Parkinson-Patienten im Krankenhaus
Gefahren im Krankenhaus:
Das Krankenhaus kann für Menschen mit Parkinson (PD) ein riskanter Ort sein. Jedes Jahr wird etwa ein Drittel aller Parkinson-Patienten in die Notaufnahme eingeliefert oder im Krankenhaus behandelt. Die Zahlen sind alarmierend: Fehler, die vermieden werden könnten, sind weit verbreitet und verursachen immense Kosten für das Gesundheitssystem.
Warum ist die Hospitalisierungsrate bei Parkinson höher?
Studien zeigen, dass die Hospitalisierungsrate bei Parkinson-Patienten im Vergleich zu anderen Patienten höher ist. Auch die Dauer des Krankenhausaufenthalts ist länger und mit mehr Komplikationen verbunden. Die häufigsten Ursachen für die Einlieferung von Parkinson-Patienten ins Krankenhaus sind Infektionen (22%), Verschlechterung der motorischen Symptome (19%), Stürze und Brüche (18%) und Herz-Kreislauf-Probleme (13%).
Probleme mit Medikamenten:
Eine der größten Herausforderungen im Krankenhaus ist die Verabreichung der richtigen Parkinson-Medikamente. Studien haben gezeigt, dass es oft zu Abweichungen bei Dosierung und Zeitpunkt der Medikamentenverabreichung kommt. Insbesondere die zeitliche Abgabe von Medikamenten ist kritisch. Selbst kleine Abweichungen im Zeitplan können das Risiko von motorischen Schwankungen, Schluckstörungen und Stürzen erhöhen.
Ein weiteres Problem ist die Verabreichung von Dopamin-blockierenden Medikamenten. In vielen Fällen erhalten Parkinson-Patienten im Krankenhaus ungeeignete Dopamin-Blocker, die den Zustand verschlechtern und die Krankenhausaufenthaltsdauer verlängern können.
Praktische Maßnahmen für eine bessere Behandlung im Krankenhaus:
Um die Qualität der Versorgung von Parkinson-Patienten im Krankenhaus zu verbessern, schlagen Experten verschiedene Maßnahmen vor:
1. Einhaltung der ambulanten Medikamentenpläne:
Das Krankenhauspersonal sollte den Medikamentenplan eines Patienten mit Parkinson genau einhalten und die genauen Zeiten für die Medikamentenverabreichung dokumentieren.
2. Schulung des medizinischen Personals:
Es sollte Schulungen für alle Krankenhausmitarbeiter geben, die sich um Parkinson-Patienten kümmern. Diese Schulungen sollten Informationen über Medikamente, potenzielle Probleme und die spezifischen Bedürfnisse von Parkinson-Patienten enthalten.
3. Nutzung elektronischer Gesundheitsaufzeichnungen:
Es sollten spezielle Warnungen für Parkinson-Patienten implementiert werden, um potenziell schädliche Medikamente oder Medikamentenzeitpläne zu kennzeichnen.
Fazit:
Jeder Parkinson-Patient sollte einen proaktiven Plan für den Krankenhausaufenthalt haben. Dies beinhaltet das Mitbringen eines * “Aware in Care”-Kits der Parkinson Foundation und die regelmäßige Kommunikation mit Ärzten und Neurologen. Durch frühe Identifizierung von Problemen wie Infektionen oder Sturzrisiken kann man oft einen Krankenhausaufenthalt vermeiden. Es ist entscheidend, proaktiv zu sein und sich auf mögliche Krankenhausaufenthalte vorzubereiten, um die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.
* das wäre in aware in care kit der Parkinson Foundation ist derzeit in Deutschland nicht erhältlich, wir werden für Euch eine entsprechende Bezugsquelle recherchieren.
Das Parkinson Journal, vor drei Jahren als Blog des selbst an Parkinson erkrankten Jürgen Zender ins Leben gerufen, ist mittlerweile eine einzigartige Sammlung von Informationen und Tools rund um das Thema Morbus Parkinson geworden. Seine zahlreichen Beiträge (Texte, Videos, Ratgeber, Verzeichnisse oder Podcasts ), geschrieben oder produziert von namhaften Autoren oder Betroffenen selbst, sind über die Jahre zum Wegbegleiter vieler Betroffener, Angehöriger und Ratsuchender geworden. Wenn der Trend so bleibt, wie er sich bereits heute abzeichnet, werden das Parkinson Journal in diesem Jahr erstmals über 200.000 Seitenaufrufe erleben und auf Instagram die 7.000 Follower Marke überschreiten.
Es wird geschätzt, dass in Deutschland etwa 10 % der Parkinson-Kranken in Selbsthilfegruppen organisiert sind oder zumindest gelegentlich deren Angebote nutzen.
Das sind 40.000 von 400.000 Erkrankten. Es ist eines unserer Ziele, diese Zahl dauerhaft und stetig zu erhöhen, denn der Austausch mit „Leidensgenossen“, das reichhaltige Informationsangebot, die neu entstehenden Freundschaften, Sportarten, die man plötzlich (wieder) für sich entdeckt, die selbstgewählte Isolation, die man verlässt … all das sind gute Gründe, sich einer der zahlreichen Selbsthilfegruppen anzuschließen. Neben Beiträgen aus und über die Szene hilft uns dabei maßgeblich unser Verzeichnis der Parkinson-Selbsthilfegruppen und der Parkinson-Event-Kalender.
Für alle anderen, die noch nicht bereit sind, sich zu öffnen, wollen wir weiterhin ein Fenster zur Parkinson-Welt sein, deren Bewohner sie ohne eigenes Zutun geworden sind, und sie mit Wertschätzung und mit Herz und Verstand informieren.
Das zweite Ziel, das uns sehr am Herzen liegt, ist das Bewusstsein für Bewegung als eine der wenigen erfolgversprechenden, nicht medikamentösen Therapien zu schärfen. Immer mehr Studien zeigen, dass Sportarten wie Tischtennis, Nordic Walking, selbst Boxen einen positiven Einfluß auf die Symptomatik und Progredienz der bisher unheilbaren Krankheit haben.
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