Deutscher Zukunftspreis 2023: Hightechmedizin und Technologien für den Klimaschutz
München. Präzise, komfortabel, einfach zu bedienen – und dabei auch für die Patientenversorgung in abgelegenen und ärmeren Regionen erschwinglich: Für die Entwicklung eines innovativen Systems zur Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein Entwicklerteam auf Vorschlag des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) für den Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten nominiert. „Die Entwicklung kombiniert bestehende Hochtechnologie intelligent mit zusätzlichen Innovationen und ermöglicht so neue Einsatzgebiete“, sagte DPMA-Präsidentin Eva Schewior. „Damit erreicht Hightechmedizin auch Menschen in ländlichen Regionen und ärmeren Ländern, in denen präzise Diagnostik bisher nicht möglich war.“
Das so genannte „MAGNETOM Free.Max“ der Siemens Healthcare GmbH ist eine von drei Innovationen, die für den Deutschen Zukunftspreis nominiert sind. Ihre Entwicklungen stellten die dahinterstehenden Teams im Deutschen Museum in München vor.
Das neue MRT-System präsentierten Dr.-Ing. Stephan Biber, Dr. David M. Grodzki von der Siemens Healthcare GmbH und Prof. Dr. Michael Uder vom Universitätsklinikum Erlangen. Gegenüber bisherigen MRT-Systemen zeichnet es sich durch mehrere Neuheiten auf: Die Röhre, in die die Patienten eingeschoben werden, ist mit 80 Zentimetern Durchmesser deutlich geräumiger, sodass auch kräftige Patienten oder solche mit klaustrophobischer Neigung komfortabler behandelt werden können. Zudem lässt es sich auch an Standorten betreiben, an denen kein Heliumablassrohr installiert ist, denn anders als herkömmliche Geräte braucht das neue System kaum Helium zur Kühlung. Durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz lassen sich auch bei geringeren Feldstärken scharfe Bilder erzeugen. Dadurch ist die Bildgebung mit MAGNETOM Free.Max deutlich kostengünstiger und viel einfacher, als mit bisherigen Geräten. So kann MRT auch in Praxen auf dem Land mit verhältnismäßig wenigen Behandlungen oder in Ländern angeboten werden, in denen wenig Geld für Gesundheitsversorgung zur Verfügung steht.
Folgende Teams wurden ebenfalls für den Zukunftspreis nominiert:
Antje Bulmann und Viktor Fetter von der Airbus Operations GmbH stellten ihre Entwicklung zum „Direct Air Capture“ (DAC) vor. DAC filtert klimaschädliches CO2 aus der Atmosphäre. Ein großer Ventilator saugt dazu Luft in einen speziellen Kühlturm. Die Luft strömt darin über eine Kaliumhydroxidlösung, die über dünne Kunststoffoberflächen geleitet wird. Dabei wird CO2 als Feststoff gebunden. Das davon wieder abgeschiedene, reine CO2 kann dann unter der Erde gespeichert werden. Es kann aber auch in weiterverarbeitenden Verfahren zum Beispiel zur Herstellung von oder als Zusatz für Kraftstoffe oder als Dünger in Gewächshäusern verwendet werden.
Jens te Kaat, Bernd Feller und Dan-Adrian Moldovan von der Kueppers Solutions GmbH präsentierten ihren neuartigen brennstoffflexiblen Rekuperatorbrenner aus dem 3D-Drucker. Die Rückgewinnung von Abwärme aus den Abgasen von energieintensiven Industrieöfen und Brennöfen ist eine effektive Methode zur Energieeinsparung. Die Abwärme wird in sogenannten Rekuperationsbrennern, bei denen der Rekuperator in dem Brenner integriert ist, genutzt. Das System der Kueppers Solution GmbH wird mit 3D-Druck speziell auf die Anwendung des jeweiligen Kunden angepasst, sodass eine Nachrüstung bestehender Systeme jederzeit möglich ist. Im Vergleich zu konventionellen Brennern können Unternehmen große Mengen an Energie zusätzlich einsparen.
Wer den Deutschen Zukunftspreis – Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation – gewinnt, entscheidet die Jury am 22. November. Die Preisverleihung mit dem Bundespräsidenten in Berlin wird auch im Livestream unter zdf.de oder deutscher-zukunftspreis.de übertragen. Die Aufzeichnung sendet das ZDF ab 22.15 Uhr im regulären TV-Programm.
Erfindergeist und Kreativität brauchen wirksamen Schutz. Das DPMA ist das deutsche Kompetenzzentrum für alle Schutzrechte des geistigen Eigentums – für Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs. Als größtes nationales Patentamt in Europa und fünftgrößtes nationales Patentamt der Welt steht es für die Zukunft des Erfinderlandes Deutschland in einer globalisierten Wirtschaft. Seine knapp 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten – München, Jena und Berlin – sind Dienstleister für Erfinder und Unternehmen. Sie setzen Innovationsstrategien des Bundes um und entwickeln die nationalen, europäischen und internationalen Schutzsysteme weiter. Weitere Informationen unter www.dpma.de
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