BEE warnt vor Aufteilung der bundeseinheitlichen Strompreiszone
„Die häufig vorgebrachte These, eine Aufteilung der Preiszone würde Kosten für den Redispatch – also Eingriffe der Netzbetreiber in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken, um Leitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen – einsparen, ist nicht zu halten. Ein Preiszonensplit ändert nichts an der Netzphysik, die bestimmt, ob Anlagen abgeregelt werden oder nicht“, so Peter. „Auch in zwei Preiszonen müsste die gleiche Anzahl an Anlagen abgeregelt werden, allerdings dann aus Marktgründen und nicht durch den Netzbetreiber. Anlagenbetreiber erhalten in diesem Fall keine Entschädigungszahlungen mehr, sodass gerade in Netzengpassgebieten für Bestandsanlagen die Gefahr besteht, dass sie aus ökonomischen Gründen die Produktion einstellen. Das ist kontraproduktiv.“
Ein weiteres Problem seien die stündlichen Strompreise, die innerhalb der Preiszonen entstünden. „Im Norden würden die Marktwerte von Windstrom und im Süden von Solarstrom aufgrund des Merit-Order-Effektes stark sinken. Das hätte nicht nur eine Erhöhung der volkswirtschaftlichen Kosten aufgrund gestiegener Differenzkosten bei der EEG-Vergütung zur Folge, sondern würde gleichzeitig zu einer deutlichen Ausweitung negativer Strompreise in Zeiten hoher erneuerbarer Stromeinspeisung führen. Das zeigen auch andere Veröffentlichungen“, so Peter. Damit werde die Betriebswirtschaftlichkeit von neuen und von Bestandsanlagen bedroht und die Ausbauziele der Bundesregierung konterkariert.
„Letztlich kann die Aufteilung in unterschiedliche Preiszonen immer nur mit Blick auf den aktuellen Stand des Energiesystems erfolgen. Vor fünf Jahren wäre ein Schnitt wahrscheinlich entlang der Mainlinie geführt worden, heute diskutieren wir einen Schnitt deutlich weiter im Norden und in weiteren fünf Jahren würde die Trennung vermutlich eher entlang einer Ost-West-Linie verlaufen. Besser als eine Aufteilung der bundeseinheitlichen Preiszone ist der zügige Ausbau der Netze und eine Reform des Strommarktes auf Basis der Erneuerbaren Energien“, so Peter abschließend.
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