Soziale Verantwortung bei der E-Bus-Beschaffung
Jetzt gehen BVG und HOCHBAHN gemeinsam den nächsten Schritt: Beide Unternehmen sind dem Low Emission Vehicle Programme von Electronics Watch beigetreten. Die Nicht-Regierungsorganisation mit Sitz in Amsterdam (Niederlande) unterstützt seit 2015 Beschaffungsverantwortliche bei der Überprüfung von fairen Bedingungen in den Lieferketten der Elektroindustrie. Dabei erstellt Electronics Watch regionale Risikoanalysen, die Transparenz darüber schaffen, welchen Risiken Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in bestimmten Ländern und Regionen der Lieferketten ausgesetzt sind. Ein detailliertes Compliance-Monitoring soll Verstöße gegen Sicherheitsstandards und die Rechte von Arbeitnehmenden identifizieren und nach Möglichkeit abstellen.
BVG und HOCHBAHN werden künftig in ihren Ausschreibungen auf die Unterstützung von Electronics Watch zurückgreifen. Eine individuelle Beratung durch die Organisation sowie die Nutzung des internationalen Netzwerkes zum unternehmensübergreifenden Wissenaustausch sind weitere Bestandteile der Zusammenarbeit, die zunächst bis 2025 vereinbart ist.
Dr. Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG: „Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, auf die Umwelt und das Klima zu achten, sondern auch den Menschen faire Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit zu ermöglichen. Mit unserem Engagement rufen wir die Hersteller dazu auf, den Bau ihrer bereits nachhaltigen Elektrobusse noch nachhaltiger zu gestalten und die Lieferketten transparenter zu machen. Für uns ist es selbstverständlich, in diesem Punkt mehr zu tun, als gesetzlich verpflichtend wäre.“
Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN: „Wir gehen hier den konsequenten zweiten Schritt. Nachdem wir mit der ersten gemeinsamen Initiative und der Industrie technologische Standards gesetzt haben, um den Dieselmotor in Rente zu schicken, soll jetzt die nachhaltige Beschaffung Standard werden. Gemeinsam mit Electronics Watch schaffen wir noch mehr Transparenz in den Lieferketten unserer
E-Busse. Damit wollen wir sicherstellen, dass nicht nur die Emissionen in unserem Betrieb verschwinden, sondern Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie auch die Arbeitssicherheit in den Lieferketten eingehalten werden.“
Electronics Watch hat 1533 Mitglieder, von denen 48 direkt und 1485 über ein Einkaufskonsortium, ein Netzwerk oder eine übergeordnete Stelle angeschlossen sind. Partner sind unter anderem die Städte Amsterdam, Barcelona, Kopenhagen, Malmö und Oslo sowie die Verkehrsunternehmen in Barcelona und London. Hinzu kommen zivilgesellschaftliche Organisationen als weltweite Monitoring-Partner – unter anderem in Bolivien, Vietnam, Nepal, Indien, Mexiko, Indonesien, Malysia, Thailand und auf den Philippinen.
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