Die Diagnose von Parkinson:
Die Kernaussage:
Die Verwendung von Hautbiopsien und DaTscans zur Diagnose von Parkinson ist nicht in allen Fällen erforderlich, sondern sollte sorgfältig auf individueller Basis entschieden werden.
Begründung für die Kernaussage:
Die Parkinson-Krankheit betrifft nicht nur das Gehirn, sondern kann auch in anderen Organen, einschließlich der Haut, nachgewiesen werden. Alpha-Synuclein-Ablagerungen in der Haut könnten als Biomarker dienen. Dennoch sind Hautbiopsien nicht immer eindeutig und können von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Ebenso kann ein DaTscan, der die Dopamintransporter im Gehirn betrachtet, Hinweise auf Parkinsonismus bieten, ist jedoch nicht zur direkten Diagnose der Krankheit vorgesehen. Diese Tests sollten daher nur in speziellen Fällen in Betracht gezogen werden, wie bei der Unterscheidung zwischen verschiedenen Parkinson-Formen oder der Vorbereitung auf bestimmte Behandlungen.
Ausführliche Beschreibung der beiden Diagnoseverfahren:
Hautbiopsien für Parkinson:
Hautbiopsien sind ein faszinierender Ansatz zur Parkinson-Diagnose. Forscher haben herausgefunden, dass Parkinson nicht nur das Gehirn betrifft, sondern auch in anderen Organen, einschließlich der Haut, Spuren hinterlässt. In der Haut wurden Ablagerungen von Alpha-Synuclein, einem Protein, das mit Parkinson in Verbindung steht, entdeckt. Diese Ablagerungen könnten als Biomarker dienen, um die Anwesenheit von Parkinson oder ähnlichen Erkrankungen im Körper zu identifizieren.
Die Durchführung einer Hautbiopsie zur Identifizierung von Alpha-Synuclein erfolgt in der Regel durch das Entnehmen von winzigen Hautproben aus verschiedenen Körperregionen, wie dem Hals, dem Oberschenkel und dem Fußgelenk. Diese Proben werden dann zur pathologischen Diagnose an ein Labor geschickt. Die Prozedur ist in der Regel schmerzfrei und dauert etwa 10 Minuten. Ein wichtiger Punkt ist, dass die FDA die Syn-One-Testmethode als erste und bisher einzige Methode zur Hautbiopsie bei Parkinson für eine FDA-Zulassung zugelassen hat.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Ergebnisse einer Hautbiopsie je nach Standort, Dicke und verwendeten Labormethoden variieren können. Daher ist die Interpretation der Ergebnisse nicht immer eindeutig und kann von Experten unterschiedlich ausgelegt werden.
DaTscan für Parkinson:
Der DaTscan ist ein weiteres diagnostisches Verfahren, das die Diagnose und Untersuchung von Parkinsonismus unterstützt. Dieser Test konzentriert sich auf die Dopamintransporter im Gehirn, die für die Regulation der Bewegung und der Dopaminproduktion verantwortlich sind. Der DaTscan ist ein nützliches Werkzeug zur Visualisierung der Funktion des Gehirns im Zusammenhang mit Dopamin.
Die Durchführung eines DaTscans erfolgt durch die Injektion eines radioaktiven Kontrastmittels, des sogenannten Ioflupane I 123, in eine Vene des Patienten. Das Kontrastmittel reichert sich in den Dopamintransportern im Gehirn an, die dann mit einer speziellen Kamera, einer sogenannten “Gamma-Kamera”, sichtbar gemacht werden. Das Ergebnis des DaTscans zeigt die Verteilung der Dopamintransporter im Gehirn.
Ein normaler DaTscan zeigt in der Regel eine robuste Aktivität auf beiden Seiten des Gehirns. Wenn der DaTscan jedoch eine asymmetrische Aktivität aufweist, kann dies auf das Vorliegen einer anderen Form von Parkinsonismus hinweisen.
Es ist wichtig zu beachten, dass der DaTscan nicht dazu verwendet wird, Parkinson-Krankheit direkt zu diagnostizieren, sondern vielmehr Hinweise auf das Vorhandensein von Parkinsonismus bietet. Die endgültige Diagnose sollte immer von einem Arzt aufgrund einer umfassenden klinischen Untersuchung und Anamnese gestellt werden.
Der DaTscan kann bei der Unterscheidung zwischen verschiedenen Formen von Parkinsonismus, der Überwachung des Krankheitsverlaufs und der Vorbereitung auf bestimmte Behandlungen wie die tiefe Hirnstimulation hilfreich sein.
Fazit:
Hautbiopsien und DaTscans bieten ergänzende Informationen zur Diagnose und Überwachung von Parkinson und parkinsonähnlichen Erkrankungen. Die Entscheidung für eines dieser Verfahren sollte immer auf individuellen Umständen und medizinischer Beurteilung basieren. In den meisten Fällen sind sie jedoch nicht notwendig, um Parkinson zu diagnostizieren.
Jürgen Zender, München im September 2023
Das Parkinson Journal, vor drei Jahren als Blog des selbst an Parkinson erkrankten Jürgen Zender ins Leben gerufen, ist mittlerweile eine einzigartige Sammlung von Informationen und Tools rund um das Thema Morbus Parkinson geworden. Seine zahlreichen Beiträge (Texte, Videos, Ratgeber, Verzeichnisse oder Podcasts ), geschrieben oder produziert von namhaften Autoren oder Betroffenen selbst, sind über die Jahre zum Wegbegleiter vieler Betroffener, Angehöriger und Ratsuchender geworden. Wenn der Trend so bleibt, wie er sich bereits heute abzeichnet, werden das Parkinson Journal in diesem Jahr erstmals über 200.000 Seitenaufrufe erleben und auf Instagram die 7.000 Follower Marke überschreiten.
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