Der Verkehrssektor macht seine Hausaufgaben beim Klimaschutz nicht!
„Mit großer Sorge betrachten wir jedoch die Entwicklung im Verkehrssektor, denn es sieht derzeit so aus, als sei der Rückgang in den letzten Jahren wie befürchtet nur eine „Corona-Delle“ gewesen – 2022 stiegen die Emissionen wieder deutlich auf 28,8 Mio. t an (Vorjahr: 26,5 Mio. t). Diese sind um Faktor 2,3 höher als im gesamten Stromerzeugungssektor“, rechnet Detlef Fischer vor, „und eine Trendwende ist nicht ersichtlich. Die Fahr- und Flugleistungen steigen gerade wieder auf das Vor-Corona-Niveau an, klimaschonende Elektroautos machen im Bestand nur einen kleinen Prozentsatz aller Fahrzeuge aus. Und in den CO2- Zahlen ist der internationale Luftverkehr ja noch nicht mal eingerechnet, sondern nur die Inlandsflüge. Streng genommen müsste man aber die Flüge der Urlauber und Geschäftsreisenden ins Ausland ebenfalls zur CO2-Bilanz hinzuzählen, hier kämen nochmal rund 6 Mio. t CO2 (+ 20 %) für den Verkehrssektor obendrauf.“
Mit jedem Jahr, in dem wir die CO2-Zahlen aktualisieren, ist die Einhaltung der Klimaschutzziele der bayerischen Staatsregierung fraglicher, denn der „CO2- Abbaugradient“ wird immer steiler. Bis spätestens 2040 soll Bayern klimaneutral sein, so die Zielvorgabe aus dem Bayerischen Klimaschutzgesetz, doch die Einhaltung erfordert immer stärkere Treibhausgasreduktionen pro Jahr, als wenn man 1990 ernsthaft mit der Reduktion in allen Sektoren angefangen hätte.
Besonders der Verkehrssektor hat seit 1990 Einsparungen in den anderen Sektoren überkompensiert. „Eigentlich dürfte heute kein einziges Spritfahrzeug und kein einziges mit Kerosin zu betankendes Flugzeug mehr hinzukommen, denn diese werden auch noch in 2040 CO2 emittieren. Es muss ein epochaler Ruck durch die gesamte Gesellschaft gehen, wenn man als erstes Bundesland am 31.12.2039 die Klimaneutralität Bayerns stolz aus München nach Berlin melden will“, resümiert Detlef Fischer.
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