Biotechnologische Anwendungen für die Zukunft: Diese Startups überzeugten beim zehnten Jubiläum des BioRiver Boost! Wettbewerb 2023
Mit seinem Startup-Wettbewerb zielt BioRiver – Life Science im Rheinland e.V., der regionale Branchenverband der Biotech- und Life-Science-Industrie im Rheinland darauf ab, sehr junge Startups und Gründungsprojekte zu stärken. Mit dem Wettbewerb ermöglicht und fördert der Verband den Zugang zu renommierten Experten aus der Life-Science-Industrie und zu Kapitalgebern sowie die Sichtbarkeit und Vernetzung vielversprechender Gründungsprojekte.
Die ganztägige Abschlussveranstaltung des zweiteiligen Wettbewerbs fand am 22. September 2023 im LifeHub von Bayer CropScience in Monheim statt und wurde live via Zoom übertragen. Insgesamt acht Shortlist-Kandidaten stellten sich in kurzen Präsentationen der hochkarätigen Jury vor. Nach intensiver Beratung verkündete das Expertengremium aus renommierten Spitzenvertretern der global agierenden Life-Science-Konzerne Bayer, Qiagen, Miltenyi Biotec, Lonza, Janssen-Cilag/Johnson&Johnson, sowie der NRW.Bank und des High-Tech Gründerfonds die Gewinner. Ehrenjuror war Prof. Dr. Detlev Riesner, erfolgreicher Gründervater und Business Angel in der Biotechnologie, Emeritus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Gewonnen haben:
1. Platz: Akribion Genomics, Zwingenberg
Akribion Genomics mit Sitz in Zwingenberg, Deutschland, konzentriert sich auf die Entwicklung neuartiger CRISPR-Nukleasen zu einer neuen Klasse Genetik-basierter Krebstherapien und fortschrittlicher Werkzeuge zur Genomeditierung. Die proprietäre Nuklease G-dase E® ermöglicht gezielte Zelldepletion basierend auf RNA-Biomarkern und bietet ein breites Anwendungspotenzial in therapeutischen Anwendungen und darüber hinaus. Dr. Oliver Grünvogel, Chief of Staff, nahm die Auszeichnung vor Ort mit den Worten entgegen: „Wir sind sehr stolz, mit dem ersten Platz beim BioRiver Boost! 2023 ausgezeichnet worden zu sein. Die Auszeichnung belegt das hohe transformative Potenzial unserer G-dase Technologie in therapeutischen Anwendungen und unterstützt uns in unserem Bestreben, unsere Technologie zur Verbesserung von Produkten, Prozessen und vor allem Behandlungsmöglichkeiten nach hohen ethischen Standards zu nutzen.“
Link auf die Pitch-Präsentation von Akribion Genomics: https://youtu.be/lcodnJ02x8o
2. Platz: Plantman, Köln
Plantman, ein Kooperationsprojekt der Exzellenzcluster für Alternsforschung (CECAD) und Pflanzenwissenschaften (CEPLAS) der Universität Köln, verfolgt einen unkonventionellen Ansatz, um Medikamente zur Behandlung von Polyglutamin (PolyQ)-Erkrankungen wie Huntington zu finden. Um herauszufinden, wie Pflanzen mit der Aggregation toxischer Proteine umgehen, haben die Forscher das giftige mutierte Protein Huntingtin, das den Zelltod in menschlichen Neuronen verursacht, in Pflanzen eingeführt. Dabei stellten sie fest, dass Arabidopsis thaliana aktiv Huntingtin-Proteinklumpen entfernen und schädliche Auswirkungen vermeiden. Mittels synthetischer Biologie wurde diese Fähigkeit auf menschliche Zellen und Tiermodelle der Huntington-Krankheit übertragen. „Wir freuen uns sehr über den zweiten Platz beim BioRiver Boost! 2023,“ sagte Dr. Ernesto Llamas, Postdoktorant bei CEPLAS. „Die Anerkennung unterstützt uns und unser Ziel, pflanzliche Proteine zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen bei Menschen, bei denen es zur Proteinaggregation kommt, zu entwickeln.“
Link auf die Pitch-Präsentation von Plantman: https://youtu.be/OlZeSIPc0Ws
3. Platz: Ningaloo Biosystems, Köln
Ningaloo Biosystems, ein junges Biotech-Startup aus Köln, hat sich auf die Entwicklung innovativer Lösungen für die Produktion von hochmodernen Biopharmazeutika verschrieben. Mit den optoelektronischen Geräten und biologischen Produkten des Unternehmens kann man mit Licht nicht-invasiv, präzise und digital verschiedene Prozesse in Zellkulturen parallel steuern. Die Technologie kann Anwendung sowohl in der Forschung als auch bei Produktionsanwendungen in der pharmazeutischen Industrie finden. „Unser Ziel ist es, verfahrenstechnische Steuerungsmöglichkeiten zu entwickeln, um die Zellkultur-basierte Produktion auf die nächste Stufe zu heben. Dies wird es Pharmafirmen erlauben, ihre neuartigen biotechnologischen Medikamente gegen Krebs oder Autoimmunerkrankungen ohne Verzögerung durch die klinische Erprobung und auf den Markt zu bringen,“ sagte Dr. Herbert Müller-Hartmann, Mitgründer der Ningaloo Biosystems GmbH, der das Projekt vor Ort präsentiert hatte.
