundschaft erzeugt Energie teilweise selbst – Fernwärme wird ausgebaut

Photovoltaik auf dem Balkon, Wärmepumpe im Keller – „Der Kunde wird gleichzeitig oft Produzent sein“, so Hermes. Für die Stadtwerke bedeute das einen anderen Vertrieb, angepasste Dienstleistungen und einen neuen Umgang mit Kundinnen und Kunden. Für die Umsetzung müssen die Handwerksbetriebe mit ins Boot geholt werden.

Das erfordere eine verbesserte Infrastruktur, was viele Baustellen mit sich bringen wird. „Wir werden rund 1000 Kilometer Stromnetz erneuern müssen“, sagte Hermes. Das Fernwärmenetz soll auf seine doppelte Größe ausgebaut werden. Für all das werden die Stadtwerke im Sinne des noch nicht verabschiedeten Wärmeplangesetzes einen Wärmeplan erstellen. Kommunen ab einer Größe von 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner sollen diesen Plan bis 2026 vorlegen. „Wir werden ein Jahr früher fertig sein als vorgeschrieben“, so Hermes.

Zur Klimawende gehört auch die Mobilitätswende mit dem Öffentlichen Personennahverkehr. Die Stadtwerke werden die Infrastruktur ausbauen und die Dieselbusse sukzessive durch rund 200 Elektrobusse ersetzen. Neben Projekten wie Seilbahn, Westbahn und dem Ausbau des Streckennetzes in Buschdorf und Niederkassel müsse mit den umliegenden Kommunen zusammengearbeitet werden, um mit attraktiven Park-and-Ride-Parkplätzen die Pendlerströme des motorisierten Individualverkehrs in den ÖPNV zu bringen. 

Festvortrag und Infomarkt

Den Festvortrag zum Haus & Grund-Tag hielt in diesem Jahr NRW-Innenminister Herbert Reul. Er griff aus dem Dreiklang „Eigentum. Schutz. Gemeinschaft“ das Thema Schutz heraus und erläuterte an vielen Beispielen seine Null-Toleranz-Politik in Sachen Sicherheit.

An verschiedenen Ständen konnten sich die Besucherinnen und Besucher über Versicherungen, Einbruchschutz, Energiesparen und Immobilien informieren. Auch SWB Energie und Wasser war mit einem Stand vertreten, an dem Johannes Schmid und Philipp Hawlitzky über die Möglichkeiten von Ladestationen für E-Autos am Haus aufklärten. Für Einfamilienhäuser gibt es die SWB-Wallbox in verschiedenen Variationen, beispielsweise solarbetrieben. Wer in einem Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage wohnt, kann an seinem Stellplatz die Stromversorgung der Garage nutzen, um eine Ladestation aufzustellen. Daneben informierten die SWB-Berater auch über Photovoltaik, Fernwärme und das Gebäudeenergiegesetz. 

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