Energie- / Umwelttechnik

us altem Kunststoff wird neuer Klebstoff – Projekt von SKZ und Fraunhofer IFAM zum chemischen Recycling gestartet

Chemisches Recycling gilt als wichtiger Schritt auf dem Weg hin zur Kreislaufwirtschaft. Geplante Investitionen der Großindustrie in Höhe von 9,8 Milliarden Euro bis 2030 in chemische Recyclingtechnologien unterstreichen dies. Am Kunststoff-Zentrum SKZ beschäftigt man sich gemeinsam mit dem Fraunhofer IFAM mit einer Methode, die für den Mittelstand erschwinglich ist, da sie auf bestehende Maschinentechnik zurückgreift.

Ein kürzlich gestartetes Forschungsprojekt des Fraunhofer-lnstitut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM in Bremen und des Kunststoff-Zentrum SKZ in Würzburg hat zum Ziel, auch thermisch geschädigte Kunststoffe über chemisches Recycling der Kreislaufwirtschaft zuzuführen. Das Material der Wahl ist PET, welches im mechanischen Recycling bereits sehr gut etabliert ist. Über die allseits bekannten Flaschen und aufgrund des zugehörigen Pfandsystems in Deutschland liegt hier meist sortenreines Material vor, welches bereits Großteils effizient rezykliert wird. Das Projekt RezyBond will sich den PET-Fraktionen widmen, die durch mehrere Recycling-Durchgänge zu stark gealtert sind oder gar nicht in diesem (Flaschen-) Kreislauf landen, wie beispielsweise sonstige PET-Verpackungen.
Das Besondere an dem Verfahren ist, dass das chemische Recycling in diesem Fall auf einem Standard-Doppelschneckenextruder durchgeführt wird. „Unser Ziel ist es, ein kontinuierliches, reaktives Recyclingverfahren von PET-Rezyklaten zu Polyesterpolyolen zu entwickeln. Diese dienen dann wieder als chemisches Ausgangsmaterial“, erklärt Hatice Malatyali, Gruppenleiterin Extrusion und Compoundierung am SKZ. Die gewonnenen Polyole dienen als Grundstoff für verschiedenste technologische Gebiete, wie zum Beispiel Klebstoffe oder auch Lacke. Im Projekt sollen diese als Ausgangsstoffe für Klebstoffformulierungen eingesetzt und somit direkt in eine Anwendung überführt werden. Geplant ist ebenfalls eine Demonstratoranlage am SKZ um interessierten mittelständischen Unternehmen das Verfahren zugänglich zu machen.
Mechanisches Recycling ist inzwischen eine etablierte Technologie. Leider liegen die zu rezyklierenden Kunststoffe meist nicht sortenrein vor. Die Konsequenz sind Rezyklate die aus einem Gemisch verschiedener Kunststoffe bestehen und damit einhergehende Einbußen an Materialeigenschaften. Die Folge ist oftmals ein Downcycling also die Verwendung diese Rezyklat in anderen, (minderwertigen) Anwendungen. Hinzu kommt eine gewisse Schädigung des Materials, mit jedem Recyclingzyklus, welche ebenfalls die Eigenschaften der Kunststoffe negativ beeinträchtigt. Um auch diese beiden Fälle in die Kreislaufwirtschaft zu integrieren, gilt chemisches Recycling als Lösungsmöglichkeit. Hier werden die Polymere bis zu Ihren Grundstoffen abgebaut, um anschließend unter geringem Einsatz neuer Rohstoffe ohne Qualitätseinbußen wiederverwertet zu werden. Nachteil insbesondere für den Mittelstand sind die hohen Investitionen in die Technologie.

Weitere Informationen zur Forschung des SKZ in den Bereichen Recycling und Kreislaufwirtschaft

Über FSKZ e. V.

Das SKZ ist Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

FSKZ e. V.
Friedrich-Bergius-Ring 22
97076 Würzburg
Telefon: +49 931 4104-0
https://www.skz.de

Ansprechpartner:
Hatice Malatyali
Gruppenleiterin
Telefon: +49 (931) 4104-305
E-Mail: h.malatyali@skz.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel