Brände in Griechenland: Ökologische Katastrophe bedroht Schildkröten
Die wichtigste Erste-Hilfe-Station für Wildtiere in Griechenland verzeichnet angesichts der Katastrophe einen enormen Zustrom von Tieren in Not. Als Folge der Brände betreut ANIMA allein 400 verletzte Schildkröten. Vom 11. bis 16. September wird der IFAW gemeinsam mit der NGO SOPTOM, die sich mit der Erforschung und dem Schutz von Schildkröten und anderen Reptilien in Frankreich und auf der ganzen Welt befasst, in Griechenland tätig sein.
„Die Brände sind zwar unter Kontrolle, aber die Folgen für die Natur zeigen verheerende Ausmaße. Die Flammen haben nicht nur die Landschaft verwüstet, sondern auch tausende Tiere getötet“, sagt Céline Sissler-Bienvenu, Programmdirektorin für Katastrophenhilfe und Risikominderung in Europa beim IFAW. „Viele Schildkröten können sich mit verbrannten Beinen und Panzern oder Atemproblemen als Folge des giftigen Rauchs nur langsam bewegen. Der Anblick ist erschütternd, aber wir sind froh, dass wir diesen Tieren gemeinsam mit SOPTOM wenigstens etwas helfen können.“
Sébastien Caron, Direktor für Naturschutz und Wissenschaft bei SOPTOM, verfügt über umfangreiche Erfahrung im Umgang mit verletzten und von Bränden betroffenen Schildkröten. „Unsere Forschung zeigt, dass Schildkröten an ihrem ursprünglichen Lebensraum festhalten und immer wieder zurückkehren, selbst wenn dieser zerstört wurde. Die Tiere sind extrem widerstandsfähig, aber auch langsam. Auf Grund ihrer eingeschränkten Fluchtmöglichkeiten besteht eine besondere Gefahr bei Bränden und anderen Katastrophen“, erklärt Caron. „Um so viele Tiere wie möglich retten und wieder freilassen zu können, unterstützen wir das Team von ANIMA mit unserem Fachwissen rund um die Behandlung von Schildkröten.“
In Griechenland gibt es drei Schildkrötenarten: die Breitrandschildkröte (Testudo marginata), die Maurische Landschildkröte (Testudo Graeca), die als „gefährdete“ Art auf der Roten Liste geführt wird, und die „stark gefährdete“ Griechische Landschildkröte (Testudo Hermanni).
Die verheerenden Waldbrände in diesem heißen und trockenen Sommer unterstreichen die Notwendigkeit verstärkter Präventivmaßnahmen und einer besseren Koordinierung zwischen Regierungsbehörden, Rettungsdiensten und lokalen Organisationen zum Schutz von Wildtieren.
Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht’s: ifaw.org
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