Link auf die Pitch-Präsentation von Ningaloo Biosystems: https://youtu.be/Wl0PqN92WSA
„Wir gratulieren den drei Gewinnern ganz herzlich und freuen uns, dass sich auch in diesem Jahr so viele exzellente und innovative Gründungsprojekte aus Deutschland und Europa beworben haben“, sagte Dr. Frauke Hangen, Geschäftsführerin des Branchenverbands BioRiver e.V. „Wir feiern in diesem Jahr das zehnjährige Jubiläum unseres Wettbewerbs für Life-Sciences-Startups. Rückblickend macht es mich besonders stolz zu sehen, dass sich unser Fokus auf Life Sciences bewährt hat, und der Wettbewerb sich über die vergangenen Jahre immer weiter entwickeln konnte. Durch das große Engagement unseres Netzwerkes aus führenden Industrievertretern und Stakeholdern, sowie aus dem Vorstand und Mitgliederkreis des BioRiver, ist der Wettbewerb zu einer festen Instanz in der Biotech-Gründerszene geworden und die Industrie war von Beginn an als Gastgeber, in der Jury, als Berater und als Sponsor unserer Veranstaltung involviert.
Die drei Siegerteams erhalten ein auf sie individuell zugeschnittenes Coaching durch erfahrene Unternehmer, Marketingunterstützung aus Expertenhand sowie die Mitgliedschaft im BioRiver für langfristigen Zugang zum Netzwerk.
Im Jubiläumsjahr bot BioRiver erstmals ein „World-Café“ mit weiteren Experten aus der Industrie und Investoren, die für Fragen der präsentierenden Start-ups und aller Teilnehmer der Veranstaltung zur Verfügung standen.
Die Podiumsdiskussion mit Dr. Boris Stoffel, Miltenyi Biotec und Vorsitzender des BioRiver, Dr. Martina Preu, Bayer CropScience, Dr. Ingo Lehrke, Algiax Pharmaceuticals und Tubulis, sowie Dr. Ralf Angermund von Janssen Deutschland, rundeten das Programm ab. Die Preise wurden durch führende Vertreter von BIO.NRW, Bayer CropScience,Qiagen und aus dem BioRiver-Vorstand sowie den Vorjahressieger Dr. Andreas Reichert von Lumatix Biotech aus Garching bei München übergeben
Über den Start-up-Wettbewerb BioRiver Boost!
Für Award können sich junge Unternehmen bewerben, die disruptive und innovative Technologien oder Dienstleistungen für die Biotechnologie oder Life-Science-Branche entwickeln. Die Auswahl der Finalisten erfolgt nach festen Bewertungskriterien wie zum Beispiel dem Kundennutzen und dem Innovationsgrad der Technologie sowie der Erfahrung des Teams und dem Businesskonzept. In einem zweistufigen Prozess wählt eine Jury zunächst aus allen Bewerbungen die acht Finalisten aus, die sich dann in Form von „Elevator Pitches“ präsentieren und den Fragen der Experten stellen. Anschließend entscheidet die Jury in einer geheimen Sitzung direkt über die besten drei Projekte. Nach der Preisverleihung profitieren die Gewinnerteams von dem umfangreichen BioRiver-Netzwerk und dessen fachlicher Expertise für die weitere Unternehmensentwicklung.
Der BioRiver Boost! wird von zahlreichen Sponsoren unterstützt: Zu den Platinsponsoren gehörten die KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH und die Stadt Düsseldorf. Goldsponsor war Ruhr-IP Patentanwälte, Janssen-Cilag GmbH, Creative Campus Monheim und die NRW.Bank. Gastgeber der Veranstaltung waren Bayer Pharma und der LifeHub Bayer CropScience.
Darüber hinaus wurde der BioRiver Boost! im Jubiläumsjahr von BIO.NRW, der Landesorganisation für Biotechnologie in Nordrhein-Westfalen, als wertvolles Instrument zur Förderung von Start-ups ausgezeichnet und finanziell unterstützt.
Die Förderung von Gründungsprojekten und Start-ups steht bei BioRiver – Life Science im Rheinland e.V. in einer langen Tradition und damit in einem besonderen Fokus. Die große Mehrheit der über 65 Life Science Unternehmen im Verband, zu denen auch die Branchengrößen Bayer, Qiagen Miltenyi Biotec und LONZA und Charles River gehören, geht auf Gründungen aus Universitäten des Rheinlandes zurück. Geschäftsführer und Führungsebene der Firmen engagieren sich als Vorsitzender, im Vorstand und in den Arbeitsgruppen des BioRiver e.V. Insgesamt zählt BioRiver über 100 Mitgliedsorganisationen.
Weitere Informationen finden Sie unter [url=https://www.bioriver.de/]www.bioriver.de[/url].
BioRiver – Life Science im Rheinland e. V.
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