Erdbeben in der Türkei und Syrien: „Mobile Küche“ für Containerstädte
Weiterhin schlechte Lebensbedingungen
Millionen Menschen haben nach der Katastrophe im Februar von einem Tag auf den anderen ihr Zuhause verloren und sind obdachlos geworden. Viele von ihnen haben noch immer keine vernünftige Unterkunft und leben in den vielerorts provisorisch errichteten Container- und Zeltstädten. Hier herrschen schlechte Bedingungen – den Menschen fehlt es nach wie vor an allem, besonders jedoch an ausreichendem Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und nährstoffreicher Nahrung.
„In unserem aktuellen Projekt stellen wir dem Team von Rotary Turkey eine ‚mobile Küche‘ zur Verfügung, die in den Camps zum Einsatz kommt“, berichtet LandsAid-Geschäftsführer Dirk Growe. Begonnen worden sei mit einer von Rotary Turkey errichteten Containerstadt (Rotary Container City) in Antakya, so ein Rotary-Mitarbeiter. Betrieben werde die mobile Küche von der Gemeinde, die sich bereit erklärt habe, Lebensmittel und Personal zur Verfügung zu stellen. In jeder solcher Containerstädte leben etwa 100 Familien mit mehr als vier Familienmitgliedern.
„Food-Truck“
„Bei der mobilen Küche handelt es sich um einen Sattelauflieger, in dem eine professionelle Großküche eingebaut ist, erklärt Growe. „Angedacht ist es, im Rahmen unserer Ressourcen auch weitere Containerstädte mitzuversorgen“, so Growe. Geplant sei, diese mobile Kücheneinheit mindestens ein Jahr lang zu betreiben. Je nach Bedarf könne die Hilfe auch über diesen Zeitraum hinausgehen.
Aktuelle Infos zum Projekt gibt es laufend unter: www.landsaid.org.
Hintergrund:
Am 6. Februar 2023 erschütterten zwei verheerende Erdbeben mit einer Stärke von 7,7 und 7,6 auf der Richterskala die Türkei. Den ersten Beben folgten über Tausende von Nachbeben. Die Auswirkungen waren in allen zehn Provinzen zu spüren, in denen der Ausnahmezustand ausgerufen wurde, wobei die Regionen Elazığ, mit Hatay, Kahramanmaras und Gaziantep, am stärksten betroffen waren. Zehntausende Menschen sind gestorben oder wurden schwer verletzt. Das betroffene Gebiet ist riesig. Millionen Menschen wurden obdachlos.
Viele von ihnen müssen noch heute in formalen und informalen Notunterkünften leben. In vielen dieser Camps wird von einem mangelnden Zugang zu sauberem Wasser, fehlenden sanitären Einrichten und nicht ausreichender nährstoffreicher Nahrung berichtet. Immer noch ist davon auszugehen, dass die Menschen noch lange in solchen Notunterkünften und provisorisch errichteten Containerdörfern leben müssen. „Deswegen war es uns ein Anliegen, gemeinsam mit unserem lokalen Partner Rotary Turkey eine nachhaltige Lösung zu finden, um die betroffenen Menschen langfristig zu unterstützen“, sagt Dirk Growe.
Rotary Turkey D2430 wurde 1954 gegründet und hat aktuell über 2.300 Mitglieder. Die Organisation ist schon seit Jahren in der Türkei mit humanitären Hilfsprojekten tätig, darüber hinaus auch in Azerbaijan, Kazakhstan, Kyrgyzstan, Uzbekista, Uganda und Nigeria.
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