Umfrage bestätigt Besucherrückgang nach Corona in den Mensen in Dresden und Zittau/Görlitz
Insgesamt 7.375 Fragebogen-Rückläufe konnten ausgewertet werden – davon entfielen 5.266 auf Studierende und 2.109 auf Bedienstete von sieben Hochschulen in Dresden und Zittau/Görlitz.
Grundsätzlich werden die Mensen des Studentenwerks Dresden positiv bewertet, tragen sie doch zur Attraktivität der Hochschulstandorte erheblich mit bei. Vor allem werden sie als wichtige soziale Orte am Campus angesehen, wo man sich treffen und miteinander in Austausch kommen kann. Dieser Aspekt der Mensanutzung wird gerade nach den Erfahrungen mit der Pandemie besonders hoch eingeschätzt.
Wenn sich die Studierenden am Campus aufhalten, besuchen sie in der Regel in großer Zahl auch die Mensen. So gaben insgesamt 30 Prozent der Studierenden an, vor Corona täglich die Mensa genutzt zu haben, weitere 47 Prozent besuchten 3 oder 4 Tage pro Woche die Mensa. So besuchten also insgesamt 77 Prozent der Studierenden die Mensen häufig. Der Anteil der Studierenden, die täglich die Mensa besuchen, liegt auch nach Corona weiterhin stabil bei 30 Prozent, während 36 Prozent angaben, die Mensen 3 oder 4 Tage pro Woche zu nutzen. Der Anteil der „Häufig“-Nutzer ist also nach Corona um 11 Prozent auf 66 Prozent zurückgegangen.
Die Zahl derer, die 1- oder 2-mal in der Woche eine Mensa besuchen, ist nach Corona hingegen von 18 auf 26 Prozent gestiegen. Von 4 auf 9 Prozent gestiegen ist jedoch auch die Zahl der Befragten, die nicht in die Mensa kommen.
Bei den Studierenden besteht ein Zusammenhang zwischen dem Anteil der Online-Lehre und der Mensa-Nutzung. Am Freitag sind die Besucherzahlen am niedrigsten. Bei den Studierenden ist vor allem die Mensa Zeltschlösschen an der Nürnberger Straße beliebt. Einschränkend muss festgestellt werden, dass eine größere Zahl der befragten Studierenden keinen Vergleich zwischen Vor- und Nach-Corona -Nutzung der Mensen ziehen konnte, da sie zum Befragungszeitpunkt erst im ersten oder dritten Semester an einer Hochschule studierten.
Der Anteil der Bediensteten, die täglich die Mensen nutzen, ist – wie bei den Studierenden – vor und nach Corona gleich und liegt bei 39 bzw. 40 Prozent ist also 10 Prozent höher als bei den Studierenden. Dagegen gingen die Zahlen derer, die 1 bis 4 Tage eine Mensa besuchen, von 57 auf 39 Prozent zurück. Von 3 auf 22 Prozent ist gleichzeitig die Zahl derer gestiegen, die an keinem Tag die Mensa nutzen. Das heißt also, dass knapp ein Fünftel weniger Bedienstete die Mensen nach Corona noch nutzen, was sich auch in den aktuellen Portionszahlen widerspiegelt.
Arbeiten die Bediensteten im Homeoffice, so nutzen sie die Mensen in der Regel nicht. Da der Anteil der mobilen Arbeit nach Corona angewachsen ist, ist dies auch ein Grund, warum tendenziell weniger Bedienstete die Mensen besuchen. Bei den Bediensteten ist besonders die Alte Mensa an der Mommsenstraße beliebt.
Neben der zurückgegangenen Anwesenheit der Bediensteten am Campus spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle, warum sie weniger die Mensen aufsuchen. Einige gaben an, dass sie wegen der gestiegenen Essenpreise nicht in die Mensa gehen, sie nicht genügend Zeit zum Mittagessen in der Mensa haben oder die Warteschlangen zur Hauptmittagszeit zu lang sind.
In den über 2.800 verbalen Hinweisen manifestiert sich ein breites Meinungsbild zu den Mensen – gibt es viel Lob, aber auch Änderungswünsche. Daraus leitete das studentische Team von PAUL Consultants Handlungsempfehlungen ab, die bereits vom Geschäftsbereich Hochschulgastronomie des Studentenwerks aufgegriffen wurden:
Preise: Aufgrund der Erhöhung der Lebensmittel-, Energie- und Heizungspreise sowie steigender Personalkosten kam und kommt es auch zu Preissteigerungen in den Mensen. Erhöhte Lebensmittelpreise wirken sich insbesondere auf die Preise bei den Bediensteten-Essen aus. Das Studentenwerk wird die Kommunikation zur Preisbildung verstärken bzw. transparenter gestalten. Außer in der Mensa U-Boot wird derzeit täglich in jeder anderen Mensa des Studentenwerks Dresden ein günstiges Gericht zum Preis von 2,35 Euro für Studierende und von 4,90 Euro für Bedienstete der Hochschulen angeboten.“
Öffnungszeiten: Wie von vielen Mensanutzerinnen und Mensanutzern gewünscht, hat die Mensa Siedepunkt seit Jahresbeginn 2023 wieder am Abend geöffnet. Abhängig vom Studienjahresablauf schwanken dort die Portionszahlen. Weitere Abendöffnungen oder Öffnungszeit-Erweiterungen werden derzeit als nicht wirtschaftlich eingestuft.
Wartezeiten: Um die Warteschlangen zu den mittäglichen Stoßzeiten zu verringern, ist der Einsatz von Self-Checkout-Kassen geplant. Außerdem wird weiter an der Optimierung der Wegeleitsysteme für die Gästeströme gearbeitet.
CO2 /Nährwert: Um künftig den CO2-Fußabdruck automatisiert auch bei den Mensa-Essen abbilden zu können, beteiligt sich das Studentenwerk Dresden an einem bundesweiten Projekt, das von den „KlimaTeller und NAHhaft e.V.“ initiiert wird.
Angebot: Das Angebot in den Mensen wurde während der Pandemie aufgrund fehlender Nachfrage durch die Online-Lehre an den Hochschulen deutlich reduziert. Im Nachgang wurde aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus auf das Kern-Geschäft gesetzt – die preiswerte Mittagsversorgung der Studierenden. Der Fokus in der Hochschulgastronomie liegt auch künftig auf der Erweiterung des veganen und vegetarischen Angebotes, für das es eine starke Nachfrage vor allem bei den Studierenden gibt. In jeder Mensa des Studentenwerks Dresden wird inzwischen täglich ein veganes oder vegetarisches Gericht angeboten.
Mehrweg-Geschirr: 35 Prozent der Studierenden, die eine Mensa besuchen, nutzen inzwischen das Mehrweg-Geschirr, das 2022 in allen Mensen eingeführt wurde. Bei den Bediensteten beträgt der Anteil 23 Prozent. Es besteht auch die Möglichkeit, eigenes Geschirr mitzubringen und zu befüllen.
Information: Die Informationsmöglichkeiten zum Mensa-Angebot werden positiv eingeschätzt – zum Speiseplan informieren sich die meisten Besucherinnen und Besucher auf der Website des Studentenwerks Dresden und auf den Monitoren in den Mensen-Foyers.
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