Gesundheit & Medizin

Städtische Kliniken Mönchengladbach sind Trainingszentrum für roboter-assistierte Hernienchirurgie

Die Städtischen Kliniken Mönchengladbach setzen als erstes Zentrum für Bauchdecken- und Eingeweidebrüche (Hernien) am Niederrhein bereits seit 2018 das hochmoderne da Vinci-Operationssystem ein. Seitdem operierten allein die Mediziner:innen der Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Endokrine Chirurgie mittlerweile fast 600 Mal roboter-assistiert. Jetzt ist die Klinik eines von wenigen Trainingszentren für komplexe Bauchwandbrüche in Deutschland geworden.

„Das da Vinci-Chirurgiesystem ist und bleibt zweifellos ein Meilenstein in der Chirurgie. Die 3D-HD-Sicht und die extrem präzisen Instrumente ermöglichen es uns, auch komplexe Hernienoperationen mit großer Sorgfalt durchzuführen. Die Patientensicherheit steht für uns immer an erster Stelle. Es ist für uns eine Auszeichnung, dass wir mit unserer Erfahrung als führender Anbieter in der Region das gesammelte Wissen an die Operateure der Zukunft aus ganz NRW weitergeben können“, so Prof. Dr. Olaf Horstmann, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- & Endokrine Chirurgie der Städtischen Kliniken Mönchengladbach.

Für die technische Aus- und Fortbildung der Operateur:innen und Operationstechnischen Assistent:innen am da Vinci-Operationssystem hat der Hersteller Intuitive ein vierstufiges Weiterbildungsprogramm entwickelt. Es kombiniert die Schulung der Technologie mit der Möglichkeit eines „voneinander Lernens“ auf der ganzen Welt. Im Rahmen des Intuitive-Angebots lernen Chirurg:innen und OP-Teams den Umgang mit der Technologie von erfahrenen Ausbildern und unabhängigen chirurgischen Experten in einem der Schulungszentren sowie über Online-Schulungsmodule, Videoschulungen, virtuelle didaktische Kurse und Simulationen.

Die Chirurg:innen ergänzen die Ausbildung in der da Vinci-Technologie mit einer Einführung in die klinische Anwendung der technischen Fertigkeiten, zum Beispiel indem sie auf die Unterstützung eines sogenannten Proctors zugreifen. Proctoren sind hochqualifizierte und im Umgang mit dem da Vinci-Chirurgiesystem erfahrene Operateur:innen. Sie teilen ihr Know-How mit Trainees, kommen bei den ersten Eingriffen oder im Verlauf des Programmaufbaus gezielt mit in den OP und können während eines laufenden Eingriffs sogar per Telementoring beratend zur Seite stehen.

Proctoren sind Fachärzte und sehr versiert auf ihrem Gebiet in der roboter-assistierten Operationstechnik. Derzeit gibt es rund 1.000 da-Vinci-Proctoren weltweit, davon rund 70 in Deutschland, die für Eingriffe in den verschiedenen Fachgebieten unterstützend zur Seite stehen können. Zu ihnen gehört nun auch Dr. med. Ulrich Pontenagel, leitender Oberarzt der Allgemein, Viszeral- & Endokrine Chirurgie bei den Städtischen Kliniken Mönchengladbach. Intuitive hat als Hersteller klar definierte Auswahlkriterien bei der Auswahl der Proctoren, um ein hohes, gleichbleibendes Proctor- und Trainingslevel für die Trainees gewährleisten zu können, unabhängig welcher Proctor eingesetzt wird.

Allein in Deutschland gibt es weit mehr als 150.000 Operationen nach Bauchdecken- und Eingeweidebrüchen im Jahr. Im Unterschied zu vielen anderen, ebenfalls häufigen Erkrankungen ist eine Hernie fast immer heilbar, allerdings immer um den Preis einer Operation. Die Einführung des da Vinci-Operationssystems hat die Hernienchirurgie revolutioniert.

„Das robotergestützte Verfahren ermöglicht minimalinvasive Eingriffe mit unübertroffener Präzision und Sichtbarkeit. Patientinnen und Patienten profitieren außerdem von reduzierten postoperativen Schmerzen und einer schnelleren Genesung“, erläutert Prof. Horstmann. Die Vorteile seien unter anderem ein geringerer Anteil an konventionellen Operationen mit größerem Hautschnitt, geringere Wundinfektionsraten und ein um bis zu eine Woche kürzerer Klinikaufenthalt, so der Chefarzt weiter.

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