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Test: Routenplaner für E-Autos machen Fortschritte

Die Fahrer von Elektroautos können sich weiterhin nicht blind auf die Ladeempfehlungen der Routenplaner für Elektroautos verlassen. Zwar hat sich die Leistung der Routenplaner im neuen Test der Zeitschrift auto motor und sport MO/OVE im Vergleich zum Sommer 2022 verbessert. Dennoch gibt es immer noch größere Schwächen. Das Hauptproblem ist, dass sie Ladezeiten nicht verlässlich planen oder nicht gut auf Veränderungen wie höherer Stromverbrauch oder Staus reagieren.

Getestet wurden die Routenplaner im BMW iX und Polestar 2, die 2022 nur mäßig abgeschnitten haben, und das neue VW-System im VW-Bus ID. Buzz. Hinzu kamen die Handy-Apps ABRP und ElectricRoutes, die sich per Apple Carplay oder Android Auto über den Bordmonitor bedienen lassen. Die Testautos gingen mit Akkuständen von unter 30 % auf die 500 km von Stuttgart nach Dresden, um möglichst oft nachladen zu müssen.

Am besten löste die Aufgabe, so wenig Zeit wie möglich an Ladesäulen zu verbringen, der ID. Buzz mit 49 von 60 möglichen Punkten. Der VW-Bus hat die beste Ladestrategie im Test und nutzt dabei die Akkukapazität optimal aus. Das System reagiert schnell auf Veränderungen, wenn man beispielsweise schneller fährt und mehr Strom verbraucht oder im Stau steht. Die Vorhersagen der Ladezeiten sind präzise, die Bedienung einfach. Dass VW nicht auf Neuberechnungen hinweist, hat den ID. Buzz das sehr gut gekostet.

Ebenfalls gut abgeschnitten hat der Routenplaner im BMW iX mit 44 von 60 Punkten. Das System reagiert rasch auf Veränderungen und navigiert an größeren Autohöfen sogar bis an die Ladesäule. Gesamtroute und Informationen zu den Ladern werden sehr detailliert dargestellt. Allerdings leistet sich das System Schnitzer. Das Testauto sollte an der A9 in Schnaittach nur bis 58 % laden, weshalb der BMW schon 70 km später in Himmelkron wieder laden musste, von 41 auf 52 %. Kurz vor der Abfahrt meldete das System, das ein Aufladen auf 71 % notwendig ist, so dass das Auto wieder an die Ladesäule musste.

Wie schon 2022 erreichte Polestar mit dem auf Google Automotive basierenden System nur ein ausreichendes Ergebnis (28 Punkte). Dem System fehlen Einstellmöglichkeiten: Nicht mal Mindest-Akkustand und Ladenetzbetreiber kann man festlegen. In der Ladeplanung ist das System fehlerhaft, wenn es auf Veränderungen reagieren muss. Wegen höherer Geschwindigkeiten leerte sich der Akku schneller als berechnet. Obwohl Google anzeigte, dass man mit Null Prozent an der geplanten Ladestation ankommen würde, steuerte das System keinen früheren Ladepunkt an.

Befriedigend schnitten die beiden Handy-Apps ab. A Better Routeplanner (ABRP) lässt sich sogar so mit dem Polestar verbinden, dass die App Zugriff auf den Ladestand des Akkus hat. Dennoch ist die Ladestrategie fehlerhaft und nicht optimal. Die App ElectricRoutes lässt sich nur über Apple Carplay mit dem Auto verbinden und ist leicht zu bedienen. Die Ladestrategie ist vorsichtig, aber funktioniert. Den Akkuladestand muss man allerdings manuell eingeben. Zudem nutzt die App keine aktuellen Verkehrsdaten.

Redakteur: Dirk Gulde

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