Schaubüchen zeigt „Kiyw ohne Licht“
Unter dem Titel „Kiyw ohne Licht“ präsentieren Katja Kustevol und Ellen Hopmann vom 10. bis 24. August im Schaubüdchen Fotografien zehn ukrainischer Künstlerinnen und Künstler, die den Alltag mitten im Kriegsgeschehen zeigen, als die Stadt ohne Strom war, und die Geschichten der Menschen dahinter – denn in persönlichen Texten ist festgehalten, wie die Bilder jeweils entstanden sind. Die Zusammenarbeit der Kuratorinnen beruht auf einem Zufall: Als Kustevol im März 2022 aus der Ukraine nach Bochum kam, zog sie in Hopmanns ehemalige Wohnung ein. Nach der Freundschaft entstand eine künstlerische Verbindung.
Den Anstoß zu „Kiyw ohne Licht“ gaben die Bilder des Fotografen Serhiy Ristenko, die Kustevol auf Facebook entdeckte. Sie war begeistert von den nächtlichen Aufnahmen Kiyws, vermeintlich ruhig, doch in der Ungewissheit zwischen Sirenen und Luftangriffen entstanden. Sie fragte ihn für eine Ausstellung an. Doch Ristenko ist als ukrainischer Soldat im Einsatz – seine Bilder analog auszustellen ist unmöglich. Daher nahm Kustevol zu weiteren Künstlerinnen und Künstlern Kontakt auf, fuhr selbst in die Ukraine, um die Drucke nach Bochum zu holen. Ristenko, dessen Bilder die Idee für „Kiyw ohne Licht“ gaben, ist der elfte Künstler der Ausstellung. Seine Werke sind auf einem Fernseher zu sehen, der sich am Schaubüdchen von außen bedienen lässt. Die Bilder sind übrigens als Postkarten erhältlich.
„Kunst eine Plattform geben“
Auch Kustevol ist Fotografin und weltweit in Galerien zu finden. Vor einigen Monaten stellte sie noch selbst in Kiyw aus. Dennoch schafft sie als Kuratorin von „Kiyw ohne Licht“ Raum für andere: „Ich habe hier unglaublich viel Hilfe erfahren. Jetzt möchte ich Menschen aus der Ukraine unterstützen und ihrer Kunst eine Plattform geben“, sagt sie. Schnell nahmen die Pläne Form an – auch mithilfe des Bochum-Fonds. „Dass Veranstaltungen wie diese so problemlos auf die Beine gestellt werden können, das geht nur mit dem Bochum-Fonds. Großartig, dass die Stadt und Bochum Marketing dies ermöglichen“, erzählt Hopmann.
Vernissage am 11. August
Die Vernissage findet am 11. August ab 16 Uhr statt. Das Schaubüdchen an der Ursulastraße 24 ist außerdem geöffnet am 16. August, 18. August und 23. August, jeweils von 17 bis 19 Uhr. Auch von außen kann die Ausstellung aber betrachtet werden. „Kiyw ohne Licht“ beinhaltet Fotografien von: Vlad Moiseienko, Oleksandra Zborovska, Ihor Kurinnyi, Artem Humilevskyi, Anastasiia Dekhtiaruk, Alena Burya, Olena Lemberska, Olena Morozova, Olga Vasylieva und Iryna Kabysh.
Sommerfest beim Figurentheater
Am 12. August öffnet das Deutsche Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst ab 15 Uhr die Türen in seinem Domizil, einem denkmalgeschützten Wasserturm an der Hattinger Straße 467, zum großen Sommerfest. Das Programm wurde von Künstlerinnen und Künstlern aus Afghanistan und dem Iran aus den Bereichen Musik, Film und Performance gestaltet.
Den ganzen Tag Programm
Vom Keller bis zum Dach, im Hof und im Garten gibt es allerhand Aktionen. Kids können ab 15 Uhr Kinderschminken, eine Rallye, Sockenpuppen-Basteln, eine Button-Maschine und verschiedene Workshops wahrnehmen. Ab 16 Uhr werden Führungen durch das Haus und eine Bienenstockbesichtigung angeboten. Ab 16:30 Uhr wird afghanisch-persisch gekocht. Um 17 Uhr schaut der afghanische Charly Chaplin vorbei. Das Virtual Reality Museum „Puppets 4.0“ hat bis 18 Uhr geöffnet. Und um 18:30 Uhr entführen Kioomars Musayyebi und Andreas Heuser die Gäste auf eine musikalische Reise zwischen Orient und Okzident. Natürlich dürfen auch kleine Puppentheater-Aufführungen und Walking Acts nicht fehlen. Das Fest endet mit einer Jam-Session ab 19:30 Uhr, an der sich jeder gerne beteiligen kann.
Bochum-Fonds
Der Bochum-Fonds ist eine der Kernaktivitäten der Bochum Strategie, die die Stadtentwicklung bis 2030 fördern will, und wird seit 2021 von Bochum Marketing im Auftrag der Stadt Bochum durchgeführt. Alle, die volljährig sind, können gemeinwohlorientierte Ideen für ihre Stadtteile einbringen, ob Privatperson, Initiative, gemeinnützige Organisation oder Verein. Die Bürgerprojekte werden mit einer Summe von bis zu 25.000 Euro gefördert. Voraussetzung dafür ist eine Eigenbeteiligung in Höhe von 20 Prozent der Gesamtkosten, die auch in Form von Sach- und Arbeitsleistungen erbracht werden kann.
Ideen können weiterhin bei Projektmanagerin Inga Wiesen eingereicht werden, die auch bei der Umsetzung hilft. Kleinere Projekte können bei der Erfüllung aller Voraussetzungen schnell realisiert werden, für Pläne ab 7.501 Euro ist das Gremium zuständig, das sich aus Mitgliedern der Bezirksvertretungen sowie des Ausschusses für Strukturentwicklung, Digitalisierung und Europa zusammensetzt.
Die Bochum Marketing GmbH ist vor mehr als 20 Jahren als Public-Private-Partnership mit einem 50-prozentigen städtischen Anteil gegründet worden. Aktuell engagieren sich 65 Gesellschafter für das Unternehmen, das an der Zukunftsfähigkeit Bochums mitarbeitet und alles daransetzt, die Identifizierung der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt zu stärken sowie das Image des 372.000 Einwohner zählenden Oberzentrums weiter zu verbessern bzw. nach außen zu kommunizieren.
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