Erfolgreicher Projektabschluss: Chemnitz wird Wasserstoff-Modellregion
„Unser Ziel ist es, die Region Chemnitz langfristig als führenden Standort der Forschung und Entwicklung von innovativen Wasserstoff-Technologien mit Schwerpunkten in der Herstellung, Speicherung und Anwendung von Wasserstoff zu etablieren“, sagt Marcus Lassowski, Senior Consultant im Bereich Technologie Strategie bei der IAV-Tochter consulting4drive (C4D).
Erste Handlungsfelder des Strategieplans für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in der „HyExperts Region“ im Südwesten Sachsens hat die Stadt Chemnitz am Mittwoch vorgestellt – zum Abschluss des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten, einjährigen Entwicklungsprojekts.
Zahlreiche Standortvorteile
Bei der Verfolgung des Ziels, Wasserstoff im Mobilitäts-, Energie- und Wärmesektor intelligent einzusetzen und dabei die Transformation der Automobilindustrie zu unterstützen, profitiert die Region Chemnitz von zahlreichen kleinen und mittelständischen Unternehmen, die den Wandel zu einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft aktiv unterstützen, so das Konzept von IAV, C4D, DBI-Gruppe und Localiser RLI GmbH.
„Der nächste Schritt wird die Umsetzung der kurz-, mittel- und langfristigen Ziele und Projekte sein“, sagt der Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz, Sven Schulze. „Wichtig dafür sind: Engagement, Erfindergeist, ein funktionierendes Netzwerk und auch Investitionen im öffentlichen und privaten Sektor.“
Mit Investitionen von voraussichtlich 72,5 Mio. Euro allein durch den Bund bietet das neue Wasserstoff-Technologiezentrum (HIC) Zulieferern und insbesondere den vielen kleineren Unternehmen in der Region ein leistungsfähiges Entwicklungsumfeld für H2-Technologien, und wird weitere Firmen und Fachkräfte in die Region locken, so die vier Partner. Aufbau und Inbetriebnahme des HIC sind bis spätestens 2028 vorgesehen.
Hohe Bedeutung für die Region
Die Bedeutung der H2-Technologie für die Region Chemnitz ist enorm. So investieren beispielsweise der Freistaat Sachsen und Vitesco Technologies rund 11 Mio. Euro in H2-Testinfrastrukturen, zudem wird das HIC von wegweisenden Verbünden aus Wissenschaft und Industrie unterstützt.
Im Rahmen der neuen Wasserstoffstrategie gibt IAV Empfehlungen, wo und in welchen Mengen Wasserstoff produziert oder bezogen werden soll, wie er zu transportieren und für welche Zwecke einzusetzen ist. Die Details werden von der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie NOW GmbH in einem Abschlussbericht voraussichtlich im Oktober veröffentlicht.
Als einer der global führenden Engineering- und Technologiepartner der Automobilindustrie entwickelt IAV die digitale Mobilität der Zukunft. Das Unternehmen entwickelt seit 40 Jahren innovative Konzepte, Methoden und Lösungen, und hat 2022 einen Umsatz von 837 Mio. Euro erwirtschaftet.
Mit 7.600 Mitarbeitenden bringt IAV das Beste aus unterschiedlichsten Welten zusammen: Automotive- und IT-Welt, Hard- und Software-Welt sowie Produkt- und Servicewelt. Neben der Fahrzeug- und Antriebsentwicklung hat das Unternehmen bereits frühzeitig auf Themen, wie beispielsweise E-Mobilität und autonomes Fahren gesetzt und ist heute einer der führenden Technologieanbieter auf diesen Gebieten.
Entlang der Entwicklungszentren in Berlin, Gifhorn und Chemnitz/Stollberg verfügt IAV in Deutschland über weitere Standorte unter anderem in München, Sindelfingen und Ingolstadt sowie in Europa und Asien als auch in Nord- und Südamerika.
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