Energiekosten (Heizen, Strom, Mobilität) steigen weiter
- Verbraucher*innen können mit Entlastungen zum Start der Heizperiode rechnen
- Senkung der Gasumlage könnte Familie um 135 Euro im Jahr entlasten
- Mobilitätskosten steigen im September weiter an
Die Preise für Heizen, Strom und Mobilität steigen seit Juni wieder an.
Im September 2023 musste ein Musterhaushalt für die jährlichen Energiekosten durchschnittlich 5.795 Euro aufbringen. Am geringsten waren die Energiekosten in diesem Jahr im Juni (5.579 Euro). Im September sind die Energiekosten im Vergleich dazu vier Prozent höher.
Heizen (Gas, Heizöl):
– Die Preise für das Heizen sind im Vergleich zum vergangenen Monat leicht gestiegen: um ein Prozent. Im August musste der Musterhaushalt für Gas und Heizöl im Schnitt 2.235 Euro aufwenden, aktuell sind es 2.255 Euro.
– Grund für den Kostenanstieg beim Heizen ist der gestiegene Heizölpreis. Im Vergleich zum August stieg dieser um sechs Prozent. Der durchschnittliche Heizölpreis (2.000 Liter) lag im September bei 2.259 Euro (August 2023: 2.134 Euro). Damit ist der Preis so hoch wie zuletzt im Januar. Der Tagesaktuelle Preis liegt bei 115 Euro (100 l). Am Heizölmarkt ist damit ein neues Jahreshoch erreicht.
– Anders als der Heizölpreis sank der Gaspreis im Vergleich zum August um ein Prozent. Der durchschnittliche Gaspreis (20.000 kWh) lag im September bei 2.252 Euro, im August bei 2.285 Euro.
– Der Börsenpreis für Gas (European Gas Spot Index THE) ist im Monatsmittel im September 2023 im Vergleich zum August 2023 leicht gestiegen. Im August lag der Börsengaspreis bei durchschnittlich 33 Euro pro MWh. Aktuell werden im Schnitt 36 Euro pro MWh Gas im Großhandel fällig. Das ist ein Plus von neun Prozent.
– Zum Start der Heizperiode dürfen Gaskund*innen mit einer Entlastung bei den Heizkosten rechnen. Trading Hub Europe (THE) senkt zum 1. Oktober 2023 die SLP-Bilanzierungsumlage von 5,70 Euro/MWh und die Konvertierungsumlage von 0,38 Euro/MWh auf je 0,00 Euro/MWh. Außerdem sinkt das Konvertierungsentgelt von 0,45 Euro/MWh auf 0,21 Euro/MWh.
– Geben die Gasanbieter diese Senkungen an ihre Kund*innen weiter, entspricht das für eine Familie (Verbrauch 20.000 kWh) einer Entlastung von rund 135 Euro im Jahr. Der größte Teil der Entlastung entfällt auf den Wegfall der SLP-Bilanzierungsumlage (122 Euro).
– Zusätzlich dürfen Anbieter bei Tarifen unterhalb der Preisbremsen jetzt wieder Boni in unbegrenzter Höhe auszahlen. Es gibt wieder einige Anbieter, die mit Boni über 50 Euro werben. In der Spitze liegen die Boni beim Gas bei 466 Euro.
– Die Bundesregierung will die Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme ab Anfang 2024 wieder auf den normalen Satz von 19 Prozent anheben. So müsste ein Musterhaushalt (20.000 kWh) mit Mehrkosten von 274 Euro rechnen, ein Single mit 80 Euro.
Strom:
– Die Kosten für Strom sind im September auf dem gleichen Niveau wie im vergangenen Monat. Im Schnitt wurden 1.866 Euro im September fällig, im August (1.867 Euro).
– Der Börsenstrompreis ist nach dem Rückgang im Juli bereits zum zweiten Mal gestiegen. Im Juli wurden für eine Megawattstunde Strom im Schnitt 74 Euro an der Börse fällig. Im August kostete Strom im Schnitt 92 Euro. Aktuell liegt der Preis durchschnittlich bei 100 Euro pro Megawattstunde. Das ist ein Plus von 35 Prozent im Vergleich zum Juli und neun Prozent zum August. (Leipziger Strombörse EEX Day Ahead volumengewichtet).
– Eine Senkung der Stromsteuer könnte Verbraucher*innen entlasten. Eine Familie würde bei einer Senkung der Stromsteuer von 2,05 Cent auf den europäischen Mindestsatz von 0,1 Cent knapp 116 Euro weniger zahlen, ein Single knapp 35 Euro.
– Die Senkung der Mehrwertsteuer wäre eine weitere große staatliche Entlastungmöglichkeit. Hier könnte ein Single im Jahr um rund 68 Euro und eine Familie um 194 Euro entlastet werden, sollte der Mehrwertsteuersatz von 19 auf 7 Prozent gesenkt werden.
Mobilität (Benzin, Diesel, Strom):
– Die Kosten für Mobilität sind im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Während die Kosten im August bei durchschnittlich 1.636 Euro lagen, wurden im September im Schnitt 1.675 Euro fällig – ein Plus von zwei Prozent und der vierte Monat in Folge mit gestiegenen Spritpreisen. Das liegt hauptsächlich am Preisanstieg für Benzin (plus zwei Prozent) und Diesel (plus vier Prozent).
Definition: Der Energiekostenindex von CHECK24 zeigt, wie viel ein Musterhaushalt im Jahr für Strom und jeweils gewichtet entsprechend der bundesweiten Verteilung für Heizen (Gas und Heizöl) sowie Mobilität (Benzin, Diesel, Strom) ausgeben muss. Die Daten werden rückblickend bis einschließlich Juni 2010 erhoben.
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